Gestaendnis unter suedlicher Sonne
ihn, oder willst du ihn nicht?â
Ramón betrachtete sie noch einen langen Moment, bevor er erneut zum Fenster schaute, hinter dem mittlerweile auch Philippe aufgetaucht war. Es gab nur eine Antwort!
11. KAPITEL
Um kurz nach drei lenkte Ramón seinen Wagen mit Jenny, Philippe und der Katze in der Transportbox aufs Palastgelände. Ernesto und Consuela folgten ihm in ihrem Pick-up. Zufrieden hatte Jenny beobachtet, wie viele Sachen sie mitgenommen hatten. Sie würden mindestens für zwei Tage reichen â und länger.
âGeh du ruhig. Wir kommen schon zurecht.â
Ramón nickte zögerlich. Doch er hatte keine Wahl. So erlebte er weder mit, wie Philippes Augen aufleuchteten, als er sein Zimmer betrat, noch wie respektvoll Ernesto und Consuela behandelt wurden.
Ein Meeting reihte sich an das nächste, und wieder einmal musste er bis weit nach Mitternacht arbeiten. Total erschöpft, machte er sich schlieÃlich auf den Weg zu seinen Privaträumen.
Als er am Kinderzimmer vorbeikam, bemerkte er erstaunt, dass Manuel vor der Tür Wache stand. Normalerweise war sein Platz oben auf der Treppe. Hatte man die Befehle geändert?
âIch darf mich nicht von der Stelle rührenâ, meinte der Mann, bevor er ihn fragen konnte. Es war, als wäre eine Statue plötzlich zum Leben erwacht. âDer Kleine und Señorita Bertin ⦠Ich dachte, Sie würden nicht wollen, dass ihnen etwas geschieht. Deshalb meinte ich, ich sollte besser hier Posten beziehen.â
âEine gute Idee.â Im nächsten Moment wurde ihm bewusst, was Manuel gesagt hatte. âSeñorita Bertin ist dort drin?â
âJa.â Schon öffnete er ihm die Tür, bevor er noch irgendetwas in die Richtung äuÃern konnte, dass er nur den Flur entlanggegangen sei.
Natürlich hatte er im Zimmer nach dem Rechten sehen wollen. Und kaum war er eingetreten, schloss Manuel die Tür leise hinter ihm. Nirgends brannte ein Licht. Da jedoch Vollmond war und keine der Gardinen zugezogen, konnte er das Bett problemlos erkennen. Er schlich darauf zu. Es war wirklich lächerlich groà für ein Kind.
âWas tust du hier?â
âPscht. Er ist eben erst wieder eingeschlafen.â
Lautlos zog sich Ramón auf Jennys Seite einen Stuhl heran. Er setzte sich und beugte sich vor, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war. Sie lag auf dem Rücken und hatte einen Arm um Philippe gelegt. Bei dem Anblick empfand er ⦠Nein, es gab keine passende Beschreibung.
âDas ist Consuelas Job.â
âSie war bis Mitternacht hier. Das Personal hat die beiden in einem der imposanten Gästeapartments einquartiert. Ernesto scheint sich mehr gefürchtet zu haben als Philippe. Deshalb bin ich eingesprungen.â
Jenny war bei einem Jungen geblieben, der in etwa so alt war, wie ihr Matty jetzt wäre. Sie war in diesem Zimmer geblieben, in dem er selbst einmal geschlafen hatte. Und Philippe hatte sich an sie gekuschelt, und sie hielt ihn zärtlich fest.
Plötzlich war ihm, als würde sich in ihm etwas bewegen. Als würden die Fesseln zerreiÃen, die sein Herz umschlossen hatten, und es für immer freigeben. âGianetta â¦â, flüsterte er und legte ihr die Fingerspitzen auf die Lippen. Wenn sie den Mut aufgebracht hatte, dies zu tun â¦
âPscht. Er ist aufgewacht und war etwas durcheinander. Ich möchte, dass er weiterschläft.â
âAber du hast ihn beruhigt.â
âIch habe ihm die Geschichte von dem Wal erzählt und seinem Cousin, dem Helden, dem Retter der Wale und dieses Landes. Wir fanden sie ziemlich stark.â
âGianetta â¦â
âJenny. Deine Angestellte. Und Manuel steht vor der Tür.â
âManuel kann gehen â¦â
âNein, das kann er nicht. Keiner von uns weiÃ, wohin das Ganze führen soll. Du brauchst deinen Schlaf, Ramón.â
âIch möchte â¦â
âJa.â Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. âWir wollen es beide. Ich spüre es, und es ist wunderbar. Doch wir müssen über einiges nachdenken. Geh also bitte in dein Zimmer.â Zärtlich lächelte sie ihn an. âAuÃerdem schlafe ich heute hier mit Philippe. Ein Mann pro Nacht, mein Liebling. Ich muss meinen Ruf schützen.â
âEr ist nicht Mattyâ, sagte Ramón, bevor er sich daran hindern konnte.
âNein, Philippe ist nicht
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