Gestaendnis unter suedlicher Sonne
Matty.â
âAber, Jenny ⦠zerreiÃt es dich nicht?â
âIch hatte Angst davor. Doch er passt genau in meinen Arm. Er ist nicht Matty, aber es ist, als hätte Matty den Platz für ihn vorbereitet. Es fühlt sich richtig an.â
âJenny â¦â
âGeh ins Bett, Ramón. Wir müssen noch über vieles nachdenken.â
Wenig später lag sie im Halbdunkel mit einem schlummernden Kind neben sich, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Es gehörte ihm und Ramón. Hoffentlich wollten sie es haben. Oh, sie mussten es wollen, denn sonst steckte sie in groÃen Schwierigkeiten.
Auch Ramón war noch lange wach. Einst hatte er als Junge allein in diesem Palast geschlafen und einen Horror erlebt. Heute würde er genauso allein in diesem Palast schlafen, doch er hatte Frieden gefunden.
âIch brauche am Nachmittag zwei Stunden freiâ, erklärte Ramón Señor Rodriguez energisch am Morgen, als er seinen vollen Terminkalender sah. Sobald er ein Erstgespräch mit allen Abordnungen geführt hatte, würde er anfangen können, Dinge zu delegieren. âSie haben mir eine Stunde fürs Mittagessen zugebilligt. Verlegen Sie die Folgetermine, und kürzen Sie sie jeweils um fünfzehn Minuten, dann gehört die Zeit zwischen eins und drei mir.â
âIch habe schon mit der Umorganisation begonnen. Wir alle wollen, dass Sie Zeit für den Jungen haben.â
âAlle?â
âIch glaube, das Personal hat ihn vermisst. Es scheint, dass es unterschwellige Strömungen gibt, die Prinzessin SofÃa und ich nicht bemerkt haben.â
Mehr sagte der Anwalt nicht. Aber sie verständigten sich darauf, Jenny und Philippe zu informieren, dass Ramón den frühen Nachmittag mit ihnen verbringen würde. Und er hätte sein Pflichtprogramm sogar bis kurz vor eins erledigt, hätte ein Delegationsmitglied es nicht gewagt, ihm noch eine Frage zu stellen.
âIst Eurer Hoheit bekannt, dass die Klassenstärke in den Schulen bis zu fünfzig Kinder beträgt? Meinen Sie nicht auch, dass daran sofort etwas geändert werden sollte?â
Wohl oder übel wandte er sich dem zweifellos dringenden Problem zu, während Señor Rodriguez schon einmal den Raum verlieÃ. Nach einem kurzen Gedankenaustausch beschloss man, sich morgen erneut zu treffen und bis dahin Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Und dann konnte er endlich ergründen, wo sich Philippe und natürlich Jenny aufhielten.
âSie sind beim Pool, Eure Hoheit.â Die Bedienstete, die ihm normalerweise den Kaffee brachte, lächelte zu seiner Ãberraschung, während sie wie üblich knickste. âEs ist so schön, dass er wieder da ist, Sir. Im Moment wird gerade ein Imbiss serviert. Wenn Sie Ihr Mittagessen mit ihnen einnehmen möchten â¦â
Verwirrt ging er durch den Garten in Richtung des groÃen Pools und traute dann seinen Augen nicht. Offenbar fand dort gerade eine Party statt. Anstelle der edlen Liegemöbel standen jetzt Tische und Stühle auf dem englischen Rasen. An den Sonnenschirmen hingen bunte Luftballons.
Auf dem Wasser schwammen ein roter, ein grüner und ein pinkfarbener Plastikseedrache, den jeweils ein glitzerndes Diadem schmückte. Jenny saà auf einem, Philippe auf einem anderem â und SofÃa tatsächlich auf dem dritten. Sie paddelten um die Wette, und seine Tante lag in Führung.
Mit Shorts bekleidet, saà Señor Rodriguez am Pool und feuerte SofÃa an. Consuela und Ernesto schrien sich die Kehle für ihren Pflegesohn aus dem Hals. AuÃerdem trieben mehrere Bedienstete in ihren etwas lächerlich wirkenden Uniformen die Wettkämpfer lautstark an. Ramón stutzte. Ja, auch Perpetua war da. Was, in aller Welt â¦
Freudiger Beifall lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zum Geschehen auf dem Wasser. SofÃa hatte als Erste angeschlagen. Philippe wurde Zweiter, und Jenny fiel vor Lachen vom Drachen.
Ramón konnte kaum fassen, was sich vor seinen Augen abspielte. Dann beobachtete er, wie der Kleine sich ängstlich nach Jenny umsah. Sie tauchte auf und drückte ihn an sich. Was für ein herzergreifender Anblick!
Momente später hatte sie ihn bemerkt, winkte und schwankte. Philippe mit einem Arm festzuhalten musste sie noch ein wenig üben. âWillkommen zu unsrer Poolparty, Eure Hoheit. Möchten der Herr unsere Würstchen im Schlafrock
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