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Geständnis

Titel: Geständnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bernd
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Ich
weiß nicht, was sie tun werden. Aber Sie können davon ausgehen,
dass die Polizisten hier strohdumm sind, und Detective Kerber ist
ein Trottel, wie er im Buche steht. Wenn man Sie verhaften würde,
würde man zugeben, dass sich alle geirrt haben, also wird es nicht
so weit kommen. Wenn Sie jetzt zum Polizeipräsidium marschieren,
auf die Bibel schwören und den Leuten Details zu der Entführung,
der Vergewaltigung und dem Mord nennen würden, würde man Sie für
geistesgestört halten. Man will Ihnen nicht glauben, Mr. Boyette.
Ihr Geständnis richtet die zugrunde.“
    Das nervöse Zucken, die Pause. Robbie beugte sich vor und
starrte ihn an. „Die Zeit ist um, Mr. Boyette. Ich will es hören.
Sagen Sie mir die Wahrheit. Haben Sie das Mädchen
getötet?“
    „ Ja. Das habe ich Keith doch schon gesagt. Ich habe sie
entfuhrt, zwei Tage lang vergewaltigt und ihre Leiche
vergraben.“
    „ Wo ist die Leiche? Wenn wir die Leiche haben, werden wir mit
Sicherheit einen Aufschub der Hinrichtung erreichen können. Wo ist
sie?“
    „ In den Hügeln südlich von Joplin, Missouri. Tief in den
Hügeln.“
    „ Nach Joplin fährt man von hier aus mindestens fünf
Stunden.“
    „ Es dauert länger. Nicole und ich sind dort zusammen
hingefahren.“
    „ Dann war sie noch am Leben, als Sie Texas mit ihr verlassen
haben?“
    Das nervöse Zucken, die Pause, dann: „Ja. Getötet habe ich sie
in Missouri. Und auf dem Weg dorthin habe ich sie mehrmals
vergewaltigt.“
    „ Könnten wir die Polizei in Joplin verständigen und ihr sagen,
wo sie die Leiche findet?“
    Über so viel Dummheit musste Boyette lachen. „Halten Sie mich
für so blöd? Warum sollte ich sie an einem Ort vergraben, an dem
man sie finden könnte? Ich bin ja nicht mal sicher, ob ich sie nach
so vielen Jahren wiederfinde.“
    Robbie hatte mit dieser Antwort gerechnet und machte sofort
den nächsten Vorschlag. „Dann müssen wir jetzt Ihre Aussage
aufnehmen, auf Video, und zwar möglichst schnell.“
    „ Von mir aus kann's losgehen.“
    Sie gingen in den Besprechungsraum, wo Carlos schon mit einer
Videokamera und einer Gerichtsstenografin auf sie wartete. Boyette
wurde gebeten, sich auf einen Stuhl vor die Kamera zu setzen. Die
Stenografin nahm rechts von ihm Platz,
    Robbie links von ihm. Carlos bediente die Kamera. Wie aus dem
Nichts erschienen plötzlich die übrigen Mitarbeiter der Kanzlei -
Robbie wollte sie als Zeugen haben - und stellten sich drei Meter
entfernt neben Keith. Boyette warf einen Blick auf sie und war
plötzlich nervös. Er fühlte sich wie ein Mann vor der eigenen
Hinrichtung, zu der zahlreiche Zeugen erschienen waren. Die
Gerichtsstenografin wies ihn an, die rechte Hand zu heben und zu
schwören, dass er die Wahrheit sage. Als Boyette unter Eid stand,
stellte Robbie ihm Fragen. Name, Geburtsort, Adresse, Arbeitgeber,
Auflagen, unter denen er aus der Haft entlassen worden war,
Vorstrafen. Er fragte, ob Boyette die Aussage freiwillig mache.
Stellte klar, dass man ihm nichts dafür versprochen hatte. Hatte
Boyette im Dezember 1998 in Slone gelebt? Warum? Wie
lange?
    Robbies Fragen waren nicht allzu drängend, zeigten aber
Wirkung. Boyette sah direkt in die Kamera, ohne zurückzuweichen
oder zu blinzeln, und schien sich langsam an die Situation zu
gewöhnen. Seltsamerweise blieb das nervöse Zucken aus.
    Erzählen Sie uns von Nicole.
    Boyette dachte kurz nach und begann dann mit der Schilderung
der Ereignisse. Die Footballspiele, die Faszination, die von Nicole
ausging, die Fixierung auf sie, das Stalking und schließlich die
Entführung vor dem Einkaufszentrum, für die es keine Zeugen gab.
Als sie in seinem Pick-up war, drückte er sie zu Boden, hielt ihr
eine Waffe an den Kopf und drohte, sie beim geringsten Laut zu
töten. Dann fesselte er ihre Handgelenke mit Isolierband und klebte
ein Stück davon auf ihren Mund. Er führ hinaus aufs Land, wohin,
wusste er nicht, und nachdem er sie zum ersten Mal vergewaltigt
hatte, hätte er sie um ein Haar im Straßengraben liegen lassen,
verletzt, aber noch am Leben, doch er wollte sie noch einmal
vergewaltigen. Sie verließen Slone. Das Mobiltelefon in ihrer
Handtasche klingelte ständig, daher hielt er schließlich an einer
Brücke über den Red River an. Er nahm ihr Bargeld, ihre Kreditkarte
und ihren Führerschein an sich und warf die Handtasche von der
Brücke. Sie führen durch den Südosten von Oklahoma. Kurz vor
Sonnenaufgang, als sie in der Nähe von Fort Smith waren, sah er ein
billiges

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