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Geständnis

Titel: Geständnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bernd
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es auch nie dazu. Ich habe
heute Nachmittag mit dem Bezirksstaatsanwalt gesprochen - er ist
ein Freund von mir -, und der interessierte sich zwar sehr für Ihre
Geschichte, aber er brannte nicht gerade auf eine Strafverfolgung.
Ausschließen konnte er sie allerdings auch nicht, und ich fürchte,
auch hier kommt Boyette eine Schlüsselrolle zu. Vermutlich ist er
im Augenblick der bekannteste Sträfling auf freiem Fuß. Heute wurde
gegen ihn in Missouri Mordanklage erhoben, was Sie vielleicht
...“
    „ Das habe ich vor ein paar Stunden gesehen“, bestätigte
Keith.
    „ Sein Gesicht ist allgegenwärtig, also wird er vielleicht
erwischt. Ich bezweifle, dass er nach Kansas zurückkommt. Soll
Missouri ihn ruhig behalten. Wenn er eingesperrt wird, bevor er
irgendjemandem Schaden zufügt, ist die Sache für den hiesigen
Bezirksstaatsanwalt vielleicht erledigt.“
    „ Und die öffentliche Berichterstattung über meine
Rolle?“
    „ Wir werden sehen. Viele Leute hier werden Sie für das, was Sie
getan haben, bewundern. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein
sollte, dass Sie versucht haben, Donte Drumm zu retten, vor allem
nach dem, was wir jetzt wissen. Wir werden den Sturm aussitzen,
aber bitte keine Interviews mehr.“
    „ Geht klar, Mr. Laird.“
     

Chapter
39
     
    Nach vier Stunden unruhigen Schlafs, aus dem er immer wieder
erwachte, stand Keith schließlich auf und ging in die Küche. Er
schaltete CNN ein, fand nichts Neues, klappte dann seinen Laptop
auf und sah nach, was in Houston los war. Auf Chron.com fand er
mehrere Artikel, wobei Robbie mit seinen Gerichtsverfahren ganz
oben stand. Ein Foto zeigte ihn Papiere schwenkend auf den Stufen
zum Gerichtsgebäude von Chester County. Er wurde ausführlich
zitiert, wobei er erwartungsgemäß damit drohte, die
Verantwortlichen für die widerrechtliche Tötung von Donte Drumm bis
ins Grab zu verfolgen. Reiner der Beklagten äußerte sich dazu, auch
nicht der Gouverneur.
    Im nächsten Bericht ging es um die Reaktion der verschiedenen
Organisationen, die sich in Texas für die Abschaffung der
Todesstrafe einsetzten, und Keith stellte mit Stolz fest, dass
ATeXX die Führung übernommen hatte. Es wurde eine Reihe drastischer
Maßnahmen gefordert: das übliche Moratorium für Hinrichtungen,
Ermittlungen gegen die Polizei von Slone, den Texas Court of
Criminal Appeals, Überprüfung des Umgangs des Gouverneurs mit
Gnadengesuchen, das Verfahren selbst, Paul Roffee und sein Büro und
so weiter und so fort. Für Dienstagmittag waren Demonstrationen am
State Capitol in Austin, an der Sam Houston State University in
Huntsville, der Texas Southern University und einem Dutzend anderer
Hochschulen geplant.
    Das dienstälteste Mitglied des Senats von Texas war ein
resoluter schwarzer Anwalt aus Houston, ein gewisser Rodger Ebbs,
und Ebbs hatte einiges zu sagen. Er forderte den Gouverneur auf,
eine Sondersitzung des Parlaments einzuberufen, um alle Aspekte der
Drumm-Affäre zu untersuchen. Da Ebbs stellvertretender Vorsitzender
des Finanzausschusses des Senats war, besaß er bei allen Fragen des
texanischen Haushalts beträchtlichen Einfluss. Er drohte damit, der
texanischen Regierung die Mittel zu sperren, falls keine
Sondersitzung stattfand. Kein Kommentar vom Gouverneur.
    Drifty Tucker, dessen Hinrichtung als nächste stattfinden
sollte, fand sich plötzlich in den Nachrichten wieder. Sein Termin
war der 28. November, in etwas über zwei Wochen, und sein Fall, der
seit einem Jahrzehnt vor sich hin dümpelte, genoss plötzlich großes
Interesse.
    Eliza Keenes Artikel war der vierte auf der Liste. Als Keith
darauf klickte, erschien ein Foto von ihm selbst, Robbie, Aaron Rey
und Martha Handler, wie sie alle mit ernsten Mienen aus dem Bahnhof
kamen, um nach Huntsville zu fahren. „Geistlicher aus Kansas wohnt
Hinrichtung von Drumm bei“ lautete die Schlagzeile. Eliza Keene
skizzierte die Grundzüge seiner Geschichte, wobei sie ihm
verschiedene Zitate zuschrieb. Sie sei selbst vor vielen Jahren
Zeugin einer Hinrichtung gewesen und frage sich, wie jemand so
kurzfristig als Zeuge zugelassen werden könne. Niemand vom
Gefängnis wolle sich dazu äußern. Offenbar hatte sie Flaks Kanzlei
kontaktiert, aber keinen gefunden, der mit ihr reden wollte. Ein
Aufseher vom Anchor House habe ihr gesagt, Reverend Schroeder sei
in der vergangenen Woche mindestens zweimal auf der Suche nach
Boyette vorbeigekommen und habe sich am Empfang eingetragen.
Boyettes Bewährungshelfer schweige wie ein

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