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Geständnis

Titel: Geständnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bernd
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war ein einseitiger Bericht, in dem er
bestritt, irgendetwas über das Verschwinden Nicole Yarbers zu
wissen. Das Blatt ging im Präsidium irgendwie verloren und wurde
nie wieder gesehen.
    Zurück im „Chorzimmer“, informierte Kerber Donte, dass sein
Freund Torrey ein Protokoll unterzeichnet und unter Eid ausgesagt
habe, dass Donte mit Nicole gegangen sei, dass er verrückt nach ihr
gewesen sei, dass sie aber Angst vor den Folgen gehabt habe und
Schluss machen wollte. Donte sei verzweifelt gewesen und habe
angefangen, das Mädchen zu verfolgen. Torrey habe befürchtet, dass
er ihr etwas antun werde.
    Kerber präsentierte seine neuerlichen Lügen so, als läse er
Torreys Aussage von dem Blatt Papier ab, das er in der Hand hielt.
Donte schloss kopfschüttelnd die Augen und versuchte zu begreifen,
was da vor sich ging. Aber durch Angst und Erschöpfung waren seine
Hirntätigkeit erlahmt und seine Reaktionszeit
vermindert.
    Er fragte, ob er gehen dürfe, woraufhin Kerber ihn anbrüllte.
Die Kriminalbeamten beschimpften ihn und sagten, nein, er dürfe
nicht gehen, denn er sei ihr Hauptverdächtiger. Er sei ihr Mann.
Sie hätten den Beweis. Donte fragte, ob er einen Anwalt brauche,
und Kerber erwiderte, natürlich nicht. Ein Anwalt könne an den
Tatsachen nichts ändern. Ein Anwalt könne Nicole nicht
zurückbringen. Ein Anwalt kann dein Leben nicht retten, Donte. Aber
wir können das.
    In Morrisseys Mitschrift fehlt jeder Hinweis auf den
Wortwechsel über den Anwalt.
    Um 2.20 Uhr durfte Torrey Picke“ gehen. Detective Needham ließ
ihn durch eine Seitentür hinaus, damit er Mr. Drumm nicht
begegnete. Die Detectives im Keller waren informiert worden, dass
der Vater des Verdächtigen da sei und seinen Sohn sehen wolle. Dies
bestritten sie später wiederholte Male unter Eid bei
Zeugenvernehmungen.
    Als Morrissey allmählich abbaute, wurde er von Needham
abgelöst. In den folgenden drei Stunden führte Needham Protokoll,
während Morrissey schlief. Kerberzeigte keine
Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil, das Einhämmern auf den
Verdächtigen schien ihn aufzuputschen. Er stand kurz davor, den
Verdächtigen mürbe zu machen, den Fall zu lösen, zum Helden zu
werden. Er schlug Donte eine weitere Sitzung mit dem Lügendetektor
vor, diesmal auf die Frage beschränkt, wo er am Freitag, dem 4.
Dezember, um zehn Uhr gewesen sei. Donte wollte zuerst ablehnen,
dem Gerät misstrauen, aber dieser kluge, klare Gedanke wurde
überlagert von der Sehnsucht, diesen Raum endlich verlassen zu
können. Von Kerber wegzukommen. Er hätte alles getan, um diesen
Wahnsinnigen loszuwerden.
    Detective Ferguson schloss ihn wieder an das Gerät an und
stellte ein paar Fragen. Der Polygraph machte Geräusche und rollte
langsam das Diagrammpapier ab. Donte starrte ahnungslos darauf.
Irgendetwas sagte ihm, dass dieses Ergebnis nichts Gutes
verhieß.
    Erneut bewies der Test, dass er die Wahrheit sagte. Donte war
an jenem Freitag zu Hause gewesen und hatte auf seine Schwester
aufgepasst. Er hatte das Haus nicht verlassen.
    Aber was zählte schon die Wahrheit? Während Donte draußen war,
stellte Kerber ihre beiden Stühle in eine Ecke, so weit von der Tür
entfernt wie möglich. Als Donte zurückkam und seinen Platz einnahm,
zog Kerber seinen Stuhl so nahe heran, dass sich ihre Knie
berührten. Er fing wieder an, Donte zu beschimpfen, erzählte ihm,
er habe den zweiten Lügendetektortest nicht nur nicht bestanden,
sondern „massiv verhauen“. Zum ersten Mal fasste er Donte an, indem
er ihm den rechten Zeigefinger gegen die Brust stieß. Donte schlug
seine Hand weg und wollte sich wehren, da trat Needham mit einer
Elektroschockpistole vor. Die Kriminalbeamten schienen begierig
darauf, sie einzusetzen, taten es dann aber doch nicht. Beide
beschimpften und bedrohten Donte.
    Das Stoßen ging weiter, begleitet von ununterbrochenen
Beschuldigungen und Drohungen. Donte wurde klar, dass er nicht
gehen durfte, ehe er den Polizisten lieferte, was sie wollten. Und
vielleicht hatten sie ja sogar recht. Sie schienen sich ihrer Sache
so sicher zu sein. Sie waren felsenfest davon überzeugt, dass er
etwas damit zu tun hatte. Sein eigener Freund sagte, dass er und
Nicole eine Beziehung gehabt hätten. Und die Lügendetektortests -
was würden die Geschworenen denken, wenn sie erfuhren, dass er
gelogen hatte? Donte zweifelte an sich selbst und seinem
Erinnerungsvermögen. Was, wenn er die schreckliche Tat ausgeblendet
und aus dem Gedächtnis gestrichen hatte? Und er

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