Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestaendnisse

Gestaendnisse

Titel: Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Samaro
Vom Netzwerk:
mir ins Gesicht, bahnte sich in großen Tropfen seinen Weg über meine Haut. Da war es wieder, wie eine Welle brach dieses lang vermisste Gefühl über mich herein und ich ejakulierte über die blutverschmierte Szenerie.
    Ich beschloss den Abend mit einem Glas Rotwein im Garten ausklingen zu lassen und den Rest meines Werkes am nächsten Tag zu vollenden.

Rafael

    Rafael war ein perverser Sadist. Sein Essen schmeckte ihm nur richtig, wenn am anderen Ende des Tisches gerade einer vor Hunger verreckte. Er war ein echtes Dreckschwein, aber auch ein riesen Feigling. Er genoss es Menschen zu quälen, ergötzte sich an ihrem Leiden. Töten konnte er keinen. Dazu fehlte ihm der Mut. Neulich fand ich die bitte von ihm, eine Frau Namens Mercedes zu töten, in meinem Postfach. Gelangweilt hatte ich die Bilder und Bitten vieler Kunden durchstöbert. Aber keines der Bilder bewegte etwas in mir, bis ich ihr Bild sah. Ich betrachtete ihr Bild lange. Irgendetwas an ihr hatte mein Interesse geweckt.
    Mercedes Gonzales. Ich war Feuer und Flamme. Diese Frau musste ich haben. Rafael bot mir eine Million Euro für den Tot dieser Frau. Er bat darum sie möglichst grausam unter schlimmen Schmerzen zu töten. Was hatte sie getan? Ich befand mich in einer Konfliktsituation. Ich wollte diese Frau, aber Folter und schlimme Schmerzen entsprach nicht im Geringsten meiner Vorgehensweise. Wo blieb da mein Vergnügen? Wo der sinnliche Moment in welchem sie auf dem Gipfel der Lust ihr Leben aushauchen würde? Ich organisierte wie üblich die Geldübergabe und beschloss eine praktikable Lösung für alle Beteiligten zu finden.

    Rafael war wie auch früher schon sehr zuverlässig. Er hatte das Geld wie abgesprochen im gewünschten Schwimmbad pünktlich deponiert. Ich liebe diese Tage. Ein paar Bahnen im erfrischenden Nass schwimmen. Ein Dampfbad und anschließend eine entspannende Massage. Zum krönenden Abschluss, das Bad um eine Million Euro reicher verlassen. Gibt es eine angenehmere Art seinen Tag zu verbringen?
    Rafaels Auftrag Mercedes möglichst bestialisch zu ermorden ließ mir keine Ruhe. Ich nahm mir vor, Mercedes erst einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was war vorgefallen, das Rafael derart in Raserei versetzte?
    Ich folgte Mercedes unauffällig von ihrer Wohnung bis zu einem kleinen Restaurant. Es lag auf der Spitze eines Berges mit einer herrlichen Aussicht. Der großzügige Außenbereich bot reichlich Platz zum Sitzen. Es war sehr warm und die Sonne schien zwischen den großen Bäumen hindurch und zauberte ein bizarres Lichtspiel auf den Boden. Auf den Sandsteinmauern, die diese herrliche Terrasse einfasste, sonnten sich die Eidechsen. Der Innenbereich des Restaurants war wenig besucht, das gute Wetter lockte die Menschen ins Freie. Die Zimmer der kleinen Pension, die sich über dem Restaurant erstreckte, schienen unbewohnt. Akkurat hingen die kitschigen Gardienen in jedem der verspielten Fenster.
    Mercedes war gut gelaunt. Sie trug ein weißes Sommerkleid mit dünnen Trägern. Ihre Haut war von der Sonne gebräunt. Zielsicher steuerte sie einen Tisch an, an dem eine blonde junge Frau saß. Ich kannte diese Frau nicht. Ich schätzte sie auf zirka 25 Jahre. Sie hatte ihr langes Haar mit einer Spange nach oben gesteckt. Ihre Körpersprache verriet mir, dass sich die beiden gut kannten. Mercedes küsste die unbekannte Schönheit und nahm ihr gegenüber am Tisch Platz. Eine Weile betrachtete ich das Treiben aus der Ferne. Konnte es sein, dass Mercedes mit der Frau flirtete? Ich brauchte Gewissheit. Gelassen schlenderte ich an den Nachbartisch und setzte mich gemütlich in die Sonne. Der Kellner kam und ich bestellte ein Bier. Ruhig ließ ich meinen Blick über die Sandsteinmauer in die Ferne schweifen und lauschte vorsichtig dem Gespräch am Nachbartisch.
    Die beiden Frauen sprachen sehr leise, nur dann und wann vergasen sie die Menschen um sich herum, dann sprachen sie lauter oder der Wind wehte ein paar Fetzen zu mir herüber.
    Tatsächlich, am Nebentisch tobten die Hormone. Wie zwei Turteltauben balzten die Schönheiten in der warmen Nachmittagssonne. Genüsslich nahm ich einen Schluck meines kühlen Bieres. Wie kleine Puzzleteile setzte sich langsam ein Bild in meinem Kopf zusammen. Jetzt begriff ich warum Rafael so außer sich war. Mercedes hatte es scheinbar nur auf sein Geld abgesehen. Sie war eine attraktive Frau, ihre langen dunkelbraunen Haare trug sie offen. Ihre Figur war so heiß, dass sie Eiswürfel zum Schmelzen

Weitere Kostenlose Bücher