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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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jaulte auf, doch sie wich nicht von der Stelle und zählte bis vier.
    Der Mann verkrampfte sich und fiel auf den Vordersitz. Er war nicht bewusstlos, doch außer Gefecht gesetzt. Zumindest für eine Weile.
    Angesichts dessen, was sie gerade getan hatte, blieb Kat einen Moment lang mit weit aufgerissenen Augen wie erstarrt stehen. Bilder rasten wie ein Stummfilm vor ihrem geistigen Auge vorbei. Das Grab. Die Geräusche. Der Kampf. Und wie sie weggerannt war.
    Sie kniff die Augen zusammen und atmete zweimal tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen. Aber mehr als zweimal konnte sie sich nicht leisten. Sie machte die Augen auf, bereit, Pete zu finden. Und da bemerkte sie die leere Ampulle, die auf der Konsole lag. Sie beugte sich über den Körper des Mannes und hob das kleine Glasgefäß auf.
    Lorazepam.
    Großer Gott!
    Ein lautes Krachen, gefolgt von einem Ächzen zog ihre Aufmerksamkeit von dem Fläschchen weg auf den Gehweg. Sie sah gerade noch, wie Pete und Busir im Seitenweg verschwanden.
    Ihre Füße schlitterten auf dem vereisten Trottoir. Sie verlor zweimal fast das Gleichgewicht, bevor sie den Zugang zu dem düsteren Weg erreichte.
    Und da blieb sie mit offenem Mund stehen.
    Wenn sie geglaubt hatte, dass Pete Schutz brauchte, hatte sie sich geirrt. Er presste Busir gegen die Seitenwand des Backsteingebäudes und hatte die Situation problemlos unter Kontrolle. Blut rann ihm die Schläfe hinab. Neben seinem Auge zeichneten sich eine Rötung und der Beginn eines bösen blauen Flecks ab. Aber der Grund, warum sie wie angewurzelt stehen blieb, war sein Blick aus purer Bösartigkeit, mit dem er in die Augen des Killers starrte.
    Von dieser Seite kannte sie ihn überhaupt nicht. Der Pete, dem es egal war, ob etwas rechtens war oder nicht, der zwielichtige Geschäfte machte und dem Gesetz immer eine Nasenlänge voraus war. War das auch der Pete, der sich mit Vergewaltigern und Mördern einließ und mit Männern, die alles tun würden, um zu bekommen, was sie wollten?
    Nein.
    Sie merkte erst, dass sie das Wort laut ausgesprochen hatte, als Petes Kopf zu ihr herumfuhr.
    Überraschung und Verwirrung zeichneten sich auf seinem zerschrammten Gesicht ab. »Was zum Teufel … «
    Busir nutzte diesen Moment, um die Oberhand zu gewinnen. Er hob den Arm und mit einer Bewegung, der Kat kaum folgen konnte, jagte er Pete eine Injektionsnadel in den Hals.
    Pete brüllte und richtete seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf Busir. Seine Augen glühten. Er griff sich an den Hals, zog die Nadel heraus und starrte sie an. In dem Sekundenbruchteil seiner Verwirrung schob Busir sich von der Mauer weg und hieb ihm mit der Faust seitlich ins Gesicht. Pete flog gegen die Wand, stieß sich gleich wieder ab, stürzte sich auf Busir und riss sie beide hart zu Boden.
    Kat kreischte und machte einen Satz nach hinten, während die beiden miteinander rangen. Fäuste flogen, und Körper klatschten auf harten Beton. Sie wusste, dass sie etwas unternehmen musste, doch sie war zu perplex, um etwas anderes zu tun, als die beiden anzustarren, zumal Pete ganz gut zurechtkam und Busir nach Strich und Faden verdrosch.
    Das heißt, bis einer seiner Schläge sein Ziel um Längen verfehlte. Und noch einer. Und noch einer.
    Oh Gott! Diese Nadel musste eine Arterie oder Vene getroffen haben. Seine Kraft ließ rasch nach, und er verlor jeden Vorteil, den er sich vorher verschafft hatte.
    Blut und Schweiß rannen über Busirs Gesicht. Als Pete blinzelte und seinen Kopf benommen schüttelte, wand sich Busir unter ihm hervor und sprang auf. Als er neben ihr stand und auf Pete hinabsah, der Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten, lachte Busir leise in sich hinein. Ein Lachen, das Kat vor Jahren schon einmal gehört hatte und nie mehr vergessen würde. Es reichte, um sie wieder in die Gegenwart zurückzuholen.
    Ehe sie es sich anders überlegen konnte, lud sie nach und traf Busir mit dem Elektroschocker hart am Rücken. Er bäumte sich auf, schrie und fuhr herum. Und ohne nachzudenken, hielt sie ihm das Ding eiskalt noch einmal an die Brust.
    Sie presste die Zähne aufeinander und hielt das Gerät fest ­umklammert, obwohl seine kohlschwarzen Augen sie fixierten. Sein Körper zuckte und verkrampfte sich. Er verdrehte die Augen, und dann fiel er auf die Knie und sackte schließlich vorwärts zu Boden, wo sein Körper weiter von elektrischen Impulsen zuckte.
    Schweißnass und atemlos starrte sie hinab auf das, was sie heute Abend schon zum zweiten Mal getan hatte. Sie

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