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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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jemandem gerungen hatte, der Busir verdächtig ähnlich gesehen hatte. Und dass er über Kats Auftauchen starr vor Erstaunen gewesen war.
    Er hob die Hand, um mit den Fingern sein blaues Auge zu betasten. »So, so, einen Zusammenstoß. War das bevor oder nachdem du mich unter Drogen gesetzt hast?«
    »Vorher. Und ich habe dich nicht unter Drogen gesetzt, sondern die. Ich habe nur dafür gesorgt, dass sie dich nicht mitnahmen. Ihre Befragungsmethoden sind nicht gerade nett.«
    Sie konnte ihn nicht ansehen, und der Anflug von Übelkeit, den er in ihrem Gesicht zu erkennen glaubte, schien ihm gar nicht zu der knallharten Lügnerin zu passen, als die er sie zuvor eingeordnet hatte. Als er Slades Garagenwohnung betreten hatte, war er so darauf fixiert gewesen herauszubekommen, was sie wohl mit ihm angestellt haben könnte, dass er nicht einen Moment überlegt hatte, wie sie ihn überhaupt nach Pennsylvania geschafft hatte. War es möglich, dass sie ihn irgendwie vor einem noch viel schlimmeren Schicksal bewahrt hatte?
    Wovon war sie eigentlich in diesem Grab Zeugin geworden? Was hatten Busir und sein Kumpan ihrer Mitbewohnerin überhaupt angetan?
    Er war nicht sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Denn wenn es so schrecklich war, wie er allmählich zu glauben begann, war es ein verdammt guter Grund, sich für sechs Jahre in Luft aufzulösen.
    »Wie weit ist es bis zur nächsten Stadt?«, fragte er stattdessen.
    »Acht Meilen, vielleicht auch mehr. Aber da gibt es nichts. Eine Tankstelle. Ein Geschäft. So früh am Morgen sind sicher beide zu, vor allem nach so einem Sturm wie letzte Nacht.«
    Genauso hatte er sich das vorgestellt. Er blickte über die Schulter zurück. Immer noch keine Spur von Busir. Alles in allem, überlegte er, war das immerhin ein Lichtblick.
    »Wo hast du gelernt, so zu fahren?«
    Die Frage schien sie zu überraschen, was ihm klarmachte, dass es in all den Stunden, die sie auf engstem Raum zusammen verbracht hatten, das erste Mal war, dass er sie etwas Persönliches fragte.
    »Im Bundesstaat New York. Man kann sich sechs Monate im Jahr im Haus verkriechen oder lernen, bei Schnee zu fahren. Da mir schnell die Decke auf den Kopf fällt, habe ich eben gelernt, bei Eis und Schnee zu fahren.«
    Dort hatte sie sich also die ganze Zeit versteckt. Und darum hatte sie auch einfach so auf der Auktion in New York City auftauchen können.
    »Wo hast du gelernt, so zu schießen?«, fragte sie ein paar Minuten später.
    Er warf ihr über die Sitzbank hinweg einen Blick von der Seite zu. Die Morgenröte beschien ihr Profil. Er musste immer noch zweimal hingucken, wenn er sie mit diesem kurzen schwarzen Haar sah, doch ihr Gesicht war genau so, wie er es in Erinnerung hatte. Als wäre sie nicht einen Tag gealtert, seit er sie mit fünfundzwanzig kennengelernt hatte.
    Ein heftiges Kribbeln setzte tief unten in seinem Bauch ein und bewegte sich langsam, aber sicher noch weiter abwärts. Er erstarrte, schob die Glock zu seinem anderen Oberschenkel hinüber und umfasste dabei das kühle Metall, damit sein Körper sich auf eine andere Empfindung konzentrieren konnte. »Eine Fähigkeit, die in meiner Branche nützlich sein kann.«
    Er blickte aus dem Fenster auf die allmählich aufgehende Sonne über den verschneiten Hügeln und redete sich ein, dass ihm ihre Reaktion egal war.
    Sie hielt die Augen auf die Straße gerichtet, während sie der scharfen S-Kurve folgte, doch er hörte sie murmeln: »Sicherheit am Arbeitsplatz.«
    Er sah sie wieder an. Und dachte daran, mit was für Männern er es zu tun gehabt hatte, bevor er ihr begegnet war.
    Sie hatte keinen Schimmer von Sicherheit am Arbeitsplatz und davon, was er getan hatte.
    Schweigen breitete sich im Fahrgastraum aus. Pete stützte den Ellenbogen auf dem Fensterrahmen ab, fuhr sich mit der Hand über den Mund und überlegte, was sie sagen würde, wenn er es ihr erzählte.
    Dann verfinsterte sich seine Miene. Sie würde gar nichts sagen. Nach all ihren gemeinsamen stürmischen Monaten, nach allem, was er geglaubt hatte, ihr zu bedeuten, wusste er, dass es sie nicht kümmerte. Und warum sollte es das auch? Wenn ihre Geschichte auch nur ansatzweise der Wahrheit entsprach, hatte sie allen Grund, ihn abgrundtief zu hassen.
    Der Wagen bog um eine Kurve, und die Kleinstadt Keeneyville tauchte vor ihnen auf. Während Kat die Hauptstraße entlangfuhr, richtete er sich auf und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
    Ganz wie sie angekündigt hatte, bestand die

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