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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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zog ihr Gesicht dicht an seinen Hals. Die Sekunden, in denen die Garage durch umhersausende Splitter kurz und klein geschlagen wurde, erschienen wie Stunden.
    In der kurzen Ruhe nach dem Sturm murmelte Pete: »Verdammte Scheiße!«
    Sein Gewicht drückte sie mit Macht nach unten, sie spürte seinen Atem heiß auf ihrer Haut, aber alles, woran sie denken konnte, war die Frage, wo sie einen Fehler gemacht hatte und wie in Gottes Namen man sie so schnell gefunden hatte.
    »Bist du getroffen?«
    Sie merkte, wie seine Hände fest ihre Arme umschlossen und sich seine durchdringenden Augen, nur Zentimeter von ihren eigenen entfernt, in ihren Schädel bohrten. Sie blickte dahin, wo er sie festhielt, und dann wieder hoch zu ihm. Irgendwie brachte sie es fertig, den Kopf zu schütteln.
    »Nein. Nein, ich bin nicht getroffen. Ich … oh Gott –«
    »Katherine Meyer!«
    Sie erstarrte, als sie die Stimme mit dem starken nahöstlichen Akzent hörte.
    »Wir wissen, dass Sie da drin sind«, ertönte sie wieder. »Kommen Sie jetzt raus, damit wir die Sache wie zivilisierte Menschen regeln können.«
    Busir.
    »Wie zivilisierte Menschen, von wegen«, flüsterte Pete. »Rühr dich keinen Millimeter!«
    Schweißperlen bildeten sich auf Kats Haut. Ohne jede Vorwarnung befand sie sich wieder in diesem Grab, mit einem Messer an der Kehle und einem knallharten, bösartigen Mann unmittelbar hinter sich, der sie fest an den Haaren gepackt hielt.
    »Nein, nein, nein«, murmelte sie und zappelte wild unter Pete. Die Panik fegte ihren gesunden Menschenverstand hinweg. Sie musste raus hier. Sie konnte auf keinen Fall hierbleiben. Sie musste … was? Was konnte sie überhaupt tun? Ein Stöhnen drang aus ihrer Brust.
    »Reiß dich zusammen, Kat«, sagte Pete leise. Er klemmte ihre Oberschenkel zwischen seinen Beinen ein, um sie am Strampeln zu hindern, und drückte sie fest an sich. Er stemmte ihr einen Unterarm auf die Brust, damit sie auf dem kalten Beton liegen blieb und presste ihr die freie Hand auf den Mund. »Sch!«
    Ihr Fluchtreflex war so stark, dass sie seine Worte und den zwingenden Tonfall kaum wahrnahm. Doch als sie das endlich tat und merkte, dass er angestrengt lauschte, um Busirs Bewegungen draußen zu verfolgen, war sie plötzlich mucksmäuschenstill.
    »Okay«, murmelte er ihr ins Ohr. Sein heißer Atem kitzelte die zarte Haut hinter ihrem Ohr und lief in kleinen Rinnsalen ihren Hals hinunter. Oder vielleicht war es auch der Schweiß ihres Adrenalinrausches. Sie konnte es wirklich nicht sagen.
    »Zwei vor dem Haus. Sie überprüfen die Eingangstür. Sie ist doch verschlossen, oder?«
    Sie fand nicht mehr die Worte, um zu sprechen, also nickte sie einfach nur.
    »Ich nehme jetzt die Hand von deinem Mund. Aber du bleibst ruhig. Nicke, wenn du mich verstanden hast.« Als sie das tat, zog er langsam die Hand weg.
    Sie zwang sich, die lähmende Angst hinunterzuschlucken. So viel zu ihrem ganzen Training und jahrelanger Vorbereitung auf diesen Moment. Ihre Waffe war meterweit entfernt, und als es zu einer Situation gekommen war, in der es um Leben und Tod ging, war sie erstarrt, genau wie damals in diesem Grab.
    Was hätte sie bloß getan, wenn Pete nicht hier gewesen wäre?
    Pete richtete sich so weit auf, dass er an dem großen, freistehenden Werkzeugschrank aus Metall vorbeispähen konnte, der ihnen das Leben gerettet hatte. Von der Seite des Gebäudes her waren Schritte zu hören. Von irgendwo hinter sich holte er eine sehr große, sehr schwarze Pistole hervor. Kat hatte keine Ahnung gehabt, dass er überhaupt eine bei sich führte.
    Überrascht schnappte sie nach Luft. Er legte den Finger an die Lippen und zeigte auf die Wohnungstür. »Zugang nach draußen?«
    Der klare Verstand hielt endlich wieder Einzug in ihr Gehirn. Sie schüttelte den Kopf und schluckte. »Nicht da. Rückseite der Garage. Da gibt es noch eine Tür, um von hinten reinzufahren.«
    Er nickte kurz, dann beugte er sich hinunter, bis er wieder dicht an ihrem Ohr war. Elektrizität zischte ihre Nervenenden entlang, sowohl durch das Adrenalin als auch durch die Berührung seiner Haut, die über ihre streifte. »Ich glaube, da sind noch zwei. Sie umkreisen das Gebäude und laden nach. Kannst du ohne ein Geräusch in das Auto steigen?«
    Ihr Herz setzte einen Moment aus, als ihr klar wurde, dass er nicht vorhatte, seinen eigenen Hintern zu retten und sie hier mit Busir zurückzulassen. Egal, was sie sich gegenseitig alles angetan hatten und was er jetzt ihr

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