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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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nicht damit verschwenden, über die Arbeit zu sprechen, wenn es wichtigere Dinge zu tun gab.
    Dass er sie aus einem so großen Teil seines Lebens ausschloss, schmerzte sie, doch sie drängte ihn nie. Er hatte recht: Die Zeit, die sie miteinander verbringen konnten, war ohnehin schon so begrenzt, dass sie nichts tun wollte, das sie trüben könnte. Aber jetzt, da sie Marty gegenübersaß, wusste sie, dass sie sich selbst etwas vorgemacht hatte. Auch Sawil hatte sie schon gewarnt.
    Als die Kellnerin mit ihrer Bestellung wegging, wandte Marty seinen Blick wieder ihr zu. Der nächste Tisch war zu weit weg, als dass jemand ihr Gespräch hätte mit anhören können, dennoch sprach er mit leiser Stimme. »Ein paar der Stücke, die du mir beschrieben hast, sind in einer Galerie in der Türkei aufgetaucht.«
    Kat schloss die Augen. Pete hatte letzte Woche aus Istanbul angerufen.
    »Türkische Beamte arbeiten mit dem Supreme Council of Antiquities zusammen, um sie nach Ägypten zurückzubringen. Angeblich weiß niemand, wie sie dorthin gekommen sind.«
    Als er das SCA erwähnte, blickte Kat auf. »Aber ihr habt einen Verdacht, stimmt’s?«
    »Streng genommen, Kat, darf ich nicht einmal mit dir darüber reden, weil das nicht in mein Gebiet fällt. Ich habe das, was du mir erzählt hast, weitergeleitet, aber ich bin nur aus freundschaftlicher Verbundenheit hier.«
    »Ich weiß, und ich rechne dir das hoch an. Ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte. Ich habe Sawil von meinem Verdacht erzählt, und er hat mit Dr. Latham darüber gesprochen, aber bisher hat das SCA so gut wie nichts getan.«
    Was sie nicht sagte, war, dass Sawil sie an jenem Abend, als sie sich an ihn gewandt hatte, vor Pete gewarnt hatte. Als sie nach Sawils wiederholtem Zureden, es einfach auf sich beruhen zu lassen, nicht lockergelassen hatte, hatte er schließlich seinen Verdacht geäußert. Die Schwierigkeiten an ihrer Grabungsstätte und Petes Auftauchen in Kats Leben lägen zu dicht beieinander, um bloßer Zufall zu sein. Er hatte damit argumentiert, dass Pete Antiquitätenhändler war. Selbst wenn er nicht auf der dunklen Seite agierte, kannte er Leute, die das taten. Es konnte gar nicht anders sein.
    Sie hatte Sawil gesagt, er spinne und Pete könne niemals in so etwas verwickelt sein, doch irgendetwas in ihr war durch diese Anschuldigung aus dem Lot geraten.
    Denn es gab einfach zu viele Dinge, die sie über Pete nicht wusste. Und selbst jetzt, als sie Marty gegenübersaß, erinnerte sie sich daran, wie Pete ihr Grab während der ersten Führungen inspiziert hatte. Nicht wie ein Tourist oder jemand, der bloß ein romantisches Interesse verfolgt, sondern so, als sei er hinter etwas ganz Bestimmtem her.
    Das war wohl auch der Grund, warum sie Marty angerufen hatte. Damit er ihr versicherte, dass Pete keinen Dreck am Stecken hatte und jemand anders für die Diebstähle verantwortlich war.
    Diese Neuigkeit trug nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei.
    »Hat Latham die Sicherheitsmaßnahmen um das Grab herum verstärkt?«
    »Ja«, sagte sie. »Aber wenn das stimmt, was du mir gerade gesagt hast, spielt das keine Rolle. Irgendjemand verschafft sich trotzdem Zutritt.«
    Seine Lippen wurden schmal. »Das ist nicht Sache der USA , Kat. Das SCA hüllt sich in Schweigen. Die regeln die Dinge lieber intern.«
    Sie ließ die Schultern hängen.
    »Wenn du einen Beweis hättest, wäre das etwas anderes. Aber so wäre mein Vorschlag, dass du selbst einen Bericht beim SCA einreichst. Auch wenn Latham sich darum kümmert – je mehr Personen einen Vorstoß wagen, desto größer ist deine Chance, dass das SCA reagiert.«
    Sie nickte und wusste, dass er recht hatte.
    Ihr Kaffee wurde serviert, und es gelang ihnen, sich über die positiveren Aspekte ihrer Ausgrabung zu unterhalten, statt über die vermissten Relikte.
    Als es allmählich dunkel wurde, brachte Marty sie zu Fuß zu ihrer Wohnung vier Blocks weiter. Sie fühlte sich kein bisschen besser als vor ihrem Treffen. Sie hatte immer noch Tausende von Fragen, und sie wünschte sich nichts mehr, als Pete zu sehen, um ihre blödsinnigen Zweifel zu zerstreuen. Sie hatte seit einer Woche nicht mehr mit ihm gesprochen, und jeder Tag, der ohne eine Nachricht von ihm verstrich, ließ Sawils Warnung umso drohender erscheinen.
    Sie bogen um die Ecke zu ihrem Block, und Kats Herzschlag beschleunigte sich, als sie zu ihrem Gebäude hinübersah. Pete erhob sich von den Treppenstufen, wo er gesessen und auf sie gewartet

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