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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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weit zurück, dass sie unter die Stelle sehen konnte, wo ihr Kissen lag.
    »Kat?«
    Nichts.
    Sie stopfte das Laken wieder zurück. »Ich hab mal bei 60 Minutes einen Bericht über Bettwanzen in Motels gesehen.« Sie griff nach dem klapprigen Kopfteil aus Holzimitat. »Meistens sammeln sie sich hinter dem –«
    Sie zog das Kopfteil von der Wand weg und rechnete fast damit, dass es dort vor Krabbeltierchen nur so wimmelte, aber da war nichts.
    »Kat, leg dich wieder hin.«
    Sie starrte noch eine Weile auf das Kopfende. Biss sich auf die Lippe. Hatte Lust, selbst aus ihrer Haut herauszukrabbeln.
    Gott, war das furchtbar!
    »Kat.« Er setzte sich auf. Und ließ seine Stimme so sanft klingen, dass sie sie dazu brachte, ihn anzusehen. »Komm wieder ins Bett. Nichts hier wird dich beißen. Nicht mal ich. Versprochen.«
    Verdammt. Er wusste, worüber sie sich Gedanken machte. Und sie war blöd genug, sich davon verrückt machen zu lassen.
    Dankbar, dass er ihre roten Wangen nicht sehen konnte, legte sie sich wieder hin und wusste, dass sie unmöglich würde schlafen können.
    Sie schloss fest die Augen. Öffnete sie wieder. Biss sich fest auf die Lippe, damit sie nicht seufzen konnte, und starrte die Decke an.
    »Die Schuhe ausziehen könnte helfen«, sagte er ins Dunkel hinein.
    Ach ja. Als wäre die Schuhe noch anzuhaben, nicht ein verräterisches Zeichen dafür, dass sie vorhatte zu türmen.
    Kat schlüpfte aus ihren Schuhen und setzte sich auf, um sie neben ihren Rucksack auf den Boden zu stellen. Sie legte sich wieder hin. Wartete. Drehte sich auf die Seite. Auf den Bauch. Rollte sich, so leise sie konnte, wieder zurück.
    Oh Mann! Es klappte einfach nicht.
    Die Bettwäsche raschelte, als Pete sich auf seiner Betthälfte bewegte. Dann spürte sie, wie er näher an sie heranrückte. Ein Adrenalinstoß ließ sie augenblicklich erstarren.
    »Heb den Kopf!«
    Sie tat es, ohne zu wissen, was er vorhatte, und alle möglichen Gedanken kamen ihr in den Sinn. Gab er ihr sein Kissen? Nahm er ihr ihres weg? Schubste er sie aus dem Bett, weil sie sich die ganze Zeit hin und her drehte wie ein Handmixer?
    Dann spürte sie, wie sich seine Hand unter ihren Nacken schob und er sie dicht an sich zog, sodass sie plötzlich eng geschmiegt an seiner Seite lag.
    Er fühlte sich warm und fest an ihrer Haut an und auch schützend und unheimlich tröstlich. Und als er sie noch etwas näher an sich zog, sodass ihr Kopf auf seiner Brust ruhte, wehrte sie sich nicht dagegen. Stattdessen stieß sie einen zufriedenen Seufzer aus und spürte endlich, wie ihr Körper sich zu entspannen begann.
    Es war auf so vielen verschiedenen Ebenen falsch, aber, oh, es fühlte sich so richtig an.
    Seine Hand strich in einer zarten, kaum vorhandenen Liebkosung über ihr Haar. »Mach die Augen zu. Du brauchst Schlaf.«
    Sie war urplötzlich so müde wie seit Jahren nicht mehr, und das Gewicht jeder ihrer Entscheidungen schien schwer auf ihren Schultern zu lasten. Sie riskierte einen Blick auf sein Gesicht, und in dem schwachen Licht, das durch einen Spalt zwischen den Vorhängen drang, sah sie, dass seine Augen geschlossen waren. Dennoch streichelte er weiter ihr Haar und ihren Hals, um dann sanft und zärtlich über ihren Arm zu streichen, mit einer Geste, die so sehr im Gegensatz zu der Art stand, wie er sie in den letzten paar Stunden behandelt hatte, dass es sie zutiefst verwirrte. Noch weit mehr als die Vorstellung, dass er sie mit Sex bestrafen wolle.
    Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. »Warum bist du so nett zu mir?«
    »Vorübergehende Fehleinschätzung«, murmelte er.
    Es lag Humor in seiner Stimme, und, kaum zu fassen, es rang ihr ein Lächeln ab.
    »Außerdem«, fuhr er fort, »ist mir klar, dass, wenn du keinen Schlaf findest, ich auch keinen finde, und es wäre gar nicht gut, wenn wir morgen früh beide total übernächtigt wären.«
    Was er nicht sagte und ein Ziehen in ihrem Herzen verursachte, war, dass sie in Kairo oft so mit ihm eingeschlafen war. Fest und warm an ihn geschmiegt. Meistens hatten sie sich vorher geliebt, aber nicht immer. Wenn sie gestresst oder nervös war wegen ihres Jobs, wenn zwischen ihnen nicht alles so gut lief – in seinen Armen zu liegen, hatte sie immer beruhigt. Und er hatte sich daran erinnert.
    Kat blickte auf seine nackte Haut hinunter. Sah zu, wie sich seine Brust beim Atmen hob und senkte. Dachte über die Ereignisse des Tages nach. Für ihn hatte es keinen Grund gegeben, im Park zu ihr zurückzukehren,

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