Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
bereute es sofort.
    Seine Brust war nackt. Das Licht von der Nachttischlampe glänzte auf seinen harten, festen Bauchmuskeln. Ihre Augen wanderten tiefer hinab zu seinem Bauchnabel und der dünnen Linie, die immer schmaler und dunkler wurde und wie ein blinkender Pfeil nach unten zeigte, bis sie schließlich unter dem Bund derselben tief geschnittenen, abgetragenen Jeans verschwand, die er zuvor angehabt hatte. Als ihr erneut die Hitze in die Wangen stieg, senkte sie den Blick und bemerkte seine nackten Füße, die unter den ausgefransten Hosenaufschlägen hervorlugten.
    Oh, Gott, selbst seine Zehen waren hinreißend.
    Nicht gut. Gar. Nicht. Gut.
    Er rubbelte sich mit einem Handtuch über das nasse Haar und dann den Nacken hinunter. »Die Dusche gehört dir. Ich habe mein T-Shirt ausgewaschen und es zum Trocknen über die Handtuchstange gehängt. Bis wir morgen ein Einkaufszentrum oder so etwas aufsuchen können, müssen wir uns wohl fügen.«
    Kats Augen schnellten wieder zu seiner nackten Brust zurück. Uns fügen? Oh Mann. Sie wagte nicht zu fragen, was er damit meinte.
    Er neigte den Kopf und sah sie mit einem fragenden Blick an. »Hast du irgendetwas auf dem Herzen?«
    Kat schüttelte leicht den Kopf. Und bemühte sich, nicht wieder rot zu werden. Vergeblich. Sie konnte förmlich spüren, wie das Blut in ihre Wangen schoss. »Was? Nein. Alles in Ordnung. Ich bin gleich wieder da.«
    Dankbar, ihm wenigstens für eine Weile entkommen zu können, achtete sie darauf, einen weiten Bogen um ihn zu machen, und schlüpfte ins Bad. Sie fluchte leise, als sie feststellte, dass die Tür nicht abschließbar war und er sie jeden Moment überraschen konnte, kam aber zu dem Schluss, dass er das wahrscheinlich nicht tun würde. Nein, er wollte sie schwitzen lassen, und genau das tat sie ja auch, nicht wahr? Was auch immer er da draußen vorhatte. In diesem anderen Raum. In dem sehr, sehr schmalen Bett.
    Sie stöhnte, stützte sich mit den Händen auf dem Waschbecken ab und ließ den Kopf nach vorn fallen. Eine Reihe tiefer Atemzüge half ihr, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu beruhigen, und als sie aufblickte, sah sie nichts als einen beschlagenen Spiegel und ein verschwommenes Bild.
    Es war auch besser, dass sie ihr schamloses Spiegelbild nicht sah. Es würde nur noch bestätigen, was sie ohnehin schon wusste. Sie war gefährlich nah dran, ihn zu bespringen.
    Aber das würde nicht passieren. Mit einem Kopfschütteln straffte sie die Schultern und hievte den Rucksack auf den Rand des Waschbeckens. Sie öffnete ihn, griff hinein und zog ihre Beretta heraus. Das Metall in ihrer Hand fühlte sich kalt an, fest und vertraut. Aus Gewohnheit prüfte sie das Magazin, setzte es wieder ein und vergewisserte sich, dass die Waffe gesichert war. Sie war bereit, sie zu benutzen, wenn es sein musste, obwohl sie tief in ihrem Inneren aufrichtig hoffte, dass es nie dazu kommen würde.
    Verrückt, dachte sie, als sie den Kopf senkte und die Pistole in ihrer Hand betrachtete. Die ganze Zeit, während sie und Pete auf der Flucht gewesen waren, hatte sie nicht einmal Gelegenheit gehabt, ihre Waffe zu ziehen. Oder vielleicht hatte sie einfach nicht daran gedacht, es zu tun. Eine Waffe, die in die Nachttischschublade neben ihrem Bett zu legen sie nicht ein Mal in all den Jahren vergessen hatte. Eine Waffe, ohne die sie nirgendwohin ging.
    Sie kannte den Grund sehr gut und ärgerte sich auf der Stelle darüber. Weil sie sich, sooft sie auch seine Moral infrage gestellt hatte, bei Pete immer noch sicherer fühlte als ohne ihn.
    Die Gefühle, die dieser Gedanke in ihr auslöste, ließen sie aufseufzen. Sie ließ die Pistole in ihren Rucksack zurückgleiten. Ihre Finger streiften einen Stoffbeutel, und sie zog den Halsschmuck heraus, den sie auf seiner Auktion gestohlen hatte.
    Einen Moment lang dachte sie darüber nach, ob sie ihn öffnen sollte, überlegte es sich dann aber anders. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Ebenso wenig wie vorhin auf der Toilette jenes heruntergekommenen Diners. Wenn sie allein war und ohne dieses sexgeladene Hirnchaos wieder denken konnte, würde sie sich die Zeit nehmen und sich ansehen, was sie darin versteckt hatte.
    Die Dusche trug wenig dazu bei, ihre Nerven zu beruhigen, und als sie wieder herauskam und sich abtrocknete, schreckte sie vor dem Gedanken zurück, ihre dreckigen Klamotten wieder anziehen zu müssen. Doch sie würde nicht nackt dort hinausgehen, und sie hatte in New York leider nicht daran gedacht,

Weitere Kostenlose Bücher