Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Sekunde länger aushalten zu können. Seufzend presste sie sich an ihn, doch er rührte sich nicht, obwohl auch er sichtlich zu kämpfen hatte. Sein Atem ging schwer, seine Kiefermuskeln arbeiteten, seine Augen waren dunkler als je zuvor.
„Bitte, Santo …“, flehte sie. Ihre Nägel gruben sich in seine Haut. Sie begehrte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, alles andere war egal.
Seine Antwort bestand darin, dass er die Hände unter ihren Po schob und noch etwas tiefer in sie eindrang. „Hast du heute an mich gedacht?“
Sie konnte kaum sprechen. „Ja, immerzu.“
„Und hattest du Mühe, dich zu konzentrieren?“ Seine Stimme war tief und rau.
„Ja, Santo. Ja! Und jetzt, bitte …“
Er ließ sie noch einige unerträgliche Sekunden lang zappeln, so lange, bis sie alles getan hätte, damit er sie endlich erlöste.
Und dann bewegte er sich. Erst langsam und kontrolliert, um ihre Erregung noch weiter anzuheizen und ihr größtmögliche Lust zu verschaffen, dann immer schneller und fordernder.
Sie schlang die Beine um seine Hüften, hob sich ihm entgegen und verlor sich in einem wilden Rausch der Leidenschaft. Und er mit ihr. Irgendwann während ihres heißen, hemmungslosen Liebesspiels merkte sie, dass auch er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und nur noch seinem Instinkt folgte.
Dann kam der Höhepunkt, atemberaubend intensiv und schöner als alles, was sie je zuvor erlebt hatte. Während Wellen der Lust sie durchströmten, spürte sie, dass auch Santo sich nicht länger zurückhalten konnte. Sie seufzte seinen Namen, hielt sich an seinen starken Schultern fest und überließ sich dem übersprudelnden Glücksgefühl, das sie erfüllte, als er nach einem letzten, kraftvollen Aufbäumen warm und schwer auf sie herabsank.
Wieder zu Atem gekommen, rollte er sich auf den Rücken und zog sie mit sich. „Ich liebe Sex im Bett.“
„Du hast mich gezwungen, dich anzuflehen“, flüsterte sie vorwurfsvoll.
„Gezwungen? Wie denn? Habe ich dich etwa bedroht?“
„Du weißt, was ich meine.“
„Du meinst das besondere Vergnügen, das ich dir bereitet habe.“ Ein vielsagendes Lächeln umspielte seinen Mund, der so wunderbar küssen konnte. „Gern geschehen, mein Engel.“
Er war so unverschämt selbstsicher, so unerschütterlich von sich überzeugt! „Ich will das nicht“, stieß sie hervor. „Sex ist gut und schön, aber das …“
„Was denn? Wenn ich dich da küsse, wo du es am liebsten hast?“, fragte er mit einem Lachen in den Augen.
Ihre Haut glühte. „Tu das nie wieder.“
„Warum? Weil du dich dann verletzlich fühlst? Das ist gut“, raunte er. „So will ich dich haben, wenn du mit mir im Bett liegst. Und du kannst mir ruhig sagen, was dir gefällt und was nicht, obwohl ich schon merke, was dich heiß macht.“
„Weil du ein Experte auf diesem Gebiet bist?“
„Weil du mir den Rücken zerkratzt hast, Liebling“, erwiderte er trocken. „Davon abgesehen, hättest du lieber einen Mann, der unbeholfen an dir herumfummelt?“
„Worüber unterhalten wir uns hier eigentlich?“ Sie musste lachen. Er lachte mit und zog sie an sich.
„Du bist voller Widersprüche, meine Süße. Mal wild und temperamentvoll, dann scheu wie ein Reh. Zwei Frauen in einem Körper.“ Seine Hände glitten um ihre Hüften. „Was will ein Mann mehr?“
Erschöpft von einer langen, heißen Liebesnacht, wachte Fia am nächsten Morgen erst spät auf. Ihr erster Gedanke galt Luca.
Alarmiert sprang sie auf und suchte ihn, bis sie von Gina erfuhr, dass Santo seinen Sohn schon angezogen und mit ihm gefrühstückt hatte, bevor er zur Arbeit gefahren war.
„Er ist der perfekte Mann“, schwärmte Gina verträumt. „Du Glückspilz.“
Fia verzog das Gesicht. Sie kam sich nicht wie ein Glückspilz vor, eher wie eine dumme Gans. Santo brauchte sie nur anzufassen, und sie verwandelte sich in ein zitterndes, bettelndes Etwas. Wie erniedrigend!
Reumütig kehrte sie ins Schlafzimmer zurück, legte sich auf das zerwühlte Bett und vergrub das Gesicht in den Kissen.
Das Läuten des Telefons schreckte sie auf. „Ja bitte?“
Seine warme dunkle Stimme drang an ihr Ohr. „Wie fühlst du dich?“
Miserabel. „Danke, gut.“
„Du warst so müde, deshalb habe ich dich schlafen lassen.“
„Danke.“ Danke, dass du ein hirnloses Wrack aus mir gemacht hast. Aber sie brachte es nicht fertig, einfach aufzulegen, sondern wartete gespannt, ob noch etwas käme. Eine Einladung zum Mittagessen, zum Beispiel, zu einem
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