Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)
Pool verirrt.“
„Ich wollte nur verhindern, dass Luca Spritzer abkriegt.“
„Wir sind im Wasser, mein Engel, da wird man zwangsläufig nass.“
„Ich will nicht, dass er Angst vor dem Wasser bekommt.“
„Sprichst du aus eigener Erfahrung?“
„Mein Bruder hat mich immer an den Füßen gepackt und unter Wasser gezogen.“
Sie wusste nicht, ob es Zorn oder Mitgefühl war, was sie in seinen Augen aufblitzen sah. Doch statt eine abfällige Bemerkung über ihre Familie zu machen, sagte er nur: „Schwimmen hat mit Vertrauen zu tun. Du musst Vertrauen entwickeln. Und ich zeige jetzt unserem Sohn, wie viel Spaß man im Wasser haben kann.“
Er nahm ihr Luca ab, scherzte mit ihm auf Italienisch und ließ ihn im Wasser auf und ab hüpfen, dass es nur so spritzte. Und Luca liebte es. Wenn Santo ihn untertauchte, kam er prustend und lachend wieder hoch. Wieder einmal hatte Fia ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm ihren Vater so lange vorenthalten hatte.
„Tut mir leid“, sagte sie zerknirscht.
Santo sah sich erstaunt zu ihr um. „Was tut dir leid?“
„Ich … ich hätte es dir damals sagen müssen. Ich dachte, ich hätte die richtige Entscheidung getroffen, weil ich ihm eine unglückliche Kindheit ersparen wollte. Jetzt sehe ich, was für ein guter Vater du bist und wie sehr er dich liebt.“
„Das ist doch ein Grund zur Freude, oder? Warum bist du dann so traurig?“
„Weil du mir nie verzeihen wirst. Es wird immer zwischen uns stehen.“
Er sah sie lange an, bevor er sagte: „Du sprichst wie eine Baracchi, nicht wie eine Ferrara. Die Baracchis schmoren in ihrem Zorn. Du bist jetzt eine Ferrara. Sieh nach vorn. Die Vergangenheit ist dazu da, um daraus zu lernen. Darüber hinaus hat sie keine Bedeutung für unsere Zukunft.“
Doch wie sah diese Zukunft aus?
War ihre Beziehung tragfähig genug, um eine Familie darauf aufzubauen? Es war doch reiner Zufall, dass sie diesen Nachmittag überhaupt zusammen verbrachten.
Obwohl es sich in diesem Moment tatsächlich wie ein glückliches Familienleben anfühlte. Das, wonach sie sich immer gesehnt hatte.
Santo, der Luca auf seine Schultern gehoben hatte, sah sie aufmerksam an. „Na, hegst du schon wieder Fluchtgedanken?“
Sie errötete, weil sie sich ertappt fühlte. „Wir beide wissen doch, dass du nur Lucas wegen da bist“, erwiderte sie steif. „Zu mir kommst du nur nachts im Dunkeln, wenn du Lust auf …“, sie warf einen Blick auf ihren Sohn, „… ich meine, wenn wir zusammen schlafen.“
Lastende Stille folgte ihren Worten.
Santo räusperte sich, bevor er antwortete: „Erstens, ich stehe morgens in aller Frühe auf und frühstücke mit Luca, damit du eine Stunde länger schlafen kannst. Ich weiß, wie hart du arbeitest, und ich respektiere das. Zweitens, ich verbringe viel Zeit im Büro, weil ich ein wichtiges Projekt leite und nicht etwa, weil ich dir aus dem Weg gehen will. Und drittens, ja, ich habe nachts Sex mit dir, weil wir uns tagsüber kaum sehen. Wenn Sex am Tag ein Beweis für dich wäre, dass ich es mit unserer Ehe ernst meine – bitte, von mir aus gern.“
„Sex“, wiederholte Luca fröhlich und zog seinen Vater an den Haaren.
„Sorry.“ Santo warf ihr einen halb gereizten, halb zerknirschten Blick zu.
„Meine Schuld“, sagte sie. „Ich hätte nicht davon anfangen sollen …“ In diesem Moment beugte sich Luca so weit zu ihr herunter, dass er kopfüber ins Wasser gefallen wäre, wenn Santo ihn nicht aufgefangen hätte.
Seinen Sohn sicher im Arm, sagte er lachend zu ihm: „Guck mal, deine Mama will weglaufen. Halt sie fest!“ Und Luca, der sich mit einer Hand am Nacken seines Vaters festhielt, streckte die andere nach Fia aus, um auch sie zu umarmen.
Die Nähe zu Santo brachte Fia so durcheinander, dass sie hastig irgendetwas daherredete: „Du, wir brauchen unbedingt Wasserspielzeug für Luca.“
„Selbstverständlich.“ Santo warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Wir kaufen gleich heute Nachmittag welches.“
„Luca hat noch kein Mittagsschläfchen gemacht.“
Wie auf Kommando ließ der Kleine den Kopf an die breite Schulter seines Vaters sinken und schloss die Augen.
„Ich bringe ihn ins Bett.“ Während Santo mit seinem schlafenden Sohn auf dem Arm aus dem Wasser stieg und im Haus verschwand, beschloss Fia, sich schnell im Badehaus abzuduschen.
Sie war gerade dabei, sich in ein Handtuch zu wickeln, als Santo hereinkam. Er sah umwerfend sexy aus in seiner knappen Badeshorts.
„Luca hat
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