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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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sich, als eine Kugel in den qualmenden Motor des Motorrads eindrang und einen Höllenlärm verursachte.
    Hier auf der Straße saßen sie wie auf dem Präsentierteller, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie sich eine schwere Bleivergiftung einfingen. Selbst der dicke Stahl, der im Chassis der Phantom verbaut worden war, bot gegen eine AK-47 nur wenig Schutz.
    Er hatte das Geräusch dieser russischen Waffe sofort erkannt, schließlich hatte er es in den vielen Dreckslöchern, in denen er auf der ganzen Welt schon gearbeitet hatte, oft genug gehört.
    Eine weitere Salve prallte mit lautem
Ping
von der Gabel ab, und er hatte nun eine Ahnung, wo sich der Schütze ungefähr befinden musste.
Endlich
.
    Er hob den Kopf und entdeckte den dunklen Schatten des Mannes mit dem MG, der sich hinter dem Schnellrestaurant ein Stück die Straße hinunter postiert hatte. Wie immer wurde der Rest der Welt einfach ausgeblendet.
    Er wünschte sich, die gute alte Sierra und das Zielfernrohr zur Hand zu haben, aber das war keine Option. Er hatte weder die Zeit, um sie zusammenzusetzen, noch konnte er von Alis Seite weichen, die sich hinter ihm wand und versuchte, gleichzeitig den Kopf und seine Reservewaffe zu heben, diese törichte, wunderbare Frau.
    Aber das war egal. Er war mit einer Pistole fast ebenso gut wie mit einem Gewehr. Seine Atmung verlangsamte sich, genauso wie sein Herzschlag.
    Ruhe ist entscheidend
, hatte Grigg immer gesagt, und das traf auch zu, wenn man es mit einer überwältigenden Übermacht und einer törichten Frau zu tun hatte, die noch immer versuchte, sich von ihm loszureißen und in den Kampf einzugreifen.
    Sie war tatsächlich
Xena: Die Kriegerprinzessin.
    Eine Kugel sauste so dicht an seinem Helm vorbei, dass er den Luftzug an der Wange spürte, und die Zeit blieb stehen. Der weiche Hogue-Gummigriff seiner Para Ordinance CCW.45 verschmolz mit seiner Handfläche, als sich sein ruhiger Finger auf den Abzug legte. Den Bruchteil einer Sekunde und einen Herzschlag später hatte er automatisch die Entfernung, den Geschossfall und das Haltepunktverfahren berechnet und konnte nichts weiter tun als abzudrücken.
    Das Geschoss Kaliber 45 verließ den Lauf mit lautem Knall, und das wilde Knattern des MGs verstummte.
    Der Mann würde jetzt vermutlich ziemliche Probleme haben, die Kalashnikov zu bedienen, da er einen Zentimeter über dem rechten Auge ein Einschussloch hatte und der Großteil seiner Hirnmasse seinen Schädel durch die Austrittswunde verlassen hatte.
    In der Stille, die auf den Tod des Heckenschützen folgte, konnte Nate Ali fluchen hören. »Lass mich aufstehen, verdammt! Ich kann dir helfen!«
    Er hätte beinahe gegrinst.
    »Halt still«, fuhr er sie schroff an, da er keine Risiken eingehen wollte, während er die Umgebung in Augenschein nahm. Er drückte sie bestimmt ziemlich platt, aber ein paar blaue Flecken und Abschürfungen waren auf jeden Fall besser als eine Kugel … und man erholte sich auch viel leichter wieder davon.
    Als sein Blick auf die Überreste des Wachhäuschens fiel, musste er die Galle herunterschlucken, die in seiner Kehle aufstieg.
    Es würde an ein Wunder grenzen, wenn Manus noch am Leben wäre.
    Er wollte seine schützende Position bei Ali nicht verlassen, aber er musste zumindest mal nach Manus sehen. Der Mann war schließlich ein Knight, nun ja, fast zumindest, und Nate konnte nicht einfach hier rumsitzen, wenn die Möglichkeit bestand, dass er dem Mann helfen konnte.
    »Ich möchte, dass du hinter der Phantom bleibst«, sagte er zu Ali, während er noch immer nach dem Partner des Heckenschützen Ausschau hielt. »Ich muss mich mal im Wachhäuschen umsehen.«
    Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern stand einfach auf und …
    Eine Kugel bohrte sich neben seinem linken Bein in den Asphalt und wirbelte kleine, spitze Splitter in die Luft.
    Das
war kein Maschinengewehr. Oh nein. Das war ein Repetiergewehr. Ein ziemlich gutes, wenn er den Klang richtig deutete.
    »Heilige Scheiße …«
    Er ließ sich wieder auf Ali fallen und schwang seine Waffe in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Dann entdeckte er etwas.
    Ein Mann mit einer Pistole in der Hand rannte über das Dach das Bagelladens. Er reckte sich wie ein Verrückter, und es wäre ein Kinderspiel für Nate gewesen, ihn zu erschießen, aber der Typ zielte gar nicht auf sie.
    Der geheimnisvolle Mann?
    »Was zum …?«
    Er bekam nicht die Gelegenheit, die Frage zu beenden, da der Mann seine Waffe abfeuerte

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