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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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wenn es absolut notwendig ist«, versicherte sie ihm, wobei ihre Stimme bemerkenswert ruhig blieb.
    »Ich werde mich mal beim Hauptquartier melden«, meinte er. »Ich schalte jetzt um, du wirst dann also nicht mehr mit mir über das Mikro kommunizieren können, bis wir sicher auf dem Gelände sind. Okay?«
    »Ja, okay.« Er hörte, wie sie schwer schluckte, und dieses trockene, klackende Geräusch war der einzige Hinweis darauf, dass sie Angst hatte. Die verdammte Frau sah aus wie ein Mäuschen, aber sie war ein ziemlich zäher Hund.
    Bevor er die Nummer wählte, musste er ihr noch eines sagen. »Ali?«
    »Was ist?«
    »Es tut mir leid.«
    Schweigen. Das hätte ihn vermutlich nicht überraschen sollen.
    »Ich, äh, ich wollte nur, dass du das weißt«, meinte er betreten, um dann die Zwei zu drücken, sein Passwort zu nennen und dem Klacken und Piepen zu lauschen, während die sichere Verbindung hergestellt wurde.
    Dagan lief über das Dach des Bagelladens und ließ sich hinter der riesigen Industrieklimaanlage fallen. Das Ding dröhnte fast wie ein Jetmotor, aber er würde seine Ohren in den nächsten Minuten sowieso nicht brauchen, denn er hatte alles gehört, was er hören musste, bevor er die alte Feuerleiter hinaufgeklettert war und sich gegenüber von Black Knights Inc. auf das klebrige Teerdach gehievt hatte.
    Er hatte das unverkennbare Röhren von Ghosts Motorrad gehört.
    »Warum zum Henker nimmst du nicht den Fluchtweg, du dämliches Arschloch?«, fluchte er und legte den Sicherheitshebel seiner Glock zurück.
    Fünfzehn lausige Schuss.
    Das war alles, was er hatte, denn er hatte seine Ersatzmagazine in der Tasche im SUV gelassen, der ein Stück weit entfernt an der Straße parkte.
    Dämlich, wirklich dämlich.
    Aber nicht so dämlich wie Nate Weller, der durch das Haupttor bei Black Knight Inc. hineinfahren wollte, wo sie doch einen wunderbar geheimen anderen Weg hatte, den er hätte nehmen können.
    Dagan hatte gerade nach seinem Handy greifen und die Jungs bei Black Knights Inc. anonym darüber informieren wollen, dass zwei zwielichtige Gestalten am Rand ihres Grundstücks herumlungerten, als er das Motorrad gehört hatte.
    Anstelle eines kinderleichten Anrufs sah er sich nun gezwungen, mit lausigen fünfzehn Schuss in Deckung zu gehen.
    Nate fuhr wie ein Verrückter die Straße entlang. Zum Glück war nicht viel Verkehr, sonst hätte er den anderen Fahrern vermutlich eine Heidenangst eingejagt.
    Er zeigte Manus im Wachhäuschen den hochgereckten Daumen, und dieser öffnete langsam das Eisentor. Da stellten sich auf einmal die Haare in seinem Nacken auf. Gefahr, Will Robinson! Er konnte gerade noch nach seiner Waffe greifen, die in seinem Hosenbund steckte, als um sie herum das Chaos ausbrach.
    Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Das Wachhäuschen wurde vor seinen Augen von Kugeln durchlöchert, die das Glas und die Holzfassade zerfetzten.
    Heilige Scheiße! Manus!
    Er hörte Alis verängstigten Schrei, obwohl sie nicht länger über das Headset im Helm verbunden waren, und – Gott möge ihm vergeben – schon hatte er Manus Connelly völlig vergessen.
    Seine einzige Sorge galt jetzt Ali.
    Er riss das Vorderrad herum, sodass es nach Gummi stank und Rauch aufstieg, der seine Sicht behinderte, während er seinen Bikerstiefel fest genug auf den Boden rammte, dass er sich beinahe die Fußknöchel gebrochen hätte. Zum Glück verhinderte der dicke Stiefel das Schlimmste, aber …
    Scheiße! Das Gummi der Sohle wurde rasch heiß und schmolz, als er sich nach Kräften bemühte, das Motorrad in dieser seltsamen Position unter Kontrolle zu behalten. Er spannte jeden Muskel in seinem Körper bis zum Äußersten an, als er mit einer Vierteltonne handgefertigtem Stahl hantierte.
    Doch das Problem trat in den Hintergrund, als ein Kugelhagel das hintere Schutzblech zerfetzte. Der große Reifen darunter explodierte, und er hatte keine andere Wahl, als das Motorrad auf den Boden fallen zu lassen und zu hoffen, dass die Karosserie zusammen mit seinem eigenen Körper Ali ausreichend vor den Schüssen schützte.
    Sie schrie noch immer, als er sie hinter sich auf den Boden drückte. Mit der Phantom als armselige Deckung schirmte er mit einer Hand Alis Kopf ab und hob mit der anderen seine Waffe …
    Wo zum Teufel steckte dieser Heckenschütze?
    Er rechnete damit, den schwarzen SUV irgendwo zu sehen, aber er war nicht da. Vielleicht hatte er sich geirrt. Vielleicht nahm seine Paranoia langsam überhand …
    Er duckte

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