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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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Außerdem soll ich mit dir, Ghost, um drei Uhr nach Istanbul fliegen, und das ist«, Grigg sah auf seine Uhr, »in genau zwei Stunden. So«, er schnaufte, »folgender Deal: Ich schicke diesen USB-Stick mit allen Informationen an Ali. Sie wird denken, dass es wie immer ein paar Bilder sind, die sie aufbewahren soll. Hoffentlich komme ich von diesem Job zurück, kann den Stick abholen und herausfinden, was ich damit anstellen soll. Aber wie ich schon am Anfang sagte, wenn ihr das hier seht, bin ich vermutlich tot und die Kacke ist am Dampfen, was mir alles unendlich leidtut. Ach ja«, Grigg runzelte die Stirn, und Sorge überschattete sein sonst so fröhliches Gesicht, »da wäre noch etwas … Ghost, Nate, Bruder, du musst für mich auf Ali aufpassen. Sorg dafür, dass es ihr gut geht, okay?«
    Sie sahen alle atemlos zu, wie sich Grigg im Video nach vorn beugte, dann wurde der Bildschirm schwarz.
    »Mann«, murmelte Frank, während Ali leise in das durchnässte Taschentuch weinte.
    Oh Grigg.
Mein süßer, verrückter, furchtloser Bruder.
    »Damit wäre deine Theorie, dass Grigg versucht hat, Dateien auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, wohl vom Tisch«, meinte Ozzie zu Zoelner.
    Ali hob den Kopf, der sich auf einmal wahnsinnig schwer anfühlte, und schniefte, während Zoelner das Gesicht verzog.
    »Tja, ich hatte ja schon herausgefunden, dass Aldus mich von vorn bis hinten angelogen hat.«
    »Was sollte für dich dabei rausspringen?«, wollte Frank wissen, dessen zerklüftetes Gesicht finster aussah. »Geld?«
    »Passt mal auf«, fauchte Zoelner und zuckte zusammen, weil seine aufgeplatzte Lippe schmerzte. Dan Man hatte bei seinem Gesicht ganze Arbeit geleistet. Ein Auge war fast völlig zugeschwollen, während über dem anderen ein ziemlich übler Schnitt prangte. Die Wunde war hastig verschlossen, aber nicht gereinigt worden, sodass noch verkrustetes Blut daran klebte. »Ich muss euch gar nichts erklären. Ja, Aldus hat mich angeheuert, um die Dateien für ihn aufzuspüren und sicherzustellen. Er sagte, die Dateien wären streng geheim und es bestünde die Gefahr, dass sie an den Höchstbietenden verkauft würden. Ja, ich habe Ms Morgan monatelang beschattet und sie zweifellos zu Tode erschreckt. Ja, ich habe hier gewartet, weil ich herausfinden wollte, worum es bei der Sache eigentlich geht. Aber ab dem Moment, als ich davon überzeugt war, dass der Senator mich anlügt, habe ich sein Geld nicht mehr angenommen. Daher kommt bloß wieder von eurem hohen Ross runter.«
    Zoelner sprang von dem metallenen Klappstuhl auf, auf dem er gesessen hatte, sodass das Ding mit lautem Klappern umfiel. Ohne ein weiteres Wort ging er auf die Treppe zu, die nach unten führte.
    »Augenblick«, brüllte Frank dem Mann hinterher. Zoelner drehte sich um und funkelte alle wütend an.
    »Wirst du dich wohl abregen!«, rief Frank, der ebenfalls nicht gerade gelassen wirkte. »Ich beschuldige dich doch überhaupt nicht, du Mimose. Ich will nur herausfinden, wer hier welche Motive hat.«
    Zoelner sah Franks vor Wut gerötetes Gesicht mit seinem weniger stark verletzten Auge an. »Meine Motive gehen nur mich etwas an«, knurrte er.
    »Okay.« Frank warf die Hände in die Luft. »In Ordnung. Behalt deine verdammten Motive für dich. Aber du wirst nicht von hier verschwinden. Du kommst mit uns.«
    Zoelners Kiefer arbeitete, aber es gelang ihm, ruhig zu fragen: »Und wohin?«
    »Nach DC«, informierte ihn Frank, dessen Tonfall kein Wenn und kein Aber duldete. »Der Präsident und seine Stabschefs werden sich sehr für die Informationen auf diesem USB-Stick interessieren, und sie werden mit dir über deine Verbindung zu Aldus reden wollen.«
    »Woher willst du wissen, dass die Stabschefs nicht auch zu Aldus gehören?«, wollte Zoelner wissen. »Du könntest uns alle in die Höhle des Löwen führen.«
    »Erfahrung«, entgegnete Frank mit entschlossener Stimme. »Und weil ich die Stabschefs persönlich kenne. Sie sind manchmal schon ein Haufen Arschlöcher, aber unter ihnen ist keiner, der sich an einer solchen Sache beteiligen würde.«
    »Scheiße!«, fauchte Zoelner, dann zuckte er wieder zusammen und wischte mit dem Finger einen Blutstropfen weg, der sich auf seiner Unterlippe gebildet hatte.
    Ach Mist, sie wollten gehen. Sie würden sie hierlassen, während sie alle nach Washington flogen, und sie …
    Tja, jetzt konnte sie nur noch eins tun.
    »Ich komme mit euch«, verkündete sie, schluckte die Tränen herunter und reckte ihr Kinn,

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