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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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musste er sich nicht wundern, mit fast vierzig hin und wieder Schmerzen zu haben … und ein paar Zipperlein … und dass nicht immer alles einwandfrei funktionierte. Seine Schulter war das nervigste seiner aktuellen Leiden.
    Er griff nach den Schmerzmitteln, die er immer in seiner Hosentasche hatte, und schluckte rasch einige Tabletten, ohne sie mit Wasser runterzuspülen, bevor er sich den Lutscher wieder in den Mund steckte.
    »Gut gemacht, übrigens«, fügte Ozzie hinzu.
    »Danke.« Ali freute sich über sein Kompliment und sah dann erstaunt mit an, wie er – wie ein Kind, das am Weihnachtsmorgen aufgeregt aus dem Bett hüpft – vom Konferenztisch aufsprang. Er schnappte sich seinen Laptop und ihr Handy und eilte in sein Reich. Dort nahm er ein langes Kabel aus einer Schublade, schloss das Handy daran an und steckte es danach in einen der Hauptcomputer.
    »Wie dem auch sei«, Ali wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Gruppe am Konferenztisch zu, »der ganze Zwischenfall hat mir Angst gemacht, vor allem, weil mir die Polizei nicht geglaubt hat. Und da ich nicht an einen Rollstuhl gefesselt, mit festgeklebten Augenlidern und mit Drogen vollgepumpt eine Treppe runterfallen wollte, habe ich mich sofort in meinen Wagen gesetzt und bin direkt hierhergefahren.«
    »Oh, mein Herz!« Ozzie drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl um und griff sich an die Brust. »Heirate mich, Ali. Heirate mich auf der Stelle.«
    »Was hab ich verpasst?«, wollte Dan wissen.
    »Ach, komm schon, Mann. Mel Gibson?
Fletchers Visionen
? Gehst du denn
nie
ins Kino?«
    »Ha!« Dan lachte, legte den Kopf ein wenig schief und strich sich durch den sorgfältig gestutzten Ziegenbart. »Im Gegensatz zu anderen Leuten, die ich kenne, habe ich die letzten zehn Jahre nicht damit verbracht, mich nur mit technischen Geräten zu umgeben. Ich verdiene mein Geld mit harter Arbeit und …«
    »Erspar mir deine Reden.« Ozzie wedelte abwehrend mit der Hand durch die Luft. »Die kenne ich alle schon. Und ich weiß sowieso nicht, wieso du immer versuchst, mir den Mund zu verbieten. ›Mein Baby gehört zu mir.‹«
    Ozzie wartete einige Sekunden, und als Dan nur skeptisch eine Augenbraue hochzog, warf er die Hände in die Luft. »Das kann doch nicht dein Ernst sein!
Dirty Dancing
? Du musst doch
Dirty Dancing
gesehen haben! Das ist ein Klassiker!«
    »Ja«, höhnte Dan. »Ein Klassiker, wenn man auf schlechte Filme steht.«
    »Das sehe ich als Kampfansage an, Mister!«, jaulte Ozzie, sprang auf und tänzelte herum wie ein Boxer.
    Dan schnaubte so laut, dass Frank schon Angst hatte, er könnte seine Zunge verschluckt haben, was in Anbetracht der Tatsache, dass Dan Ozzie gern provozierte oder beleidigte, vielleicht gar nicht so schlecht wäre.
    Die Ex-SEALs des Teams, Ozzie und Dan Man eingeschlossen, hielten sich selbst für die Besten der Besten und waren daher allesamt verdammt eingebildet. Allerdings war jedes Mitglied der Black Knights Inc., ob Ex-SEAL oder nicht, nur ins Team aufgenommen worden, weil es in seinem Bereich zur Elite gehörte.
    Zu Black Knights Inc. gehörten neun Männer – bald würden es zwölf sein, wenn man den neuen Mossad-Agenten sowie den anzuwerbenden Hubschrauberpiloten und den Kommunikationsspezialisten hinzuzählte –, die alle losziehen, ihren Job erledigen und wieder verschwinden konnten, ohne dass Uncle Sam damit in Verbindung gebracht wurde.
    Die Machthabenden in diesem Monster, das auch als US-Regierung bekannt war,
liebten
all diese ausgeklügelten kleinen Schichten möglicher glaubhafter Abstreitbarkeit. Dabei war es unwichtig, dass jeder, der auf der Gehaltsliste der Black Knights stand, letzten Endes dem großen Boss,
El Jefe
, dem guten alten Oberbefehlshaber Bericht erstatten musste. Wichtig war nur, dass es im Falle einer Entdeckung unmöglich war, ihre Spur zu jemandem innerhalb der US-Regierung zurückzuverfolgen, was für Frank völlig in Ordnung ging. Nach all dem Mist, der dazu geführt hatte, dass er bei den Navy SEALs ausgeschieden war, zog er es vor, sein eigener Chef zu sein.
    Aber wenn man sein eigener Chef war und nicht auf die militärische Hierarchie und die damit verbundene geforderte Disziplin zurückgreifen konnte, dann musste man sich häufiger mit solchen Querelen herumschlagen.
    Da konnte er nur Danny Glover zitieren, denn er war auch langsam »zu alt für diesen Scheiß«.
    »Hört auf, ihr beiden«, knurrte er, woraufhin ihm Ozzie zuzwinkerte und sich wieder hinsetzte.
    »Der Heiratsantrag

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