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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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und wisst ihr, was er gemacht hat?«
    »Was?«, fragte Becky mit vor Aufregung leuchenden Augen. Die Frau liebte Ärger, lebte dafür und bekam ihn zu Franks Verdruss auch viel zu oft.
    »Er ist weggerannt!«, berichtete Ali. »Er sprang einfach in seinen SUV und gab Gas. Er raste in dieselbe Richtung, in der auch der Straßenräuber verschwunden ist. Ich wollte ihm hinterherlaufen …«
    Jetzt stießen alle ein Keuchen aus.
    »Ja, ja.« Sie verdrehte die Augen und sprach weiter, bevor noch irgendjemand einen Kommentar dazu abgeben konnte, was für eine blödsinnige Idee das gewesen war. »Ich weiß. Dämlich, was? Aber ich war es so leid, ständig das Gefühl zu haben, verrückt zu werden. Aber keine Sorge. Einer der Männer, die mir bei dem Überfall geholfen hatten, hat verhindert, dass ich ihm hinterherlaufe.«
    Ozzie klappte einen papierdünnen Laptop auf und hielt die Finger über die Tasten wie eine angriffsbereite Schlange. »Fahrzeugmarke, Farbe, Modell?«
    Der junge Einstein hatte seine einnehmende, freundliche Fassade fallen gelassen. Jetzt war er ganz auf seinen Job konzentriert. Das hier war
sein
Fachgebiet. Wenn man ihm einige Informationen gab, setzte er seine verrückten Computerfähigkeiten ein, um den Rest der Puzzleteile zu finden, weil laut Ozzie
alles
in der Welt über das World Wide Web zugänglich war, wenn man die blitzschnellen Finger eines cleveren Hackers hatte. Und einen, der cleverer als Ozzie war, würde man nur schwer finden können.
    »Tut mir leid.« Ali schüttelte den Kopf. »Mit Autos kenne ich mich noch weniger aus als mit Computern. Es war schwarz, so viel kann ich dir sagen. Schwarz und groß. Wie ein Ford Explorer oder ein Chevy Tahoe.«
    »Dann war es ein in den USA hergestellter SUV?«, fragte Ozzie, dessen Finger schon über die Tastatur tanzten, während sein Blick auf Ali geheftet blieb.
    Dieser Verrückte.
    Frank gratulierte sich zum etwa eintausendsten Mal zu seiner Entscheidung, Ethan Sykes direkt von der Navy weg zu rekrutieren.
    Ali schüttelte wieder den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich habe ein Foto vom Nummernschild gemacht.«
    Ozzie hörte augenblicklich auf zu tippen. In der Stille, die sich jetzt im Konferenzraum ausbreitete, hätte man buchstäblich eine Stecknadel fallen hören können.
    Becky war die Erste, die den Mund aufmachte.
Wer auch sonst?
    »Großartig, Schwester. Du hast echt einen klaren Kopf behalten.«
    Ali wurde auf ganz entzückende Weise rot und biss sich auf die Lippe. Aus dem Augenwinkel glaubte Frank zu erkennen, wie es an Ghosts Kiefer zuckte.
    »Danke.« Ali lächelte. »Aber bevor ihr mir zu überschwänglich gratuliert, muss ich euch sagen, dass es möglicherweise keine große Hilfe ist. Das Bild ist ziemlich verwackelt.« Sie zog ihren BlackBerry aus der Hosentasche und drückte einige Tasten. »Als ich mein Handy endlich aus der Tasche geholt hatte, war der Wagen schon ziemlich weit weg und ich musste ranzoomen …«
    »Hast du das Foto der Polizei in Jacksonville gezeigt?«, erkundigte sich Frank, der gespannt war, was die Polizei zu dem Zwischenfall zu sagen hatte.
    »Ja, allerdings.« Sie machte ein angeekeltes Geräusch. »Und als ich ihnen von meiner Theorie erzählte, dass der Mann, der mich verfolgt hat, und der Straßenräuber unter einer Decke stecken, haben alle so getan, als ob sie mir glaubten. Allerdings vermute ich, dass sie mich insgeheim für völlig hysterisch gehalten haben. Natürlich ist mir klar, dass meine Geschichte verrückt klingt, aber ich bin überzeugt davon, dass ich recht habe. Die beiden Männer stehen in irgendeiner Verbindung. Alles, was passiert ist, hängt irgendwie zusammen.«
    Sie reichte ihr Handy Ozzie, der einen schnellen Blick auf das Display warf, bevor seine Finger erneut über die Tastatur rasten.
    »Das ist ein Kennzeichen aus North Carolina. Das hier am Ende«, sie deutete mit einem Fingernagel auf ihr Handy, »sieht aus wie ein B, ein R … oder auch eine 3.«
    »Keine Sorge«, meinte Ozzie. »Ich kann damit was anfangen.«
    »Wirklich?« Alis Augen strahlten. »Die Polizei in Jacksonville sagte, es wäre zu verschwommen, als dass sie darauf etwas erkennen könnten.«
    »Die haben auch nicht meine Bildverbesserungssoftware«, prahlte Ozzie, dessen Gesicht vor Aufregung wirkte wie das eines Zwölfjährigen, woraufhin sich Franks Schulter schmerzhaft bemerkbar machte.
    Mit neununddreißig war er nicht gerade reif für den Schaukelstuhl, aber bei dem Leben, das er geführt hatte,

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