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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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aus Hepatitis und der Beulenpest anstecken.«
    Einer doppelten Ladung aus … Er konnte nur den Kopf schütteln und ein Grinsen unterdrücken. Sie war einfach hinreißend. Daran bestand kein Zweifel. Und, ja, dieses warme Gefühl, das langsam durch seine Adern kroch, konnte tatsächlich Glück sein. Er erinnerte sich vage an die Empfindung. »Was redest du denn da schon wieder für einen Unsinn?«
    »Ich rede darüber, dass du es nicht magst, wenn ich dich berühre.«
    War sie verrückt?
    »Du magst es doch nicht, wenn ich dich anfasse, oder?«, fragte sie.
    »Das habe ich nie gesagt«, murmelte er durch zusammengebissene Zähne, weil sie gerade mit den Händen über seine Schultern strich. War es möglich, Glück zu empfinden, wenn man gerade umgebracht wurde?
    »Warum hast du dir dann solche Mühe gegeben, jeglichen Körperkontakt zu mir zu unterbinden? Wir kennen uns schon seit … nun, manchmal kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. Für meine Eltern bist du wie ein zweiter Sohn. Du schnappst dir meine Mom und drückst sie, bis sie kichert, und du zerzaust ihr das Haar. Selbst diese seltsame männliche Kombination aus Händeschütteln und Umarmen, die du mit meinem Dad praktizierst, beweist, dass du nicht allergisch auf menschliche Berührungen reagierst. Und Grigg und du, ihr habt euch so oft umarmt, dass euch Mom manchmal schon als die einzigen siamesischen Zwillinge des USMC bezeichnet hat, weil es einem so vorkam, als wärt ihr an der Achselhöhle zusammengewachsen. Ich dagegen werde gerade mal mit einer kurzen Kopfbewegung zur Kenntnis genommen. Was soll das? Warum drehst du dich zur Seite, wenn wir einander im Flur begegnen?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte er, ob er lügen sollte. Aber es gab schon so viele bittere Wahrheiten, die er ihr nicht sagen konnte, so viele Fragen, die sie gestellt hatte und die er ihr auf gar keinen Fall beantworten konnte. Diese Frage gehörte nicht dazu. Also musste er es wohl zugeben. »Es gefällt mir zu sehr.«
    »Was?« Wieder legte sie auf diese wunderbare Art die Nase in Falten.
    »Deine Berührung. Sie gefällt mir
zu
sehr.« Verdammt noch mal, ab jetzt würde sie ihm aus dem Weg gehen und den Körperkontakt meiden. Was ihm auch in den Kram passte. Er war schließlich nur ein Mann, und wenn sie in der Nähe war – ganz zu schweigen davon, wenn sie ihn berührte –, dann konnte er seine sonst so entschlossene Selbstbeherrschung kaum noch aufrechthalten.
    Vielmehr war sie kaum noch vorhanden.
    Ihre schön geschwungenen Augenbrauen wanderten in Richtung Nase. »Sie gefällt dir zu sehr. Was soll das bedeuten?«
    Himmel! Diese Frau war doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, aber bei diesem Thema schien sie verdammt schwer von Begriff zu sein. Anstatt es ihr zu erklären, zog er sie einfach an sich, bis sie den unwiderlegbaren Beweis berührte, der sich direkt hinter seinem Hosenstall befand.
    Großer Gott, es war die Hölle. Oder himmlisch. Er konnte sich nicht entscheiden. Hätte sein Penis eine eigene Stimme besessen, dann hätte er jetzt lautstark »Halleluja« geschrien.
    Sie riss ihre wunderschönen Augen auf. »Oh!«
    »Oh« war genau der richtige Ausdruck.
    Ms Morgan war ein Licht aufgegangen. »Genau. Verstehst du jetzt, was ich meine?«
    Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern. Jeden Moment würde sie zurückweichen und ihn auf diese ganz besondere Art ansehen, die sie im Laufe der Jahre perfektioniert hatte. Mit verengten Augen, geschürzten Lippen und leicht geneigtem Kopf, als wolle sie ihm damit sagen, dass er gerade erst unter dem nächsten schleimigen Stein hervorgekrochen war.
    Gleich würde es passieren …
    »Du begehrst mich?«, fragte sie ungläubig.
    »Ich würde behaupten, dass sich das nicht leugnen lässt.«
    »Aber du
magst
mich doch gar nicht.« Unerklärlicherweise drückte sie sich noch immer gegen seine pulsierende, schmerzhafte Erektion.
    Er mochte sie nicht? Wie kam sie denn auf die Idee? »Natürlich mag ich dich, Ali.«
    Er zählte stillschweigend bis zehn und zählte die Namen des 1998er Teams der St. Louis Cardinals auf. Im Laufe der Jahre hatte er herausgefunden, dass das genauso gut funktionierte wie eine kalte Dusche.
    »Nein, tust du nicht«, beharrte sie und schüttelte den Kopf.
    »Ali«, er wusste, dass er gerade ein gequältes Gesicht machte, »alle Beweise deuten auf das Gegenteil hin.«
    Okay, der gute alte Cardinals-Trick wollte heute also nicht funktionieren.
    Er kannte den Blick, den sie ihm jetzt zuwarf. Über

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