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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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Griggs Arbeit für das FBI zu tun oder mit der Tatsache, dass Ali ständig von einem Mann beschattet wurde, der offenbar von der CIA ausgebildet worden war?
    »Als wir älter wurden«, fuhr sie fort und schnitt erneut eine Grimasse, während sie Peanuts Krallen aus dem Stoff ihrer Hose zog, »haben wir darin auch Kopien wichtiger Dokumente aufbewahrt. Testamente, Arbeitsverträge und solche Sachen.«
    Jetzt kamen sie der Sache langsam näher. Frank beugte sich gespannt vor.
    »Etwa einmal im Jahr hat mir Grigg einen USB-Stick mit all den Bildern geschickt, die er aufbewahren wollte, und ich habe ihn in die Kiste getan«, erklärte sie. »Meist waren das Fotos von ihm und Nate. Manchmal auch Bilder von euch anderen und den Motorrädern, an denen ihr gerade gearbeitet habt.«
    In seiner Magengrube machte sich ein nervöses Kribbeln breit.
    »So«, sie machte eine Geste mit der Hand, und Peanut maunzte missbilligend, weil sie ihn nicht mehr streichelte. Pflichtbewusst nahm Ali das Verwöhnprogramm wieder auf. »Etwa eine Woche, bevor wir das mit Grigg erfahren haben, hat er mir einen USB-Stick per Post geschickt. Ich habe die Dateien geöffnet, wie immer ein paar Fotos gefunden, sie zur Erinnerungskiste hinzugefügt und vergessen. Als du mich fragtest, ob mir Grigg irgendwas Ungewöhnliches geschickt hatte, habe ich gar nicht mehr an den Stick gedacht. Insbesondere da ich mir die Bilder angesehen hatte. Aber auf dem Stick war noch etwas anderes: eine Datei, die ich nicht öffnen konnte. Sie war passwortgeschützt. Da ich Grigg kenne, vermutete ich, dass es ein paar heiße Fotos von ihm und einer Frau sind, vielleicht auch von mehreren.« Sie verdrehte die Augen. »Aber vielleicht waren das ja irgendwelche geheimen Akten oder so was?«
    Oder so was … Heilige Scheiße!
Das konnte der Durchbruch sein, auf den sie gewartet hatten.
    »Es könnte was ganz anderes sein, aber das Timing ist schon sehr merkwürdig, findest du nicht?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Er sah das ganz genauso. »Ja. Hast du Gho… äh, Nate schon davon erzählt?«
    Ihr Gesicht verdunkelte sich, und sie zog Peanut wieder an sich, um ihre Nase im Fell der Katze zu vergraben. Als Reaktion darauf schaltete das dumme Tier seinen Motor noch einen Gang höher.
    Ah ja.
    Also war letzte Nacht irgendwas zwischen Ali und Ghost vorgefallen. Etwas, das sie ziemlich mitgenommen hatte.
    Frank hätte nie geglaubt, dass er das mal sagen würde, aber Nathan Weller war ein hirnverbrannter Idiot. Konnte der Mann nicht erkennen, dass ihn diese Frau vergötterte? Bemerkte er nicht, wie sie jedes Mal kurz die Luft anhielt, wenn er einen Raum betrat, und wie sie instinktiv immer an seine Seite kam, obwohl er in etwa so anschmiegsam war wie ein stacheliger Kaktus?
    Vermutlich schon. Ghost war vor allem ein sehr aufmerksamer Mensch, daher war ihm das alles zweifellos aufgefallen. Und aus genau diesem Grund versuchte er vermutlich auch, sie immer auf Abstand zu halten.
    Ghost hatte einige ernsthafte Probleme. Zweifellos hingen die meisten mit Grigg und dem, was ihm in dieser dreckigen, stinkenden Hütte in Syrien zugestoßen war, zusammen. Man musste kein Genie von Ozzies Kaliber sein, um zu erkennen, dass Ghosts Gefühle für die kleine Schwester seines toten Freundes nur in die Kategorie »kompliziert« einzuordnen waren.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe es Nate nicht erzählt. Ich wollte zuerst mit dir darüber reden, damit ich mir nicht wie eine Närrin vorkommen muss, falls du denkst, dass es nichts zu bedeuten hat.«
    Ah ja, du willst vor dem Menschen, den du mehr willst als alles andere auf der Welt, nicht als Närrin dastehen? Das konnte Frank nur allzu gut nachempfinden.
    Und wo sie gerade bei Narren waren … Dan steckte seinen Kopf in das Büro, dicht gefolgt von seiner besseren, weitaus hübscheren Hälfte.
    »Was liegt an, Leute?«, fragte er, während sich Patti an ihm vorbeidrängte und den Donut in Franks Hand finster anstarrte.
    Erwischt.
    »Ich dachte, du wolltest weniger Zucker zu dir nehmen«, sagte sie, räusperte sich und stemmte die Hände in die Hüften.
    Gut, das hatte er vor allen Knights verkündet, aber nur aus Hoffnung, dass es Becky davon abhalten würde, ihm diese lächerlichen Lutscher zuzustecken.
    Der Trick hatte nicht funktioniert. Entweder war Becky entschlossen, seinen vermeintlichen neuen Speiseplan zu ignorieren, oder sie genoss einfach die Tatsache, dass er dem Lutscher mit Root-Beer-Geschmack einfach nicht widerstehen

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