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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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sehr langer Zeit gelernt, diese Schwäche bei anderen auszunutzen, und verdammt hart daran gearbeitet, um sich nicht dieselbe Achillesferse zu erlauben. Seine Frau glaubte, dass sie kinderlos geblieben waren, weil er als kleiner Junge Mumps gehabt hatte. In Wahrheit hatte er von Anfang an gewusst, dass er niemanden haben wollte, den man ihm wegnehmen konnte, um Lösegeld zu fordern oder ihn zu erpressen. Also hatte er sich zwei Wochen vor der Hochzeit einer Vasektomie unterzogen, und er hatte diese Entscheidung in all den Jahren danach kein einziges Mal bedauert.
    Er war unantastbar, sein Ruf war makellos, und er war ein Mann, dem Großes bestimmt war. Natürlich nur, wenn er diesen dunklen Schatten, den Grigg Morgan und diese verdammten verschwundenen Dateien darstellten, endlich beseitigt hatte.
    Die Dinge wurden immer komplizierter. Und er hasste es, wenn es so lief. Bei diesem Deal gab es jetzt nur noch ein offenes Problem, das gelöst werden musste, und das stellte sich als weitaus schwieriger heraus, als es eigentlich sein sollte.
    Um Himmels willen, sie war doch nur eine kleine, schwache Frau. Man hätte sich schon vor Monaten um sie kümmern sollen, ebenso wie um alles andere.
    Es war so leicht gewesen, diesen blutrünstigen Hisbollah-Idioten einen Floh ins Ohr zu setzen und ihnen zu verraten, wo sie die verdeckt operierenden Agenten finden konnten, die ihren geachteten Anführer Hassan Kassim ermordet hatten. Als Gegenleistung mussten sie sie nur foltern und herausfinden, wo ein paar gewisse Dateien versteckt waren. Ebenso einfach war es gewesen, die syrische Miliz darüber in Kenntnis zu setzen, dass sich die Hisbollah-Angehörigen in ihrem Territorium aufhielten, nachdem sie für ihn nicht mehr von Nutzen waren. Genauso war es ein Kinderspiel gewesen, dafür zu sorgen, dass dieser neugierige Arsch Delaney und dieser Pisser Morgan draufgingen, nachdem sie so dreist gewesen waren, seine geheimen Computerdateien zu knacken … oder es zumindest versucht hatten.
    Irgendwie war es schon eine tragische Ironie, wer in Morgans Fall den eigentlichen Todesstoß ausgeführt hatte. Mann, als er den Bericht über Grigg Morgans Tod gelesen hatte, hatte sich selbst
sein
hartgesottener Magen zusammengezogen.
    All das war ihm gelungen, aber irgendwie schaffte er es nicht, eine uninformierte Frau ohne jegliche militärische Ausbildung in die Finger zu bekommen?
    Das war völlig inakzeptabel, und seine Geduld war fast am Ende, was auch dadurch nicht besser wurde, dass Zoelner ihm schlicht erwiderte: »Es gibt andere Wege, wie ich an das Geld kommen kann.«
    Aldus biss die Zähne so fest zusammen, dass es bis in die Augenhöhlen wehtat. »Ist das so? Wer soll Sie denn noch einstellen, Z? Niemand will einen heruntergekommenen Ex-CIA-Agenten, der es geschafft hat, sein ganzes Team und zwei Zivilisten zu verlieren. Niemand! Nicht das Militär, keine Regierungsbehörde, nicht einmal eines der unabhängigen Teams. Weil Ihnen keiner mehr vertraut. Daher bin ich Ihre größte Chance, das Geld für den armen, fehlgeleiteten Avan zu beschaffen.«
    Es gab eine lange Pause, und Aldus hielt den Atem an. Er brauchte Dagan Zoelner, verdammt noch mal, er hatte niemand anders.
    »Ich bin der Ansicht, dass Sie nicht ehrlich zu mir gewesen sind, Sir«, sagte Zoelner schließlich. »Ich glaube, Sie haben diesen Überfall angeordnet, und ich weiß mit Sicherheit, dass es hier um mehr geht, als Sie mich glauben machen wollen. Und das sorgt beides dafür, dass ich mich ausgesprochen unwohl bei dieser Sache fühle. Daher danke ich Ihnen für diese Gelegenheit, aber ich steige dennoch aus.«
    »Wo sind Sie?«, wollte Aldus wissen, weil er hoffte, noch einmal persönlich mit dem Idioten sprechen zu können …
    »Auf der I-90 in Richtung Süden.«
    »Kommen Sie zurück nach DC?«
    »Könnte sein, aber ich bezweifle es.«
    »Was zum Teufel soll das jetzt wieder heißen?«
    »Das geht Sie nichts mehr an … Sir.«
    Aldus hörte im Hintergrund das leise Dröhnen eines Motorrads, und er hatte das Gefühl, als würde seine Schädeldecke weggeblasen. »Sie folgen ihnen, nicht wahr, Sie Arschloch? Wo fahren Sie hin?«
    »Leben Sie wohl, Senator.«
    Scheiße!
    Er knallte das billige Prepaid-Handy aus Plastik zweimal gegen das Armaturenbrett, aber selbst als sich das Gerät in seine Bestandteile auflöste, war sein Zorn noch nicht verraucht. Das Einzige, das ihn daran hinderte, aus dem Wagen zu steigen und auf den Überresten des Handys herumzuspringen,

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