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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Ann Walker
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gelassen.
    »Der CIA-Agent?«, fragte sie und legte ihm eine Hand aufs Herz, als würde sie der stetige Rhythmus irgendwie beruhigen.
    »Falls der geheimnisvolle Mann wirklich für die arbeitet.« Er legte seine Hand, die in dem dicken Motorradhandschuh steckte, auf ihre schmalen Finger und drückte sie zur Beruhigung.
    Verdammt, er hätte darauf bestehen sollen, dass sie im Hauptquartier blieb. Die Frau war Kindergärtnerin, um Gottes willen. Sie war nicht für Flucht- und Ausweichtaktiken auf dem Rücken einer getunten Harley gemacht. Doch jetzt konnte er es nicht mehr rückgängig machen. Nun war sie hier, und es war sein Job, dafür zu sorgen, dass ihr kein Haar auf dem hübschen kleinen Kopf gekrümmt wurde.
    »Ich muss das Hauptquartier anrufen«, sagte er. »Vielleicht kann uns Ozzie einen Riesengefallen tun und uns ein nettes kleines Versteck organisieren.«
    »Äh, okay …«
    Er zog sein sicheres, verschlüsseltes Handy aus der Jackentasche und drückte die Kurzwahltaste zwei. Es klickte einige Male, dann nannte er sein Passwort.
    »Was gibt’s, Ghost?«, sagte die Stimme klar und deutlich durch sein Headset. Ozzie hatte all ihre Helme mit Bluetooth-Technologie ausgestattet. Der Junge war ein Teufelskerl, so viel stand fest. Nur, dass es nicht Ozzies Stimme war, die er hörte.
    »Rebel?«, fragte er.
    »Genau die«, antwortete sie prompt. »Ozzie schläft. Was kann ich für euch tun?«
    »Wir haben Gesellschaft«, berichtete er und warf rasch einen Blick in den Rückspiegel, doch er konnte den silbernen SUV nirgendwo entdecken.
    Was ihn allerdings nicht gerade beruhigte.
    »Kannst du unsere Position orten? Wir befinden uns auf der I-65 kurz hinter Lexington, Kentucky. Such uns einen Fleck, an dem wir für ein paar Stunden untertauchen können.«
    »Hat unsere Taktik nicht funktioniert? So ein Mist.«
    Ja, das konnte sie laut sagen.
    »Okay, ich orte eure Position über das GPS der Phantom«, sagte Becky mit geschäftsmäßiger Stimme, »aber um deinen Verfolger aufzuspüren, brauche ich …« Nate hörte, wie sie schnell auf der Tastatur tippte. »Genau.« Rebel war wieder da. »Warte kurz, während ich auf die Augen am Himmel zugreife.«
    Die Augen am Himmel? Ozzie hatte Rebel offenbar beigebracht, wie man vorübergehend einige wichtige Militärsatelliten für seine Zwecke nutzen konnte.
    Wie praktisch.
    Allerdings auch verdammt schwierig.
    »Okay, Ghost, ich hab dich auf dem Monitor«, erklärte Becky kurz darauf. »Ich suche jetzt nach möglichen Fluchtwegen und Verstecken.«
    Wow, das war schnell.
    Weiter so, Chica
, schoss es ihm durch den Kopf. Die Kleine war offenbar schon verdammt gut, und das nicht nur, was den Technikkram betraf. Sie konnte auch besser mit einem Repetiergewehr umgehen als die meisten erfahrenen Soldaten.
    Boss würde vor Wut platzen, wenn er herausfand, wie sehr sich die Kleine anstrengte, um ein richtiges Teammitglied zu werden. Nate konnte nur hoffen, dass er gerade im Einsatz war, wenn es dazu kam …
    »Unser Verfolger fährt einen silbernen Escalade«, sagte er zu ihr. »Ich kann ihn im Moment nicht sehen, hatte vor etwa einem halben Kilometer aber noch Sichtkontakt.«
    »Den hab ich ebenfalls auf dem Bildschirm«, bestätigte Becky kurz darauf. »Er hängt immer noch an euch dran, hat sich aber zurückfallen lassen, etwa einen Kilometer. Okay, Ghost, laut den Immobilienanzeigen gibt es in Winchester ein leer stehendes Haus. Ein ziemlich altes. Es steht schon eine ganze Weile zum Verkauf, daher besteht wohl keine Gefahr, dass ein enthusiastischer Makler reinplatzt, solange ihr da seid. Für das Garagentor gibt es keinen automatischen Öffner, daher solltest du da problemlos reinkommen. Noch zwei Kilometer bis zur Abfahrt.«
    Nate wurde kein bisschen langsamer, als er die Abfahrt hinunterfuhr. Ali schrie hinter ihm auf, und er hätte sich gewünscht, das nicht tun zu müssen. Sie hatte in letzter Zeit schon genug durchgemacht, und jetzt musste sie auch noch befürchten, bei einem Motorradunfall ums Leben zu kommen.
    »Die erste rechts.« Beckys Stimme kam klar und deutlich aus dem Headset. »Fahr am Ende des Blocks nach links, bis du zur Magnolia Street kommst.«
    In den Auffahrten der kleinen, mit Holz verkleideten Häuser, die an ihnen vorbeiflogen, hingen Basketballkörbe. In der Ecke eines Hofs stand ein vergessenes blaues Dreirad und auf der anderen Straßenseite ein roter Bollerwagen voller Stofftiere.
    Zum Glück war gerade Mittagszeit, sodass die meisten Kinder,

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