Gesucht - Ein Lord zum heiraten
Ursache.“
„Vielleicht sollten wir dem Brautpaar gratulieren und es nach Falconcliff bringen, ehe der Bräutigam zusammenbricht“, sagte Giles.
„Ich habe nicht die Absicht, das zu tun.“ Brandt erhob sich und bot Chloe seinen Arm. „Wollen wir?“
Die anderen folgten ihnen aus der Kapelle hinaus. Ihre Kutsche stand auf dem Vorplatz bereit. Justin half Brandt und dann Chloe und zuletzt Lady Farrows beim Einsteigen. Kaum hatte das Gefährt sich in Bewegung gesetzt, als Brandt wieder zu husten anfing. Lady Farrows reichte ihm ihr Taschentuch und wies ihn an, sich zurückzulehnen und die Augen zu schließen, damit er sich entspannte und der Husten nachließ.
Unterdessen versuchte Chloe zu begreifen, dass sie nun verheiratet war, doch das Gefühl der Unwirklichkeit verstärkte sich noch, als sie Brandt beobachtete, der in den Polstern lehnte. Sie kämpfte das Bedürfnis, in Tränen auszubrechen, nieder. Er sah so verletzlich aus, dass sie ihn am liebsten in die Arme genommen und getröstet hätte.
Schließlich erreichten sie Falconcliff. Brandt führte Chloe in die Halle, wo Belle, Justin und Marguerite bereits auf sie warteten. Nach einem Blick in Brandts blasses Gesicht bestand Belle darauf, dass er sofort nach oben ging. „Wir können das Hochzeitsfrühstück in deinem Zimmer servieren lassen.“
Chloes Magen verkrampfte sich. Ihr Leben war nun unwiderruflich mit Brandts verbunden, und er hatte jedes Recht, von ihr zu verlangen, was er wollte.
Es gelang ihr, ein paar Bissen von den köstlichen Speisen zu verzehren, die man auf einem Tisch in Brandts Zimmer angerichtet hatte. Sie lächelte und beteiligte sich an der Konversation, aber die ganze Zeit war sie sich Brandts bewusst, der in einem Ohrensessel am Kamin saß und sie beobachtete. Er aß nur sehr wenig und wurde von Minute zu Minute blasser. Häufig ruhte sein Blick mit einem grüblerischen Ausdruck, den sie nicht deuten konnte, auf ihr.
Schließlich verkündete Marguerite, der Bräutigam müsse sich nun ausruhen und es sei Zeit, aufzubrechen. Sie nahm Chloes Arm. „Die Braut scheint mir ebenfalls Ruhe nötig zu haben. Sie ist fast genauso blass wie der Bräutigam.“
Brandt erhob sich. „Bevor das geschieht, möchte ich kurz mit Chloe sprechen.“
Er lehnte schwer an einem der Pfosten am Fußende des Bettes, während die anderen sich verabschiedeten. Er atmete mühsam und begann wieder zu husten.
Schließlich waren alle gegangen. Chloe reichte ihm ein Glas Wasser. „Du solltest dich hinlegen.“
Er nahm einen Schluck. „Ich muss mit dir reden.“
„Das kannst du auch tun, wenn du liegst. Bitte.“
Er sah sie mit einem seltsamen Glitzern in den Augen an. „Legst du dich zu mir?“
Sie erstarrte. „Ich …“
Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Chloe, ich schwöre, du musst keine Angst haben. Ich habe dir versprochen, dich nicht eher anzurühren, bis du bereit dazu bist.“ Seine Stimme klang belegt. „Setz dich.“
Sie hockte sich auf die Bettkante. Brandt ließ sich in einigem Abstand zu ihr nieder. „Genau darüber wollte ich mit dir sprechen“, begann er. „Wie ich schon sagte, ich erwarte nicht von dir, dass du das Lager mit mir teilst, bis wir uns besser kennen. Ich werde dich nicht drängen und Geduld haben, bis du auf mich zukommst. So lange können wir unsere Beziehung sachlich halten, genau wie wir beide es wollten.“
Chloe hatte das Gefühl, in einem Albtraum gelandet zu sein. „Brandt …“
„Da ist noch etwas.“ Ihre Blicke trafen sich. „Ich möchte, sobald ich dazu in der Lage bin, nach Waverly zurückkehren. Wirst du mit mir kommen?“
Es verletzte sie, dass er glaubte, sie würde es nicht tun. „Selbstverständlich“, erwiderte sie leise.
Erleichterung flackerte in seinen Augen auf. „Gut. Ich will dich nicht länger aufhalten.“ Er machte Anstalten, aufzustehen.
Sie ergriff seine Hand. „Du brauchst mich nicht zur Tür zu begleiten.“
Für einen kurzen Moment ließ er sich ihre Berührung gefallen. Dann zog er seine Hand fort. „Bis später.“
Chloe erhob sich und ging zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. Brandt beobachtete sie mit einem Ausdruck in den Augen, der sie schmerzte. Sie wollte zu ihm zurücklaufen, doch im selben Moment war sein sehnsüchtiger Blick schon wieder verschwunden.
„Auf Wiedersehen, Chloe.“ Seine Stimme klang kühl.
Brandt ließ sich in die Kissen sinken. Die Trauung und das anschließende Frühstück hatten ihn Kraft gekostet. Alles, was er
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