Gesund durch Meditation
bringen sie einen inneren Perspektivwechsel mit sich und führen gleichsam auf eine höhere mentale Warte, ganz abgesehen von den verschiedenen positiven Auswirkungen auf den Körper. Beide Aspekte vereinigen sich in der Erfahrung einer tieferen Verwurzelung im Leib.
Selbst so einfache Dinge wie die Haltung der Hände beim Sitzen – ob die Handflächen nach oben weisen oder auf den Knien ruhen, ob die Hände im Schoß verschränkt liegen, ob die Daumen einander berühren oder nicht – können sich darauf auswirken, wie man sich in einer bestimmten Körperposition fühlt. Solche kleineren Positionswechsel
innerhalb
einer Position können, wenn man dem inneren Anstoß dazu folgt, ein sehr fruchtbares Experimentierfeld für die bewusste Wahrnehmung des Energieflusses in unserem Körper sein.
Während Sie in Ihrer Yoga-Übung sich in die verschiedenen Positionen oder
Asanas
gleiten lassen, eine Weile in jeder von ihnen verharren und dabei von Augenblick zu Augenblick Ihre volle Aufmerksamkeit aufwenden, sollten Sie daher auf die vielen, teils recht subtilen Veränderungen achten, die sich in der Wahrnehmung Ihres Körpers, in Ihren Gedanken und Ihrer ganzen Selbsterfahrung einstellen. Wenn Sie Yoga auf diese Weise üben, bereichern Sie ganz erheblich die innere Arbeit, die damit weit über das hinausgeht, was Yoga an sich schon als Leibesübung durch die Dehnung, Kräftigung und Ausbalancierung des Körpers zu leisten vermag.
Die ersten Schritte
Breiten Sie eine Decke oder Matte auf dem Fußboden aus. Legen Sie sich mit dem Rücken (in der »Totenstellung«) darauf, oder nehmen Sie, falls Ihnen dies nicht möglich ist, eine andere liegende Position ein.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die fließende Bewegung des Atems, und spüren Sie, wie sich die Bauchdecke beim Einatmen hebt, beim Ausatmen senkt, sich hebt und senkt.
Lassen Sie sich etwas Zeit, um Ihren Körper von Kopf bis Fuß als ein Ganzes zu spüren, das von der Haut wie von einer »Hülle« umgeben ist, und die Druckempfindungen wahrzunehmen, die von den Bereichen ausgehen, mit denen der Körper auf dem Boden aufliegt.
Halten Sie wie bei der Sitzmeditation und dem Body-Scan die Aufmerksamkeit so gut wie möglich auf den gegenwärtigen Augenblick gerichtet, und bringen Sie sie zum Atem zurück, sobald sie abschweift. Registrieren Sie zuvor, wodurch Sie abgelenkt wurden oder was Ihnen gerade durch den Kopf geht, und lassen Sie es dann los.
Nehmen Sie, so gut es geht, die auf den folgenden Seiten dargestellten Asanas der Reihe nach ein und halten Sie für eine Weile jede Position, während Sie sich auf die Bauchatmung konzentrieren. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen die Sequenzen der Yoga-Übungen, wie wir sie in den MBSR -Kursen durchnehmen ( CD : achtsamer Yoga 1 und 2 ). Anders als in der Abbildungsfolge dargestellt, kommen auf den CD s einige der Asanas an mehreren Stellen vor. Wird eine Position links- oder rechtsseitig dargestellt, soll sie immer beidseitig ausgeführt werden.
Achten Sie, während Sie eine der Positionen halten, auf die Empfindungen in den verschiedenen Körperbereichen. Sie können auch den Atem in die Körperregion lenken, in der Sie in einer bestimmten Position oder bei einer bestimmten Dehnung eine besonders intensive Empfindung haben. Sinn der Sache ist, sich, so gut es geht, in jede Position hinein zu entspannen und dabei in die Empfindungen des Körpers hineinzuatmen.
Lassen Sie Übungen aus, die problematisch für Sie sein könnten. Besprechen Sie, falls Sie unter Nacken- oder Rückenbeschwerden leiden, die kritischen Positionen mit Ihrem Arzt, Therapeuten oder Yoga-Lehrer. Sie müssen die Verantwortung für Ihren Körper selbst übernehmen und entsprechend überlegt vorgehen. Viele unserer Kursteilnehmer mit Rücken- und Nackenproblemen können zumindest einige der Übungen ausführen, tun dies jedoch mit großer Vorsicht und ohne etwas zu erzwingen. Die Übungen sind zwar relativ sanft und können, konsequent über einen gewissen Zeitraum wiederholt, sehr heilsam sein, man unterschätzt aber leicht ihre Wirksamkeit. Wenn man sie nicht langsam und konzentriert ausführt und nur allmählich intensiviert, kann man sich schnell Muskelzerrungen oder andere Schädigungen zuziehen.
Versuchen Sie nicht, sich selbst zu übertreffen. Wenn Sie dennoch der Ehrgeiz packt, nehmen Sie den Impuls wahr und lassen ihn dann los. Es gehört zum Geist des achtsamen Yoga, sich selbst im gegenwärtigen Augenblick anzunehmen. Dabei geht es darum,
Weitere Kostenlose Bücher