Gesund durch Meditation
Trainingsprogrammen, wie zum Beispiel Aerobic, und sogar von den zahlreichen Yoga-Kursen, bei denen die körperliche
Aktion
im Vordergrund steht und die Betonung darauf liegt,
Fortschritte
zu erzielen.
In der MBSR -Methode gilt die Grundregel, dass während der Yoga-Übungen jeder bewusst die Verantwortung für die Signale des Körpers übernimmt, dass man darauf achtet, wie er reagiert, seine Botschaften respektiert und stets
eher etwas Zurückhaltung übt.
Wenn es Ihnen um Heilung und innere Reifung geht, müssen Sie lernen, eigenverantwortlich auf Ihren Körper zu hören. Jeder muss seine eigenen Grenzen kennenlernen.
Dabei werden Sie die Erfahrung machen, dass sich diese Grenzen im Laufe der Zeit verschieben lassen, wenn Sie sie achtsam erforschen und bewusst an ihnen arbeiten. Sie werden entdecken, dass die Grenze, bis zu der Sie sich dehnen oder wie lange Sie eine bestimmte Position halten können, keineswegs definiert und unbeweglich ist. Deshalb sollten auch Ihre Gedanken darüber, was Ihnen möglich ist und was nicht, ebenso wenig definiert und unbeweglich sein.
Diese Einsicht ist nicht neu. Athleten bewegen sich ständig an der Grenze ihrer physischen Kapazität, aber sie tun es unter dem Druck, ihre Leistung zu verbessern, um irgendwohin zu kommen. Wir dagegen bedienen uns desselben Prinzips, um dort zu sein, wo wir bereits sind, um uns im
Hier und Jetzt
zu finden. Paradoxerweise erreichen auch wir damit schließlich etwas, jedoch ohne die verbissene Anspannung.
Gerade für Menschen mit einer angegriffenen Gesundheit ist es wichtig, auf ähnliche Weise mit ihren Grenzen zu arbeiten, wie es Athleten tun. Denn ist man erst einmal in einem körperlichen Bereich eingeschränkt, neigt man dazu, den Körper überhaupt nicht mehr zu fordern. Das mag kurzfristig eine sinnvolle Maßnahme sein, etwa wenn man ernstlich krank oder verletzt ist, da der Körper solche Phasen der Ruhigstellung zur Genesung und Erholung braucht; aber allzu oft entwickelt sich aus der legitimen Schonfrist unmerklich ein dauerhaft passiver Lebensstil.
Unter Physiotherapeuten gibt es zwei schöne Leitsätze, die für Menschen, denen an einem besseren Umgang mit ihrem Körper liegt, von größter Bedeutung sind. Der eine heißt
»If it’s physical, it’s therapy«
(»Jede Bewegung ist Therapie«), und der andere lautet
»Use it, or lose it«
(»Was man nicht gebraucht, verkümmert«). Mit dem ersten Satz ist ausgedrückt, dass es nicht so sehr darauf ankommt,
was
man mit seinem Körper tut, sondern dass man
überhaupt etwas
tut. Der zweite erinnert uns daran, dass der Körper niemals in einer statischen Verfassung ist. Er verändert sich ständig und reagiert auf die Anforderungen, die man an ihn stellt. Wenn Sie niemals Bewegungen des Beugens, Dehnens, Streckens oder Drehens ausführen, wenn Sie niemals rennen oder im Schneidersitz sitzen, dann bleibt Ihr Vermögen dazu nicht auf dem gleichen Niveau, sondern nimmt im Laufe der Zeit ab. Die Aussage, »nicht in Form zu sein«, setzt voraus, dass es sich um einen stabilen Zustand handelt. Je länger man jedoch »nicht in Form« ist, desto schlechter ist der Körper in Form, er baut ab.
Aus mehr als einem Grund ist gerade Yoga eine großartige Form des Trainings, das sich auf jeder Konditionsstufe günstig auf die Gesundheit auswirkt. Zunächst einmal ist Yoga eine ausgesprochen behutsame Bewegungsform. Man kann ihn im Bett liegend, im Stehen, auf einem Stuhl und sogar im Rollstuhl durchführen. Es ist gerade das Einzigartige am Hatha-Yoga, dass er sich in jeder Körperhaltung praktizieren lässt, jede Position kann zur Ausgangsstellung für eine Hatha-Yoga-Übung werden. Die einzigen Voraussetzungen sind das Atmen und ein Mindestmaß an Bewegungsfähigkeit.
Yoga ist auch deswegen ein so vorzügliches Körpertraining, weil wie beim Schwimmen der ganze Körper beteiligt ist und an Kraft, Beweglichkeit und Balance gewinnt. Mit den dynamischeren Übungen werden selbst Herz und Kreislauf gestärkt. Innerhalb der MBSR -Methode legen wir allerdings mehr Wert auf die sanften Wirkungen des Yoga, uns geht es vor allem um die Dehnung und Kräftigung von Muskeln und Gelenken, um das allmähliche Erwachen des Körpers zu seiner vollen Mobilität und Ausgewogenheit. Teilnehmer, die ein intensiveres Herz-Kreislauf-Training benötigen oder in ihren Alltag integrieren möchten, können zusätzlich zum Yoga schwimmen, Rad fahren, laufen oder rudern – Aktivitäten, aus denen noch weit mehr Nutzen
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