Gesund durch Meditation
(control),
Einsatzbereitschaft (commitment)
und
Risikofreude (challenge).
Menschen mit ausgeprägtem
persönlichem Einflussvermögen
besitzen die Gewissheit, dass sie in ihrer Umgebung etwas bewirken können. Dieses Merkmal weist also Ähnlichkeiten mit dem von Albert Bandura untersuchten Selbstvertrauen auf. Menschen mit ausgeprägter
Einsatzbereitschaft
sind willens, sich voll und ganz in ihrem täglichen Tun zu engagieren und dabei ihr Bestes zu geben. Menschen mit ausgeprägter
Risikofreude
betrachten Veränderungen als natürlichen Teil des Lebens, in denen immer auch ein gewisses Entwicklungspotenzial steckt. Diese Sichtweise erlaubt es stressresistenten Menschen, in einer unbekannten Situation eher eine Chance als eine Bedrohung zu sehen, was anderen, die diese positive Einstellung zum Leben als eine beständige Herausforderung nicht teilen, weit weniger gut gelingt.
Sinn für Zusammenhalt
Aaron Antonovsky untersuchte eine Personengruppe, die eine extreme Stresssituation, nämlich die Internierung in einem deutschen Konzentrationslager, überlebt hatte. Nach seiner Auffassung umfasst Gesundheit die Fähigkeit, störende Einflüsse von außen permanent zu kompensieren und so das innere Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Antonovsky ging von der Frage aus, was es einigen Menschen ermöglicht, größtem Stress standzuhalten, obwohl sie sich in einer Situation befinden, in der ihre inneren Kraftreserven zur Bewältigung von Stress ständigen Attacken oder Bedrohungen ausgesetzt sind und sich eigentlich völlig erschöpfen müssten. Er fand heraus, dass Menschen, die solche extremen Stresssituationen überlebt haben, etwas besitzen, das er einen inneren
Sinn des Zusammenhalts (sense of coherence)
von Ich und Welt nannte. Dieser Sinn des Zusammenhalts ist von drei Faktoren geprägt:
Verstehbarkeit (comprehensibility),
Handhabbarkeit (manageability)
und
Sinnhaftigkeit (meaningfulness).
Menschen, die von einem starken Gefühl des Zusammenhalts getragen sind, entwickeln eine große Zuversicht, dass ihre innere und äußere Lebenssituation eine Bedeutung hat (die grundsätzlich
verstehbar
ist), dass sie über die inneren Reserven verfügen, um den Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, konstruktiv zu begegnen
(Handhabbarkeit),
und dass diese Belastungen Herausforderungen oder Prüfungen sind, in denen sie einen Sinn entdecken können, dem sich zu verschreiben lohnt
(Sinnhaftigkeit).
Emotionen und ihre Bedeutung für die Gesundheit am Beispiel von Krebs
Die bisher diskutierten Studien beschäftigten sich vornehmlich mit Denkmustern und persönlichen Überzeugungen sowie deren Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit. Parallel dazu wurden andere Untersuchungen durchgeführt, die sich mit der Rolle der Emotionen befassen. Offensichtlich greifen Denkmuster und Emotionen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Daher ist es in vielen Situationen schwer zu entscheiden, welche Dimension die größere Rolle spielt.
Schon seit einiger Zeit wird die Frage diskutiert, ob Menschen mit einem bestimmten Persönlichkeitsprofil für bestimmte Krankheiten anfälliger sind. Zum Beispiel lässt sich aus manchen Untersuchungen schließen, dass es eine »Krebspersönlichkeit« oder eine »Infarktpersönlichkeit« geben könnte. Als besonders krebsanfällig werden Menschen beschrieben, die dazu neigen, ihre Gefühle zu verbergen und sich überwiegend an anderen zu orientieren, während sie in Wirklichkeit anderen gegenüber eine tiefe Fremdheit erleben und sich ungeliebt und liebensunwert fühlen. Typisch für Menschen mit diesem emotionalen Muster ist, dass es in ihrer Kindheit zwischen ihnen und ihren Eltern kaum emotionale Nähe gab.
Bei der Beschäftigung mit den Forschungen zum Zusammenhang zwischen Denkmustern und psychischen Faktoren einerseits und Gesundheit andererseits müssen wir uns jedoch über eines stets im Klaren sein: Die Relation besagt lediglich, dass das Erkrankungsrisiko bis zu einem gewissen Grad erhöht ist. Dies hängt aber nicht allein von der Stärke der Korrelation, sondern auch von vielen anderen Faktoren ab. Die Ergebnisse solcher Studien sind immer statistische Durchschnittswerte und sagen als solche nichts über den Einzelfall aus. Nicht jeder Mensch mit einem entsprechenden Persönlichkeitsprofil erkrankt an Krebs. Obwohl Rauchen erwiesenermaßen ein erhebliches Risiko für Lungenkrebs und Herzerkrankungen darstellt, stirbt nicht jeder Raucher daran. Der statistische Befund besagt nur, dass die
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