Gesund durch Meditation
Ereignisse häufiger mit Depressionen reagieren. Sie entwickeln leichter Krankheitssymptome und zeigen die für eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit charakteristischen Veränderungen in Hormonhaushalt und Immunsystem.
Selbstvertrauen – die Bedeutung des Glaubens an sich selbst für die Entwicklung der Persönlichkeit
Die gemeinhin als Selbstvertrauen bezeichnete Eigenschaft ist ein äußerst bedeutsamer Gesundheitsfaktor. Selbstvertrauen ist der Glaube an die eigene Fähigkeit, auf ein konkretes Geschehen direkten Einfluss zu nehmen. In ihm kommt zum Ausdruck, dass man sich zutraut, auch in einer unbekannten, schwer überschaubaren Situation und angesichts belastender Ereignisse handlungsfähig zu sein und konkret etwas zu bewirken. Albert Bandura und seine Kollegen von der Medizinischen Fakultät der Stanford University fanden in ihren klassischen Untersuchungen zum Thema heraus, dass das Selbstvertrauen bei vielen Erkrankungsformen das wichtigste und zuverlässigste Kriterium für die Prognose des Genesungsverlaufs ist. Dazu zählt die Erholung von einem Herzinfarkt ebenso wie der Umgang mit Schmerzen bei Arthritis oder auch die Fähigkeit, Lebensgewohnheiten zu verändern und sich von einer Sucht wie Rauchen zu befreien. Wie fest man an den eigenen Erfolg glaubt, hat bei allen persönlichen Entscheidungen Einfluss darauf, was man überhaupt willens ist zu unternehmen, um sein Ziel zu erreichen, und welchen Einsatz man dabei an den Tag legt. Es bestimmt mit, ob man bereit ist, neue und ungewohnte Wege zu gehen, bevor man aufgibt, und in welchem Maß man den Versuch, in wichtigen Lebensbereichen Veränderungen zu bewirken, als mühsam erlebt.
Selbstvertrauen wird durch positive Erfahrungen in persönlich wichtigen Bereichen gestärkt. Wer zum Beispiel über den Body-Scan ein besseres Körpergefühl und eine tiefere Entspannung als zuvor erreicht, wird durch dieses Erfolgserlebnis ein größeres Zutrauen in seine Fähigkeit entwickeln, sich auf Wunsch zu entspannen.
Einen ähnlichen Effekt hat das ermutigende Beispiel anderer. Berichtet einer der Kursteilnehmer über positive Erfahrungen mit einer Übung, zum Beispiel in Bezug auf seine Schmerzerfahrung, hat das für gewöhnlich eine große Wirkung auf andere Teilnehmer, die bis dahin vielleicht noch keine solchen Erfahrungen gemacht haben. Sie sagen sich: »Wenn andere das können, kann ich das auch.« Zu sehen, dass ein anderer in Bezug auf ein vergleichbares Problem im Sinne positiver Erfahrungen »Fortschritte macht«, fördert das Vertrauen sowohl in die eigenen Kräfte als auch in die Übung, und zwar bei allen Mitgliedern der Gruppe.
Im Rahmen der Forschung über die Auswirkung psychischer Faktoren auf die Gesundheit befasste man sich noch mit einem anderen, besonders interessanten Phänomen, und zwar dem der relativen Stressimmunität. Es gibt Menschen, die unter Stressbedingungen geradezu aufzublühen scheinen und bereits extreme Belastungssituationen unbeschadet überstanden haben. Ziel dieser Studien war, herauszufinden, ob sich bei diesen Menschen bestimmte Charaktereigenschaften finden lassen, die für ihre anscheinende »Immunität« gegenüber Stress und stressbedingten Krankheiten verantwortlich sind. Die Studien stammen von Suzanne Kobasa von der City University of New York und ihren Kollegen sowie dem israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky.
Stressresistenz
Suzanne Kobasa untersuchte Unternehmer, Anwälte, Busfahrer, Angestellte einer Telefongesellschaft und Angehörige anderer Berufsgruppen, die großem Stress ausgesetzt sind. In jeder Gruppe fanden sich einzelne Personen, die unter den gleichen belastenden Umständen weit gesünder waren als ihre Kollegen. Kobasas Fragestellung war, ob diese Personen eine bestimmte Charaktereigenschaft teilten, die sie vor den negativen Folgen eines hohen Stressniveaus schützte. Sie fand heraus, dass es ein bestimmtes psychologisches Merkmal gibt, durch das sich die Gruppe der Stressresistenten von derjenigen der Krankheitsanfälligen unterscheidet. Dieses Merkmal nannte sie
psychische Widerstandskraft (psychological hardiness)
oder kurz
Stressresistenz (stress hardiness).
Wie es auch bei den anderen psychologischen Faktoren, die wir bisher betrachtet haben, der Fall war, gehört zur Stressresistenz ein spezifisches Selbst- und Weltbild. Suzanne Kobasa zufolge sind bei stressresistenten Menschen drei psychologische Merkmale besonders stark ausgeprägt:
persönliches Einflussvermögen
Weitere Kostenlose Bücher