Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
angekommen
wäre. Letzten Endes muss jeder für sich entscheiden, womit er sich wohlfühlt
und ab welchem Punkt er Handlungsbedarf sieht. Für mich jedenfalls, war dieser
Punkt erreicht und in den nächsten sechs Monaten wollte ich herausfinden, ob
ich durch das Kurzzeitfasten meinen selbst gesteckten Zielen näher kommen könnte.
Diese waren:
Durchschnittlicher Blutdruck von 120 zu 80 mmHg
Triglyceride innerhalb der medizinischen Richtwerte
Verbesserung des Verhältnisses von HDL zu LDL
Bauchumfang von 80 cm
Körpergewicht von 70 kg
Keine Verschlechterung der übrigen Blutwerte
Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, nahm ich mir vor, im
Testzeitraum weder meine Ernährung qualitativ umzustellen, noch mein
Sportpensum anzupassen. Letzteres konstant zu halten war nicht weiter
schwierig, denn im vorangegangenen halben Jahr lagen meine sportlichen
Aktivitäten nahe null.
Am Tag nach meiner medizinischen Untersuchung ging es dann
auch gleich los. Mein Ziel war es, mit der 16/8 Variante zu starten und
dann zu schauen, ob ich diese gelegentlich ausdehnen könnte. Daher hatte ich am
Vorabend zuletzt bis kurz vor 20 Uhr gegessen und wollte es nun bis zum
Mittagessen um 12 Uhr ohne jegliche Energiezufuhr aushalten. Das war
durchaus eine Herausforderung, denn bisher hatte ich meiner Frau und mir jeden
Morgen einen großen Smoothie mit Früchten und Haferflocken gemacht. Trotzdem
hatte ich im Büro oft schon vormittags wieder solchen Hunger, dass ich es kaum
bis zum Mittagessen aushielt. Daher musste häufig auch eine Butterbretze oder
eine belegte Semmel als Zwischenmahlzeit herhalten. So war es wenig überraschend,
dass mein Körper nicht gerade begeistert auf die verordnete ‚Hungerkur‘
reagierte. Schon als ich – ohne den gewohnten Smoothie getrunken zu haben – das
Haus verließ, hatte ich ein deutlich flaues Gefühl im Magen. Auf dem Weg zur
Straßenbahn wurde mir zwischendurch regelrecht übel und auch meinen Kreislauf
hatte ich eigentlich stabiler in Erinnerung. Na das fing ja gut an… Und von
diesem Zeitpunkt waren es noch ganze vier Stunden bis zum erlösenden Gang in
die Kantine. Im Büro angekommen, versorgte ich mich sofort mit einem großen
Glas Wasser und einer Tasse grünem Tee. Natürlich ohne Zucker oder Honig. Das
half zwar ein wenig gegen den Hunger, das flaue Gefühl und die leichte Übelkeit
kamen aber schubweise über den ganzen Vormittag immer wieder. Nach einer
gefühlten Ewigkeit war es dann endlich soweit: Mittagspause! Um Punkt zwölf
stand ich mit meinen Kollegen an der Essensausgabe und war mir sicher, dass die
Portionen meinem Hunger niemals gerecht werden könnten. So hatte ich dann auch
in Windeseile eine Suppe, ein Schweinekotelette mit Kartoffelpüree und Gemüse,
einen kleinen Salat und einen Schokopudding verspeist. Damit war ich dann doch
zumindest einigermaßen satt – aber auch ziemlich erschlagen. Statt zurück an
den Schreibtisch wollte ich am liebsten gleich ins Bett. Nach einer guten
Stunde ging es mir dann aber zum Glück schon wieder besser und ich konnte
nachmittags etwas Schokolade und ein Stück von dem Kuchen genießen, den eine
Kollegin fürs Team gebacken hatte. Auch das Abendessen hielt keine besonderen
Vorkommnisse mehr bereit und ich hoffte darauf, dass sich mein Körper schon ein
klein wenig daran gewöhnt hätte, dass er auch morgen wieder ohne Frühstück
würde auskommen müssen.
Weit gefehlt. Der nächste Morgen war fast noch schlimmer,
als der vorangegangene. Auf dem Weg zur Straßenbahn hatte ich ernsthaft darüber
nachgedacht, wie das jetzt wohl aussähe, wenn ich morgens um acht in Anzug und
Krawatte in die Büsche kotze. Ausschließen wollte ich dieses Szenario
jedenfalls nicht. Auf der Arbeit wurde es auch nicht besser, denn, statt an
meinem Schreibtisch zu sitzen, verbrachte ich den Tag mit mehreren Kollegen in
einem Konferenzraum. Neben Kaffee und Tee gab es noch Kekse und Softdrinks,
deren Geruch ich selbst aus fünf Metern Abstand noch wahrnehmen konnte.
Erstaunlich, welche Leistungen die Nase vollbringt, wenn man Hunger hat. Hinzu
kam, dass der Seminarleiter ankündigte, dass das gemeinsame Essen erst für
13 Uhr vorgesehen sei. Meine ohnehin schon dürftige Laune sank weiter und
ich versuchte mich mit großen Mengen Wasser und Tee über die Zeit zu retten.
Auch die nächsten Tage wurden nicht besser und häufig genug
hatte ich das Gefühl, dass es eher schwieriger als einfacher wurde. Auch meine
Laune war eher durchwachsen und ich war
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