Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
würde.
Und heute? Inzwischen scheint mein Körper sein Idealgewicht
gefunden zu haben. Zumindest liege ich seit gut einem halben Jahr absolut
konstant bei 66 kg. Ganz egal wie viel ich auch esse, die Waage rührt sich
nicht. Würde ich mir das Gerät nicht mit meiner Frau teilen, könnte ich mir
auch die Batterien sparen und einfach mit Filzstift 66 kg auf das Display
schreiben. Dabei habe ich in letzter Zeit auch wieder verstärkt mit
Krafttraining begonnen, um ein wenig zusätzliche Muskelmasse aufzubauen.
Allerdings habe ich momentan noch den Eindruck, dass mein Körper diese eins zu
eins gegen weiteren Fettabbau eintauscht. Bisher ist es mir jedenfalls trotz
sichtbarem Muskelzuwachs nicht gelungen, unterm Strich nennenswert zuzunehmen.
Auch mein Bauchumfang ist ebenso gleichbleibend bei 77 cm und inzwischen
habe ich genug Vertrauen in die Langfristigkeit dieses Effekts, dass ich damit
begonnen habe, meine zu groß gewordenen Anzüge ändern zu lassen.
Ein weiteres für mich absolut großartiges Resultat des
Kurzzeitfastens, das jenseits von Körpergewicht und Gesundheit liegt und das
ich bereits angeführt hatte, ist die gewonnene Freiheit beim Essen durch die
vollständige Abwesenheit von Hunger in meinem Alltag. Ich gebe Ihnen ein
Beispiel: Im Rahmen meines Berufs war ich in letzter Zeit immer mal wieder auf
Messen zu Gast. Das bedeutete häufig um 4:30 Uhr aufzustehen und wenig
später zum Flughafen zu fahren, damit ich pünktlich zur Eröffnung auf dem
jeweiligen Messegelände ankomme. Zurück zuhause war ich an solchen Tagen in der
Regel frühestens gegen 21 Uhr. Wer schon einmal auf einer Messe war, der
weiß, dass das Essen dort in den seltensten Fällen besonders lecker, geschweige
denn besonders gesund ist. Dafür kostet es aber umso mehr. Anstatt also
überteuertes Essen in mich hineinzustopfen, das mir noch nicht einmal schmeckt,
habe ich es zuletzt so gemacht, dass ich an diesen Tagen einfach komplett auf
Nahrung verzichtet habe. Da mein Körper mittlerweile wirklich gut an den
Fettstoffwechsel angepasst ist, habe ich dabei keinerlei
Leistungseinschränkungen – und jeder der schon einmal von morgens bis abends
auf einer Messe war, kann bestätigen, wie anstrengend so ein Tag ist.
Allerdings ist die Möglichkeit des bewussten Verzichts auf Nahrung nur die eine
Seite und das Ganze funktioniert natürlich auch andersherum. Während zum
Beispiel auf Feiern viele Gäste um mich herum offensichtlich sehr genau darauf
achten, wie viel sie essen dürfen, erwecke ich wahrscheinlich immer wieder den
Eindruck, das Buffet im Zweifelsfall auch ganz alleine zu verspeisen. Ein
schlechtes Gewissen wegen meiner Figur? Fehlanzeige! Diese absolute Freiheit
selbst zu entscheiden, ob man mal eine gewisse Zeit lang gar nichts oder, wenn
es gerade besonders gut schmeckt, beliebig große Mengen isst, muss man einfach
mal erlebt haben.
Wie schon erwähnt, habe ich festgestellt, dass die Anpassung
meines Körpers an meine Ernährungszyklen selbst nach vielen Monaten noch
fortlaufend besser wurde. So ist das unbändige Verlangen nach großen Mengen
Nahrung und Kohlenhydraten gegen Ende der Fastenphasen bei mir erst nach etwa
einem Jahr wirklich verschwunden. Heute esse ich selbst im Anschluss an lange
Fastenphasen von 20 und mehr Stunden ganz gewöhnliche Portionsgrößen. Auch was
den Hunger innerhalb der Fastenphasen anbelangt, habe ich festgestellt, dass
dieser graduell immer weniger wird. Wie schon im letzten Kapitel beschrieben,
empfinde ich nach fast zwei Jahren des Kurzzeitfastens selbst Fastenzyklen von
24 Stunden nicht mehr als unangenehm oder herausfordernd. Stimmung und
Leistungsfähigkeit bleiben auch während solch langer Phasen konstant und ich
kann problemlos nach 22 Stunden ohne Nahrung noch zwei Stunden Sport machen,
bevor ich etwas esse. Genau diese sportliche Betätigung im Fastenzustand
scheint in den letzten 6 Monaten auch noch einmal massiv zur Verbesserung
meines Fettstoffwechsels beigetragen zu haben und tut dies bis heute.
6.2 – Die weibliche
Perspektive
Da ich mit meiner Ausgangssituation als nicht wirklich
übergewichtiger Mann mit einem recht breiten Erfahrungsschatz in Sachen Sport
und Ernährung sicher nicht alle Leser dieses Buches repräsentiere, dachte ich
mir, dass eine zweite Perspektive sicher nicht schaden könnte. Aus diesem Grund
fragte ich Sabine, eine Freundin meiner Familie, ob sie bereit wäre, ihre
eigenen Erfahrungen mit dem Kurzzeitfasten zu diesem Buch beizusteuern.
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