Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
tierische
Lebensmittel einen hohen Eiweißgehalt aufweisen. Daher werden Milch, Fleisch,
Fisch und Eier sehr häufig im Rahmen proteinlastiger Diäten empfohlen.
Allerdings ist es keineswegs so, dass man zwangsläufig auf tierische Nahrung
zurückgreifen muss, um seinen Eiweißbedarf zu decken. Auch pflanzliche
Lebensmittel wie Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte enthalten mitunter
beachtliche Mengen dieses Nährstoffs. Vegetarier machen sich besonders den
hohen Proteingehalt von Sojabohnen zunutze und greifen auf daraus gewonnene
Produkte wie Tofu oder Sojamilch zurück.
In den letzten Jahren hat wahrscheinlich jeder schon mal von
Diäten nach der Low-Carb- oder Atkins Methode gehört. Dahinter steckt der
Gedanke, dass der Körper bei einem Mangel an Kohlenhydraten gezwungen ist,
seine Energie über den Fettstoffwechsel zu beziehen. Dabei ist grundsätzlich
festzustellen, dass Low-Carb Diäten durchaus zu einer Senkung des
Körpergewichts, beziehungsweise gezielt zur Reduzierung des Körperfettanteils
führen können. Studien haben jedoch festgestellt, dass dieser Effekt in erster
Linie am stärkeren Sättigungseffekt von Proteinen liegt. Dadurch haben die
Versuchspersonen schlicht weniger Energie zu sich genommen und so Gewicht
verloren. [59] Zwar ist ein vollständiger Verzicht
auf Kohlenhydrate weder sinnvoll noch notwendig, aber den besonders guten
Sättigungseffekt von Proteinen können wir uns im Rahmen des Kurzzeitfastens
trotzdem zunutze machen. Insbesondere die letzte Mahlzeit vor einer Fastenphase
sollte eher proteinlastig ausfallen, um Sie möglichst lange satt zu halten.
Gleiches gilt, wenn Sie im Rahmen von wechselnden 24-Stunden Zyklen auch am
Fastentag kleine Nahrungsmengen zu sich nehmen wollen. Während gerade einfache
Kohlenhydrate Ihren Hunger in einer solchen Situation erst recht anheizen
würden, sorgen kleine eiweißreiche Snacks zumindest für etwas Sättigung und
nehmen gleichzeitig weniger Einfluss auf Ihren laufenden Fettstoffwechsel.
Meine persönliche Empfehlung ist es, Ihren Proteinbedarf zu
einem großen Teil aus pflanzlichen Quellen zu decken. Schon allein deshalb,
weil ein übermäßiger Fleischkonsum von den meisten Medizinern und
Ernährungswissenschaftlern als Risikofaktor für verschiedene schwere
Erkrankungen angesehen wird. Von daher kann es durchaus in Ihrem eigenen
Interesse liegen, bei diesen Speisen ein wenig kürzer zu treten. Hinzu kommen
ethische Aspekte wie Umweltschutz und der Umgang mit den Tieren in der
Massenzucht. Allerdings liegt es mir fern, an dieser Stelle die moralische
Keule zu schwingen. Schließlich habe ich selbst jahrzehntelang bedenkenlos
Fleisch in rauen Mengen gegessen und mich herzlich wenig dafür interessiert,
wie das Steak auf meinen Teller kommt. Erst als ich im Zuge des Kurzzeitfastens
feststellte, dass durch den Fleischkonsum im Anschluss an eine Fastenphase mein
Energieniveau eher sank als stieg und ich mich bei weitem nicht so gut fühlte,
wie nach einer vergleichbaren pflanzlichen Mahlzeit, habe ich begonnen, diese
Einstellung zu überdenken. In dieser Zeit habe ich dann auch angefangen, mich
ein wenig über die Bedingungen der Fleischproduktion zu informieren. Das hat
mich – trotz wirklich schockierender Erkenntnisse – zwar nicht zum kompletten
Vegetarier gemacht, aber meine Frau und ich sind seitdem dazu übergegangen,
sehr viel sorgsamer auszuwählen, welches Fleisch wir wo kaufen und haben die
Menge auf maximal ein bis zwei Fleischgerichte pro Woche reduziert. Diese
kommen dann in aller Regel als letzte Mahlzeit des Tages auf den Tisch. Denn
scheinbar kommt mein Körper bei bereits laufender Verdauung besser mit dieser
Nahrungsquelle zurecht, als direkt nach dem Fasten. Zwar macht Fleisch mich
auch dann im Vergleich zu pflanzlicher Nahrung eher träge, aber eine leichte
Müdigkeit nach dem Abendessen kann einem ja durchaus recht sein.
Alles in allem gibt es viele gute Gründe, nicht jeden Tag
auf Fleisch als Proteinquelle zurück zu greifen und ich empfehle Ihnen,
zumindest an ein bis zwei Tagen pro Woche gezielt auch pflanzliche Alternativen
auszuprobieren und darauf zu achten, wie Ihr Körper auf die unterschiedlichen
Speisen reagiert. Wer übrigens der Meinung ist, dass Tofu und Co. vor allem
geschmacklich ein sehr minderwertiger Ersatz für die tierischen Varianten sei,
dem empfehle ich, mal ein gutes vegetarisches Restaurant zu besuchen. Auf die
Art habe ich selbst feststellen müssen, dass nicht die Zutaten an sich
Weitere Kostenlose Bücher