Gesunde Fueße
der Hand, einzeln und gut sichtbar. Zählen Sie, wie viele Fußknöchel Sie mit bloßem Auge an jedem Fuß erkennen können. Ist das Quergewölbe eingesunken, werden die Streckersehnen der (Krallen-)Zehen als strahlenförmige Stränge anstelle der Knöchel sichtbar. Wenn Sie nicht alle zehn Fußknöchel erkennen können, nehmen Sie Ihre Hände zu Hilfe und tasten Sie nach den perlenförmigen Knöchelchen. Krallen- und Hammerzehen können nicht mehr voll gestreckt und entspannt werden. Das bedeutet Dauerstress für die Fußmuskulatur. Notieren Sie, welche Zehen Sie nicht mehr vollständig strecken können.
Variation:
Wenn alle fünf Zehengrundgelenke sichtbar und alle Zehen gestreckt sind, können Sie zusätzlich die Belastbarkeit des Vorfußes testen. Wie kräftig ist Ihre Vorfußmuskulatur? Vorfuß auf die Waage stellen, Quergewölbe sichtbar aufbauen. Dann belasten Sie den Vorfuß progressiv, bis Sie das Gewölbe nicht mehr aktiv stabilisieren können. 20 kg pro Vorfuß sind ordentlich, 50 kg rekordverdächtig.
Messpositionen:
a) Hallux-valgus-Messung: Großzehenknochen in Mittelfuß und Zehenstrahl bilden einen Winkel. b) Hallux-rigidus-Messung: Das Grundgelenk der Großzehe ist nicht voll beweglich. 45 Grad gelten als eingeschränkt.
Großzehe: Ganz schön vermessen – Hallux valgus, varus und rigidus
Start
Ertasten Sie den Mittelfußknochen der Großzehe und kennzeichnen Sie dessen Verlaufsrichtung mit einem schwarzen Strich (→ Seite 34 ) oder wie abgebildet, indem Sie den genauen Verlauf mit einem Hölzchen wiedergeben. Zweite Hilfslinie: Mittellinie der Großzehe einzeichnen. Jetzt aufstehen und Füße von oben betrachten.
Beurteilung
Hallux valgus messen: Messen Sie den Winkel zwischen Großzehe und dem Großzeh-Mittelfußknochen. Normalerweise beträgt dieser Winkel 0–20 Grad. Ist der Winkel größer, liegt ein Hallux valgus vor. Die typische Ballenbildung ist weitgehend unabhängig von der Größe des Winkels.
Hallux varus messen:
Seltener ist die Abweichung der Großzehe zur Gegenseite. Die Messung des Hallux varus kann genauso vorgenommen werden wie diejenige beim Hallux valgus.
Hallux rigidus messen:
Hier wird die Abrollfähigkeit im Großzehen-Grundgelenk beurteilt. Stehen Sie in Schrittstellung, heben Sie die Ferse des hinteren Fußes so weit wie möglich an, ohne das Großzehen-Grundgelenk vom Boden anzuheben. Schieben Sie in dieser Stellung ein Holzbrettchen oder ein Buch unter die Fußsohle. Gemessen wird der Winkel zwischen Boden und Buch. Streckvermögen um 60–100 Grad ist normal. Unter 60 Grad oder Seitenunterschiede von mehr als 10 Grad lassen auf eingeschränkte Beweglichkeit des Großzehen-Grundgelenks schließen, den Hallux rigidus.
Probleme
Durchhänger:
Die langen Mittelfußknochen bilden im Vorfuß kein Gewölbe mehr: Anstatt mehr oder weniger parallel zu laufen, streben sie auseinander, die Köpfchen der Zehengrundgelenke (schwarz eingezeichnet) sinken ab.
Spreizfuß: Füße auf den Felgen
Das Ausmaß der Vorfußleiden ist quer durch alle Altersklassen mehr als bedenklich: Bereits 20 Prozent der Kinder haben deformierte Vorfüße. Bei jungen Athleten rangieren Fußprobleme gleich nach akuten Verletzungen an zweiter Stelle. Im Seniorenalter leidet nahezu jeder Zweite an Spreizfüßen mit Krallenzehen. Risikofaktoren sind Fehlbelastung, Veranlagung, Übergewicht und unzweckmäßige Schuhe. Der Spreizfuß ist das häufigste schmerzhafte Fußleiden überhaupt. Das Vorfußquergewölbe ist flach gewalzt, in extremen Fällen sogar stempelkissenartig nach unten durchgebogen. Der Fuß läuft sozusagen auf den Felgen. Das Körpergewicht steht auf ein paar Knochenpunkten statt gleichmäßig auf einer Fläche. Chronische Vorfußprobleme sind vorprogrammiert. Es beginnt mit verstärkter Hornhautbildung unten an der Fußsohle. Mit der Zeit gesellen sich Druckempfindlichkeit und Belastungschmerz (Metatarsalgie) hinzu. Die feinen Nerven zwischen den Mittelfußknochen werden förmlich aufgerieben (Morton-Neuralgie). Mit der Zeit verdickt sich der Nerv (Morton-Neurom). Das Gehen wird zur Qual, Füße auf den Felgen bewältigen nur noch kurze Distanzen.
Hallux rigidus:
Eine Form der Arthrose. Das Grundgelenk der Großzehe wird unbeweglich und steift langsam ein (schwarz eingezeichnet). Schmerzen beim Abrollen sind die Folge.
Zehenprobleme: Arbeitslos und von der Rolle
Ein ähnliches Schicksal wie den Vorfuß ereilt auch die Zehen. Durch Fehlbelastung, Veranlagung und fehlendes
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