Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
operativ geschlossen werden, während bei kleineren auch eine Kombinationstherapie hilft, die verspannte Muskeln dehnt und zu schwache Muskulatur kräftigt.
Alarmstufe Rot
Sofort zum Arzt
Bei Verdacht auf einen Knochenbruch müssen Sie sofort zum Arzt. Dasselbe gilt bei einer ausgekugelten Schulter, wenn der Oberarmkopf aus der Höhle tritt. Selbst wenn die Schulter sich mit oder ohne Hilfe wieder einrichten lässt, können Knorpel, Blutgefäße oder Nerven geschädigt sein. Wenn sich der Arm nach einem Sturz nicht mehr bewegen lässt, kommen Nervenschäden oder ein Sehnenriss in Frage. Beides muss von einem Arzt behandelt werden. Bei allen Gelenkproblemen ist auf Anzeichen für eine Infektion zu achten, also Rötung, Überwärmung, Fieber und Schmerzen, die nichts mit veränderter Aktivität zu tun haben. In solchen Fällen müssen Sie zum Arzt. Sobald ernste Erkrankungen ausscheiden, ist von einer Schädigung des weichen Gewebes auszugehen, meist einer Muskel- oder Gelenkzerrung oder -dehnung. Hier gilt die Grundregel PECH: P ause (Körperteil nicht belasten), E is auflegen, C ompression (gegen eine entzündliche Reaktion) und H ochlagern (über Herzhöhe). Wenn der Schmerz sich nach ein bis zwei Wochen nicht gelegt hat, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
MUSKELMEDIZIN
Häufige Probleme und ihre Ursache
Die 18 Muskeln über der Schulter bieten jede Menge Beispiele für »Übertragungsschmerzen«, bei denen der Ursprung der Muskelschmerzen und deren Lokalisierung an unterschiedlichen Orten liegen. Denken Sie an den Deltamuskel, der die Schulter auf drei Seiten umschließt, oder den breiten Rückenmuskel (Latissimus dorsi) , der sich wie eine Decke von der Vorderseite der Schulter aus über den Rücken zieht. Der Schmerz ist oft in diesen großen Muskeln spürbar, die gleich unter der Haut liegen. Diese Muskeln werden dann von den Therapeuten bearbeitet, und die Ärzte setzen Spritzen hinein. Doch das eigentliche Problem kann in der tiefer gelegenen, stabilisierenden Muskulatur liegen, die mit dem Halten des Schultergürtels überfordert ist. Am häufigsten sind die vier Muskeln der Rotatorenmanschette betroffen, die den Oberarm korrekt in der Schulterhöhle bewegen: der Unterschulterblattmuskel (M. subscapularis) , der Obergrätenmuskel (M. supraspinatus) , der Untergrätenmuskel (M. infraspinatus) und der kleine Rundmuskel (M. teres minor) .
Ein anderer Muskel, der bei Funktionsstörungen der Schulter oft beteiligt ist, sorgt vielleicht für Überraschung, weil er so bekannt ist. Der Bizeps sitzt zwar auf dem Oberarm, doch seine zwei oberen Köpfe beginnen nicht am Oberarmknochen,
sondern an der Schulter. Der Bizeps muss viel heben und kann sich dadurch verspannen und die Schulter nach vorn ziehen. Das führt zu Schulterschmerzen. In schweren Fällen kommt es zu einer Entzündung der Bizepssehne. Dann sprechen wir von einer bizipitalen Tendinitis . Die Sehne am längeren Bizepskopf kann so gereizt und geschwächt sein, dass sie schließlich reißt. Mitunter ist eine Operation die beste Lösung.
Der obere Trapezmuskel ist der Schulterheber im oberen Rücken. Dieser Muskel ist bei vielen Menschen durch eine schlechte Körperhaltung überlastet und verspannt, was sich auf die Halsmuskeln überträgt.
Zur Stabilisierung des Schultergürtels sind viele Muskeln, die am Schulterblatt ansetzen, im Bereich von Schädel, Nacken und oberem Rücken verankert. Alle diese Muskeln können bei einer Verspannung Druck auf die Schulternerven ausüben, die darauf gereizt reagieren. Deshalb gehen Schulterschmerzen so häufig mit Beschwerden im Kopf- und Nackenbereich, aber auch im oberen Rücken einher.
WAS LÄUFT FALSCH – UND WAS KANN MAN TUN?
Muskel
Schulterzerrung oder »Zerrung der Rotatorenmanschette«
Die Rentnerin Mary war Witwe und trotz ihrer 78 Jahre körperlich in ausgezeichneter Verfassung. Sie genoss ihr aktives Leben. Eines Tages stand sie in der Küche auf der Arbeitsplatte, um Vorhänge zu wechseln, als sie ausrutschte, stürzte und beim Sturz mit Arm und Schulter auf eine Tischplatte schlug. Die Schulter tat so weh, dass sie zum Arzt ging, der über MRT feststellte, dass ihre Rotatorenmanschette glücklicherweise unversehrt war. Allerdings war eine Schleimbeutelentzündung zu erkennen, ein häufiges Schulterproblem älterer Menschen. Der Arzt teilte Mary mit, dass sie mit diesen Schmerzen eben leben müsse. Das schmeckte der alten Dame, die nicht einmal mehr ohne Hilfe einen Pullover überstreifen
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