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Getäuscht - Thriller

Titel: Getäuscht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Sprengstoff ins Land geschmuggelt? Ein bisschen Plastiksprengstoff mit Hilfe Ihrer rebellischen Freunde in Afrika organisiert? Vielleicht können Sie uns später noch erzählen, wie es Ihnen gelungen ist, den Sprengstoff an unseren Kollegen vorbeizuschmuggeln. Im Augenblick interessiert uns vor allem, warum Sie und Ihre Frau den russischen Innenminister in die Luft sprengen wollten. Für wen arbeiten Sie, Dr. Ransom?«
    Jonathan erinnerte sich an die weiß-rot-blaue Fahne an der Autoantenne. Der russische Innenminister konnte von Glück reden, dass er den Anschlag überlebt hatte. Ein solcher Fehlschlag war bei Emma die Ausnahme. »Ich wusste nichts über den russischen Innenminister und die Bombe. Ich sollte bei einem Ärztekongress in London einen Vortrag halten. Ich arbeite für niemanden.«
    »Was hatten Sie denn dann zum Zeitpunkt des Anschlags an diesem Ort zu suchen?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Ich habe versucht, sie aufzuhalten.«
    »Sie wollten eine tote Frau davon abhalten, eine Bombe zu zünden, von der Sie gar nichts wussten?«, hakte Graves unermüdlich nach. »Ich bitte Sie, Dr. Ransom. Das ergibt doch alles keinen Sinn. Wollen Sie uns für dumm verkaufen?«
    Just in diesem Moment hörte Jonathan in der Ferne ein Donnern. Er kannte das Geräusch schwerer Artilleriegeschosse nur zu gut. Mit den Fingern zupfte er am Saum der groben Wolldecke. Sie hatten ihn zu einem Armeestützpunkt gebracht. Er befand sich irgendwo im Niemandsland, und er wusste nur zu gut, was mit Gefangenen an solchen Orten geschah. Falls er je hier rauskommen wollte, musste er wohl oder übel kooperieren. Emma hatte recht. Er musste ihnen die Wahrheit sagen.
    »Emma hat für die US-Regierung gearbeitet«, sagte er. »Sie war Agentin bei einer Geheimdienstorganisation mit Namen Division. Dahinter steckt das Verteidigungsministerium ... aber machen Sie sich gar nicht erst die Mühe nachzufragen. Sie werden alles abstreiten. Offiziell existiert Division nicht. Im Februar gab es einen Zwischenfall. Es ging um eine Operation, die aufflog. Emma war diejenige, die sie hat auffliegen lassen. Mehrere Agenten von Division sind dabei ums Leben gekommen, darunter auch der Chef. Wir mussten vortäuschen, dass Emma tödlich verunglückt ist.«
    »Und warum?«, fragte Graves.
    »Emma wusste, dass sie auf der Abschussliste von Division stand. Sie musste untertauchen. Ich habe erst gestern Nacht erfahren, dass sie in London ist. Ich war auf einem Empfang, der im Rahmen des Kongresses stattfand, bis einer von Emmas Leuten mir sagte, dass sie in London ist. Sie wollte mich in einem Apartment in der Edgware Road treffen.«
    Kate fragte nach der genauen Adresse und warf Graves dann einen vielsagenden Blick zu. »Und weshalb wollte sie Sie sehen?«
    »Sie wollte sich von mir verabschieden. Sie hat mir gesagt, dass es für sie zu brenzlig wird und dass sie mich in Zukunft nicht mehr treffen kann. Um vier Uhr heute früh kam sie noch einmal in mein Hotel. Bevor sie ging, bekam sie einen Anruf auf dem Handy. Ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Dass sie irgendetwas vorhatte. Ich habe sie gefragt, warum sie wirklich in London ist, und sie hat geantwortet, dass es mich nichts angeht. Ich hatte keine Ahnung, dass es um eine neue Operation gegen die russische Regierung geht. Ich dachte, es ginge darum, sie sicher aus dem Land zu bringen. Den Gegnern einen Schritt voraus zu sein. Aber im Grunde war es mir egal. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als daran, dass Emma verschwinden wollte. Ich habe den Gedanken, sie nie wieder zu sehen, einfach nicht ertragen. Nachdem sie mein Hotelzimmer verlassen hatte, bin ich ihr gefolgt. Sie ist zu einem Haus in Hampstead gefahren, wo sie den BMW abgeholt hat.«
    »Können Sie uns die Adresse sagen?«, fragte Kate.
    »Nein, aber wenn Sie mit mir nach Hampstead fahren, finde ich das Haus vielleicht wieder.«
    Graves tauschte einen Blick mit Kate, der deutlich zu verstehen gab, wie unglaubwürdig er die Geschichte fand. »Erzählen Sie weiter«, forderte er Jonathan dann auf.
    »Danach bin ich ihr bis zu Storey's Gate gefolgt. Zu meinem Erstaunen blieb sie eine Zeitlang regungslos im Wagen sitzen. Doch als ein Polizist auf einem Motorrad kam und die Straße abriegelte, wusste ich, dass Emma es auf jemanden abgesehen hatte. Sie zieht eine Sache immer bis zum bitteren Ende durch. Deshalb bin ich laut rufend hinter ihr hergerannt. Ich wollte, dass sie die Aktion abbricht.«
    »Sie behaupten also, dass Sie

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