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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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der Kette, dann noch einmal, und hörte dann auf.
    »Man darf nie aufgeben.« Er lächelte Grace an, drehte sich, streckte erneut sein freies Bein aus und drückte seine Zehen gegen ihre.
    »Ich bin okay«, sagte sie. »Denk du weiter nach, und ich werde dir einfach nur dabei zuschauen.«
    »Ich sehe im Moment nicht gerade blendend aus«, erwiderte Sam.
    Gleichgültig, was er über ihrer beider Nacktheit gesagt hatte - er stellte fest, dass er diesen Zustand beinahe mehr hasste als alles andere. Grace war tapfer und stark, doch als er sie so daliegen sah, wurde ihm bewusst, das Dooley sie absichtlich demütigte und erniedrigte. Wäre der Mistkerl in diesem Moment in greifbarer Nähe gewesen, hätte Sam sich vermutlich nicht beherrschen können und ihn getötet. Obwohl schwer zu ergründen war, wer von den beiden niederträchtiger war: Der Mann mit der Vorstrafe, der bis dahin so offen gewesen war, so mildtätig Cathy gegenüber - oder die Schlampe mit den Migräneanfällen und der kranken Mutter.
    »In meinen Augen bist du immer der schönste Anblick der Welt«, sagte Grace.
    »Abgesehen von Joshua«, erwiderte Sam.
    »Das hält sich die Waage.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich wieder aufsetze?«, fragte er, weil es zwar guttat, Grace zu berühren, doch es war unbequem, und es fiel ihm leichter, folgerichtig zu denken, wenn er saß, mit angewinkelten Knien, leicht vornübergebeugt.
    »Kein Problem«, antwortete Grace, zog ihren Fuß weg und setzte sich in der gleichen Haltung hin.
    Einige Dinge wurden Sam zusehends klarer. Die kuppelartige Plastikabdeckung war eine überdimensionale Version einer Käseglocke, wie es sie in Restaurants gab, und auch große Aquarien fand man häufig in hochpreisigen Fischrestaurants, damit die Kunden sich ihr Abendessen selbst aussuchen konnten. Und auch wenn der Fundort der Resslers der Brennofen eines Bildhauers gewesen war - es war immer noch ein Ofen.
    Alles hatte mit Restaurants zu tun.
    Was hatte Dooley mit ihm und Grace vor? Welche abscheuliche Todesart hatte er für sie vorgesehen?
    »Sie werden denken, dass es Jerome ist, nicht wahr?«, sagte Grace unvermittelt.
    Sam wusste, dass sie recht hatte: Das Team würde erst einmal in die sinnlosesten Richtungen denken und wertvolle Zeit verschwenden.
    Apropos Zeit - Sam hatte jedes Gefühl dafür verloren. Aber es musste Dienstag sein, obwohl er nicht abschätzten konnte, wie weit der Tag bereits vorangeschritten war.
    Er versuchte, sich gedanklich zu sammeln, und fragte sich, wann sie wohl kamen und ob sich irgendein Weg finden ließ, sie davon zu überzeugen, sich mit ihm zu begnügen und Grace gehen zu lassen. Von den anderen Paaren hatte keines minderjährige Kinder gehabt - und wenn nur ein Bruchteil der Freundlichkeit aufrichtig gewesen war, die Dooley und Simone im Verlauf der letzten Monate Cathy gegenüber an den Tag gelegt hatten, konnte er vielleicht einen Weg finden, dass Grace verschont blieb.
    Doch er wusste, wie unwahrscheinlich das war.
    Er wusste auch, dass er und Grace nicht die Einzigen waren, die am Ende in der Lage sein würden, die Killer zu identifizieren.
    Wenn Cathy im Moment noch nicht wusste, dass man ihre Eltern entführt hatte, wenn sie noch nicht in der Lage gewesen war, Alvarez und Riley über das Essen gestern Abend zu informieren, wenn sie noch nicht unter Polizeischutz stand, dann war ihre Tochter erneut in größter Gefahr.
    Sam schaute zu seiner Frau hinüber, sah den Schmerz in ihren Augen und die Anspannung auf ihrem Gesicht und wusste, dass sie ebenfalls an Cathy dachte.
    »Ihr wird nichts geschehen«, sagte er mit heiserer Stimme.
    »Hör nicht auf, mir das zu sagen«, erwiderte sie.

104
    Keine Stunde war vergangen, seit Mildred David angerufen hatte, und alle waren eingeschaltet. Die Sonderkommission, die ganze Einheit.
    »Ist das Cooper?« Alvarez war der Erste, der es aussprach. »Könnte der für das Ganze verantwortlich sein? Für all die Morde?«
    Es war ein verrückter Gedanke, und doch schien es plötzlich von allen Thesen die einleuchtendste zu sein. Cal der Hasser hatte überlebt und sich wieder in Miami Beach eingeschlichen, um ein bizarres, unfassbares neues Mordspiel zu spielen.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte Beth. »Coopers Ding war Rassenhass.«
    Durch seine Schriften hatten sie eine Menge über den Mann erfahren. »Die Epistel von Cal dem Hasser«, eine Serie weitschweifigen Geschwafels in einer Reihe von Schulheften, war in Coopers letztem Unterschlupf

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