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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Schlüsseln. Dann wurde einer in ein Schloss gesteckt, irgendwo in der Finsternis außerhalb der Käfigstangen.
    »Gracie«, sagte Sam leise. »Bleib stark.«
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
    Der Schlüssel wurde im Schloss gedreht.
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte Sam zurück. »Wir werden das durchstehen.«
    Ein Lichtstrahl fiel in den Raum. Er besaß die Form eines schmalen Kuchenstücks, das sich zu einem breiten Keil weitete. Im nächsten Moment wurde er zum Teil verdeckt von jemandem, der hereinkam. Dann verschwand das Licht gänzlich, als die Tür geschlossen wurde.
    Es war wieder dunkel.
    Die Killer waren jetzt hier drinnen, bei ihnen, während die Trage immer noch draußen war.
    Eine Stimme drang aus der Dunkelheit.
    »Das hätten wir uns eigentlich denken können.«
    Dooleys Stimme.
    »Ihr zwei macht aus jedem Augenblick das Beste.«
    »Sogar aus dem allerletzten Augenblick.«
    Simone Regans Stimme.
    »Wieder ein perfektes Paar«, fügte sie hinzu.
    »Das Paar schlechthin«, sagte Dooley.

109
    »Cathy weiß also nicht, wo sie wohnen?«, fragte Martinez.
    »Soviel ich weiß, hat sie keine Adressen«, erwiderte Saul. »Außerdem war sicher alles gelogen, was sie ihr erzählt haben.«
    Unmittelbar nachdem Saul Cathy erreicht und ihr gesagt hatte, Sergeant Alvarez anzurufen, hatte er sich mit Beth Riley in Verbindung gesetzt, um so viel in Erfahrung zu bringen, wie er eben konnte. Sie hatte sich bei ihren Äußerungen auf das Nötigste beschränkt, und dass es darauf hinauslaufen würde, hatte er vorher schon geahnt, und so traf er seine nächste Entscheidung aus reinem Instinkt heraus.
    Martinez musste es erfahren.
    Nicht, dass das Sauls einziger Grund gewesen wäre, zu dem Haus auf der Alton Road zu fahren. Er wusste auch, dass er nicht ertragen hätte, mit seinem Vater, Mildred und dem Baby herumzusitzen und sich befehlen zu lassen, zu warten und nichts zu tun.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, erklärte er.
    Das war der wahre Grund, warum er gekommen war.
    »Verdammt richtig«, erwiderte Martinez.
    »Riley sagt, sie besorgen sich gerade einen Durchsuchungsbefehl für das Café.«
    »Ich warte hier nicht auf irgendeinen Durchsuchungsbefehl«, gab Martinez zurück.
    Saul wusste, dass er sich an den richtigen Mann gewandt hatte.
    »Was dann? Brechen wir da einfach ein?«, fragte er.
    »Wir nicht«, erwiderte Martinez. »Ich schon.«
    »Aber du bist immer noch krank«, wandte Saul ein.
    »Hast du noch nie von Adrenalin gehört?«, meinte Martinez.

110
    Die Adresse, unter der man den Lieferwagen zugelassen hatte, den Marcia Keaton gesehen hatte, stimmte nicht.
    Immerhin war es eine wirkliche Adresse, aber die derzeitigen Bewohner - denen man nie ein Fahrzeug gestohlen hatte - lebten bereits seit mehr als anderthalb Jahren dort. Und die Post, die nach ihrem Einzug noch für die früheren Bewohner eintraf, war an irgendeinen anderen Namen adressiert gewesen, an den sie sich nicht mehr erinnern konnten.
    Nur, dass es sich um einen hispanischen Namen gehandelt hatte - das meinten sie zumindest.
    Nichts wie »Dooley« oder »Regan«.
    Es war kein Fortschritt und keine Hilfe, nur eine weitere Ablenkung und eine zusätzliche Verschwendung von Zeit und Arbeitskräften in einem Moment, da sich einer ihrer eigenen Leute und seine Ehefrau in tödlicher Gefahr befanden.
    Die Fahndung nach Jerome Cooper lief unvermindert weiter.
    Aber die größte Jagd, die momentan in Miami Beach und im weiteren Umkreis vonstattenging, war die Jagd nach Matthew Dooley und Simone Regan und ihren mutmaßlichen Geiseln Samuel Lincoln Becket und Grace Lucca Becket.

111
    »Warum kommt ihr nicht näher und zeigt euch?«
    Sams Stimme war laut und deutlich. Beinahe war es eine Erleichterung, mit dem Flüstern aufzuhören und vom Leder zu ziehen - wie es auch beinahe eine Erleichterung war, dass die Warterei ein Ende hatte.
    Sam stellte sich wieder auf die Füße und versuchte sich noch einmal an der Fußfessel an seinem Knöchel, aber die Kette war bombenfest, und für den Bruchteil einer Sekunde erinnerte er sich an den Urgroßvater seines Urgroßvaters, einen Sklaven, der in den Dreißigerjahren des Neunzehnten Jahrhunderts aus Georgia geflohen war und sich auf die Bahamas gerettet hatte, und im Gedenken an ihn stellte Sam sich gleich noch etwas aufrechter hin.
    Ihre Schritte klangen gedämpft wegen der Gummisohlen, ihr Atmen war zu hören, und dann tauchten ihre Gestalten plötzlich aus der Dunkelheit auf und erschienen im

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