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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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auf diesen Wicca-Jahreskreis zurückzukommen«, sagte Sam, »falls es da eine Verbindung gibt und falls das Morden für den Moment aufgehört hat, könnte das bedeuten, dass es im nächsten Monat wieder anfängt. Die Frühlingstagundnachtgleiche ist nämlich auch ein großes Fest für die Wiccas. Ich habe gelesen, dass es dabei unter anderem um das Wiedererlangen von Kraft geht.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass uns das Glück vorher hold ist«, sagte Alvarez.
    »Allerdings«, erwiderte Sam.
    »Okay, dann geh jetzt los und räum deinen Schreibtisch auf«, befahl ihm der Sergeant. »Gib alles an Riley weiter und Kopien an mich, und dann fahr Martinez besuchen, damit dafür gesorgt ist, dass der Junge sich im Griff hat. Ich will mir keine Sorgen machen müssen, dass er in irgendein Imponiergehabe verfällt, wenn sie ihn aus dem Krankenhaus entlassen.«
    »Ich bezweifle, dass er die Kraft dazu hätte«, erwiderte Sam.
    »Dann mach jetzt, dass du nach Hause kommst.«
    »Ich kann nicht so früh nach Hause, ohne Grace misstrauisch zu stimmen«, erklärte Sam, »deshalb würde ich gern noch ein Stündchen an dem Fall arbeiten. Und da ich morgen früh wie immer aus dem Haus gehen muss, kann ich auch ebenso gut ins Büro kommen.«
    »Solltest du morgen kommen«, warnte Alvarez ihn vor, »wird dich ein Haufen Papierkram erwarten. Solltest du nicht kommen, ist das auch okay. Offiziell bist du im Urlaub. Versuch einfach mal, das zu kapieren.« Er lächelte. »Und grüß Grace ganz herzlich von mir.«

90
    26. Februar
    Am Donnerstagmorgen klappte alles.
    David und Mildred waren schon frühzeitig gekommen, und David war mit Joshua zum Strand gegangen, während Mildred im Büro blieb, damit das Telefon besetzt war und sie ein bisschen Ablage machen konnte, während Grace mit ihrem Patienten beschäftigt war, einem achtjährigen Jungen, der seit dem Unfalltod seines älteren Bruders im Jahr zuvor unter einem schweren Trauma litt.
    Saul war nervös und zählte die Minuten, bis er seine Rolle spielen musste - wie er fand, eindeutig der härteste Job dieses Tages. Zum einen war er von Natur aus kein Schauspieler, zum anderen empfand er Abneigung gegenüber dem, was er gleich würde tun müssen: etwas zu trivialisieren, von dem er aus persönlicher Erfahrung wusste, wie schmerzhaft es war.
    Aber es war ja alles für einen guten Zweck, wie er und Cathy übereingekommen waren. Und es war so ziemlich das Einzige, was Grace dazu bringen konnte, auf der Stelle alles liegen und stehen zu lassen und zu ihnen in die Wohnung zu kommen.
    Er wartete bis viertel vor elf, schaute zigmal auf die Armbanduhr und tätigte schließlich den Anruf.
    Mildred, die an dem kleinen Kiefernschreibtisch saß, den zuerst Dora Rabinovitch und anschließend Lucia Busseto benutzt hatten - die Erinnerung an diese Frau war für die Beckets ein Quell weiteren Grauens -, nahm das Gespräch entgegen.
    »Guten Morgen, Saul.«
    »Du klingst gelassen«, sagte er.
    »Warum auch nicht?«, erwiderte sie. »Denn mit mir willst du sicher nicht sprechen, oder?«
    »Stimmt. Ist Grace noch mit ihrem Patienten zugange?«
    »Nein, sie hat Zeit für dich.«
    Mildred bat ihn dranzubleiben und reichte das Telefon an Grace weiter, die inzwischen an ihrem Schreibtisch saß und ihren Therapiebericht fertigstellte.
    »Hallo, Saul«, sagte Grace. »Wie geht's dir?«
    »Gut, danke.« Er zögerte noch einen Moment; dann biss er in den sauren Apfel. »Hör mal, Grace, ich bitte dich sehr ungern darum, aber ich brauche deine Hilfe.«
    »Kein Problem«, gab sie zur Antwort. »Was brauchst du denn?«
    »Dich«, erwiderte er. »Zum Reden.«
    Grace lehnte sich mit dem Rücken gegen die Stuhllehne. »Hier bin ich.« Sie warf einen Blick auf die Armbanduhr. »Hast du Zeit, vorbeizukommen?«
    »Würde es dir große Umstände machen, zu mir zu kommen?« Saul zuckte bei seinen Worten förmlich zusammen.
    »Sag mal, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er hörte die Sorge in ihrer Stimme und musste sich zusammenreißen. »Ich weiß nicht genau.«
    Vor Anspannung hatte Grace das Gefühl, als würde ihr eine Faust in die Magengrube gerammt. »Ich komme sofort.«
    »Kein Grund zur Eile«, sagte Saul. »Fahr vorsichtig.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen.«
    Cathy beobachtete, wie der blaue Toyota die Dammchaussee überquerte. Als er nicht mehr zu sehen war, fuhr sie mit ihrem Mazda um die Ecke und parkte vor dem Haus.
    Mildred erwartete sie an der Tür. »Die Luft ist rein.«
    Cathy gab ihr einen Kuss und beugte

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