Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged
ein paar Mal damit herum.«
»Mehr hat er damit nicht getan?«, fragte Sam.
Beattys Gesicht nahm eine tiefrote Farbe an. »Die Neue trug ein Gewand, als sie hereinkam, und dann haben sie das Schwert benutzt, um es ihr vom Leib zu schneiden.« Er stockte und leckte sich über die Lippen. »Außerdem war ein Seil um ihre Handgelenke geschlungen. Das hat der Hohepriester ebenfalls durchgeschnitten.«
»Sonst noch was?«, fragte Sam.
»Sie haben die Frau zu keinem Zeitpunkt damit geschnitten, falls Sie das wissen wollen.« Beattys Augen hatten plötzlich einen angewiderten Ausdruck. »Wollen Sie etwa sagen, dass dieses Schwert benutzt wurde, um die Ehepaare zu töten?«
»Haben Sie denn einen Grund zu der Annahme, es könnte so gewesen sein?«, fragte Sam.
»Nein, natürlich nicht«, erwiderte Beatty.
Sam stand auf. »Okay. Danke, Mr. Beatty. Sie waren sehr geduldig.«
»Konnte ich Ihnen helfen?«, fragte Beatty.
»Jede noch so kleine Information hilft uns weiter«, antwortete Sam.
Eine Viertelstunde zuvor hatte Elliot Sanders angerufen. Jetzt nahm Sam sich zwischen den Verhören einen Moment Zeit, um kurz bei ihm zurückzurufen.
»Hast du schon mal von einem Athame gehört?«, fragte Sam.
»Ja«, erwiderte der Gerichtsmediziner. »Das ist ein zeremonielles Messer, eine Art Dolch mit doppelseitiger Schneide.«
Dass Sanders über so viele Dinge Bescheid wusste, beeindruckte Sam immer wieder aufs Neue.
»Könnte es ein zeremonielles Schwert sein?«, fragte Sam.
»Vielleicht. Ich kenne den Athame aber nur als Dolch.«
»Könnte es sein, dass ein Athame benutzt wurde, um den Ehepaaren die Kehle durchzuschneiden?«, fragte Sam, obwohl Beatty von einem Schwert gesprochen hatte.
»Auszuschließen ist das nicht«, erwiderte Sanders. »Obwohl ich von den Wunden her nicht sagen könnte, ob die Schneide ein- oder doppelseitig war.«
Sam zuckte zusammen. »Also nicht beweiskräftig?«
»Tut mir leid, Sam«, sagte Sanders.
88
»Ihr Freund ... oder vielmehr Ihr Chef«, sagte Beth zu Ally Moore, nachdem sie das Gespräch mit ihr wiederaufgenommen hatten, »hat uns sehr geholfen.«
»Wie schön für ihn«, erwiderte sie schnippisch.
»Er scheint seine Nacht in der Galerie nicht allzu sehr genossen zu haben«, meinte Sam.
Moore schwieg.
»Den letzten Teil vielleicht«, fügte Beth mit einem angedeuteten Lächeln hinzu.
»Laut Aussage von Mister Beatty«, fuhr Sam fort, »haben Sie und er in der Nacht vom sechsten auf den siebten Februar in der ehemaligen Galerie der Initiationszeremonie eines Hexenzirkels beigewohnt.«
Ally Moore presste kopfschüttelnd die Lippen zusammen und beäugte dabei das Aufzeichnungsgerät; dann zuckte sie mit den Achseln. »Was wollen Sie wissen?«
»Die Wahrheit«, antwortete Sam.
»Ich war dort«, sagte sie.
»Das ist schon mal ein Anfang«, meinte Beth.
»Soweit mir bekannt ist«, sagte Moore, »gibt es kein Gesetz dagegen.«
»Das hängt ganz davon ab, was dort abgelaufen ist«, belehrte Sam sie.
»Spontan fällt mir Hausfriedensbruch ein«, sagte Beth. »Ganz davon zu schweigen, dass später Rückstände von Blut in den Räumlichkeiten gefunden wurden.«
»Und Kokain«, fügte Sam hinzu.
»Hat alles nichts mit mir zu tun«, sagte Ally Moore.
Die Detectives reagierten nicht darauf.
»Sollte ich mir einen Anwalt besorgen?«, fragte Moore.
»Das müssen Sie allein entscheiden«, erwiderte Sam.
»Vielleicht sollte ich Ihnen einfach reinen Wein einschenken über das, was da ›abgelaufen ist‹, wie Sie es ausgedrückt haben.«
»Wir würden es uns sehr gern anhören«, sagte Beth.
»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Moore säuerlich.
Sie redete lange und beschrieb die fragliche Nacht auf nahezu nüchterne Art und Weise; Scham war ihr nicht anzumerken. Sie berichtete über den Hohepriester, der den Ritus geleitet hatte, über die Frau - Moore benutzte das Wort »Kandidatin« anstelle von »Neuzugang« -, der man das Gewand mit einem Schwert vom Körper geschlitzt hatte, und über die Rituale, zu denen gehört hatte, dass man der jungen Frau die Augen verbunden und sie nackt zu einer Badewanne geführt hatte.
»Das Wasser muss eigentlich von Feuer erhitzt werden«, erklärte Moore, »aber ich hielt es nicht für sicher genug, das in der Galerie zu machen, also muss es verdammt kalt für die Frau gewesen sein, aber sie hat es über sich ergehen lassen.«
»Schon mal ein paar Pünktchen zu ihren Gunsten«, meinte Beth.
Sam warf ihr einen Blick zu.
Moore
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