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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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um.
    »Oh«, sagte er und sah erst mich und dann die Matratze an. »Ich habe hier ein paar Nächte geschlafen. Tracina und die Schwangerschaft … Ich meine, wenn ich sie nicht wachhalte, dann hält sie mich wach. Und wir brauchen beide unseren Schlaf. Wenn das Baby da ist, wird alles leichter sein.«
    »Ich habe von Babys immer das Gegenteil gehört«, sagte ich. Ich wollte unbedingt das Thema wechseln, also tat ich es. »Ich finde, das hast du hier wirklich toll hingekriegt, Will«, sagte ich. »Du kannst stolz auf dich sein. Du machst das Café zu einem der hübschesten Restaurants auf der Frenchmen.«
    »Ich plane eine ganz besondere Weinkarte, weißt du? Mit Weinen aus exotischen Orten wie Uruguay oder Texas. Es gibt ganz fantastische Weinberge in Hill County.«
    »Das wusste ich ja gar nicht.«
    »Das kommt noch. Dauert nicht mehr lang.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Na ja, du wirst deine Weinkenntnisse etwas aufpolieren müssen, weil du den Laden hier für mich leiten sollst. Ich will dich als Geschäftsführerin einstellen«, fuhr Will fort. »Die Öffnungszeiten werden sich verändern. Du müsstest von nachmittags bis zum Abend hier arbeiten. U nd du brauchst hübschere Klamotten. Damit meine ich nicht schwarze Satinkleider oder T-Shirts. Ich werde dir mehr zahlen. Du kriegst einen guten Lohn.«
    Während er sprach, beobachtete ich stumm, wie seine Lippen sich bewegten. Ihm nahe zu sein, mit ihm zu arbeiten, ihn jeden Tag zu sehen – das alles wünschte ich mir. Ihn mit Tracina und dem Baby zu treffen, mich dem ständigen Schmerz auszusetzen, eine Außenstehende zu sein, nur eine Beobachterin seines Familienlebens – das wollte ich nicht.
    »Ich kann mir niemand anders für diesen Job vorstellen«, fügte er hinzu und machte einen Schritt auf mich zu.
    »Weiß Tracina von deinen Plänen?«
    »Ich hab ihr noch nichts davon gesagt, nein. Cassie, wir sind keine … keine Partner . Nicht, wie es … mit dir gewesen wäre.«
    Wir spürten beide, wie das Gewicht seiner Worte den Raum erfüllte. Ich streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über seinen Unterarm, was uns beide elektrisierte. Eigentlich sollte es nur eine Geste des Dankes sein, weil er mir so eine tolle Chance gab, ein Angebot, über das ich noch einmal nachdenken musste. Aber dann begann meine Hand, sich automatisch zu bewegen. Sie wanderte seinen Arm hinauf, unter den Ärmel des T-Shirts, wo sich ein neuer Muskel gebildet hatte. Es war der Muskel, der arbeitete, wenn er Zahlen in die Kasse eingab oder Farbe auf die Wand auftrug. Meine Hand fuhr langsam über seine Brust, blieb kurz auf seinem Herzen liegen, das bei meiner Berührung schneller pochte. Das wiederum sandte süße Schauer über meinen Arm.
    Er packte mich am Ellbogen und zog mich zu sich heran, legte mir eine Hand unters Kinn, um mein Gesicht so zu sich hochzuziehen, dass er mir in die Augen sehen konnte. »Verstehst du, wie sehr ich dich will?« Seine Stimme war angestrengt, heiser.
    Ich öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, irgendetwas, aber es versagte mir die Stimme. Und dann spürte ich es, seinen Mund auf meinem Hals. Als unsere Lippen sich trafen, war es, als ob sie sich seit Jahrhunderten vermisst hatten.
    »Cassie …« Er nannte meinen Namen zwischen den Küssen, biss mir in die Lippen, knabberte daran, ein Arm um meinen Rücken, presste mich an sich, die andere Hand fuhr unter mein T-Shirt, nahm meine Brüste, liebevoll, gierig. Ich spürte, wie er steif wurde, als ich meinen Kopf an seiner Schulter vergrub und die Augen schloss. Ich hätte diesen Augenblick gern festgehalten – mit dem einzigen Mann, den ich wirklich wollte, der mich hielt, der nach mir verlangte …
    »Ich werde nicht aufhören, bis du es mir sagst«, flüsterte er. Seine Hand glitt an der Rückseite meiner Jeans entlang und drückte mich.
    Ich wollte nicht, dass er aufhörte – und wenn ich mein gerötetes, schuldbewusstes Gesicht nicht im Spiegel über der Bar gesehen hätte, dann hätte ich auch nicht die Kraft gehabt, ihn darum zu bitten.
    »Das können wir nicht tun«, sagte ich, löste mich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück.
    Er wich ebenfalls zurück, nicht vor mir, sondern vor seinem eigenen Verhalten.
    »Wir sind seit Jahren befreundet, Will«, sagte ich. »Wir sind gute Freunde.«
    »Ich will keinen Freund. Ich will dich.«
    »Glaub mir eins. In ein paar Monaten wirst du deine Freunde brauchen«, sagte ich, stopfte mein T-Shirt wieder in die Jeans und strich die

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