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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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überwinden. Doch solange er sich weigerte, meine Fragen zu beantworten, konnte ich das nicht.
    »Sie kennen die Regeln ebenfalls, Dante, oder wie immer Sie heißen mögen. Wenn ich den Schritt nicht akzeptiere, dann hören wir an dieser Stelle auf. Es ist vorbei. Ich sage Nein. Wer sind Sie überhaupt? Sie klingen wie jemand aus dem Süden. Aus Louisiana.«
    »Nun ja«, schnaubte er und erhob sich. »Für jemanden, der mich zurückweist, stellen Sie viele Fragen.«
    »Stimmt genau«, antwortete ich und zog mein Kleid wieder über die Knie. Mein Knoten hatte sich bei unserem kurzen Intermezzo gelöst, also öffnete ich die Haarspange ganz, sodass mein Haar mir auf die Schultern fiel.
    » Red Rage in der Tat«, sagte er bewundernd und streckte die Hand aus, um eine Locke zu berühren. Ich wich zurück. »Ich würde mich freuen, wenn mein Fahrer Sie zum Hotel zurückbringen dürfte.«
    »Das wird nicht nötig sein«, antwortete ich. »Ich schaffe das allein.«
    »Dann … ziehe ich mich jetzt zurück.«
    Er ging zur Tür, schloss sie auf und zog sie dann leise hinter sich zu.
    Wer zum Teufel war dieser Mann und was hatte er vorgehabt? Ich wartete noch ein paar Sekunden, bevor ich mich auf den Weg zurück ins Theater machte, wo ein paar Menschen immer noch vor dem Bild standen. War es zu spät, um den Besitztransfer zu stoppen? Ich musste es versuchen.
    Der Auktionator unterhielt sich gerade leise mit der Bankangestellten, Isabella.
    »Entschuldigen Sie«, unterbrach ich die beiden. »Können Sie mir, bevor ich gehe, sagen, ob es möglich ist, den Transfer zu stoppen? Es ist nur … Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, indem ich das Gemälde an einen nicht registrierten Fremden verkauft habe.«
    Sie sahen einander an, als ob sie genau darüber gerade gesprochen hätten.
    »Das Problem ist, dass Sie dazu auch seine Unterschrift benötigen würden«, antwortete der Auktionator. »Er ist jetzt der offizielle Besitzer des Bildes.«
    »Und er war ein sehr raffinierter Käufer«, fügte Isabella in abgehacktem, aber perfektem Englisch hinzu. »Ich wusste nicht, dass er nicht registriert war, sonst hätte ich nicht für Señor Castille geboten.«
    »Señor wer?«
    »Castille«, antwortete sie. »Pierre Castille. Ich nehme an, er ist in Ihrem Heimatort sehr bekannt, zumal ihm und seiner Familie die Hälfte der Stadt gehört.«
    »Und ein kleiner Teil dieser Stadt ebenfalls«, ergänzte der Auktionator.
    Pierre Castille? Natürlich kannte ich diesen Namen. Aber ich hatte sein Gesicht nicht erkannt. Es gab nicht allzu viele Fotos von ihm; für jemanden, der so wohlhabend war, achtete er sehr auf seine Privatsphäre. Aber wenn man in New Orleans lebte, war dieser Name gleichbedeutend mit der Königswürde.
    Warum sollte Pierre Castille, der Erbe des Castille-Imperiums, der Bayou-Millionär, sich selbst in eine Privatauktion einschleusen, fünfzehn Millionen Dollar für ein Gemälde ausgeben und dann versuchen, mich auf einer Couch in einem Theater in Buenos Aires zu verführen? Da war ich ja in einen schönen Schlamassel hineingeraten!
    Ich spürte, wie mir das Blut zu Kopf stieg. Cassie und Matilda würden davon erfahren. Vielleicht war das ein Zeichen. Vielleicht war es gut, wenn ich bei Schritt fünf aufhörte. Ich fragte nach dem Taxistand und trat geschlagen den Rückzug an. Ich hatte genug Ängste überwunden, dachte ich, und blickte auf mein Armband hinab. Obwohl es nur zur Hälfte mit Charms bestückt war, sah es im Scheinwerferlicht der vorüberfahrenden Autos sehr hübs ch aus.
    Ich setzte mich in ein Taxi, das mich ins Hotel zurückbrachte. Mein Herz pochte immer noch. Meine Haut war wie versengt, dort, wo Pierre Castille mich berührt hatte.

FÜNFZEHN
    Cassie
    Als ich die Villa zum letzten Mal betreten hatte, trug ich nur einen bodenlangen Mantel und wurde mit verbundenen Augen die Treppe hinaufgeführt, wo ein sinnliches Fest und ein Liebhaber mich erwarteten.
    Diesmal war es ein wenig anders. Matilda erwartete mich. Ernst stand sie an jenem heißen Samstagnachmittag im August auf der Veranda. Ich wusste bereits, was sie bedrückte. Nachdem ich am Abend zuvor mit einer verärgerten Dauphine telefoniert hatte, die zurück war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Also hatte ich Matilda angerufen und ihr von der Auktion und Pierres Finte erzählt.
    »Ich kann es kaum glauben«, sagte ich, nachdem ich Matilda begrüßt hatte. »Dauphine ist sehr aufgewühlt.«
    »Ich mache ihr keinen Vorwurf. In den vierzig Jahren

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