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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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unserer Tätigkeit hatten wir bisher nur mit einem einzigen Mann Schwierigkeiten – mit Pierre. Ich hätte meinen Instinkten vertrauen sollen, als er zu uns kam. Aber wir alle haben uns von seinem Charme blenden lassen.«
    »Nun, es gibt einen Trost: Seine fünfzehn Millionen Dollar werden S.E.C.R.E.T. über einen langen Zeitraum hinweg weiterhelfen«, sagte ich.
    »Wenn wir sie behalten.«
    Das hatte ich bisher nicht infrage gestellt. Aber so wie Matilda klang, schien die Rückgabe des Geldes plötzlich im Rahmen des Möglichen zu sein.
    »Jedenfalls«, fuhr sie fort, »kann ich darüber nicht allein entscheiden. Das geht das ganze Komitee an. Ich mache mich jetzt erst mal auf den Weg zu Dauphine.«
    »Soll ich mitkommen? Können wir diese … Sitzung … nicht verschieben?«
    »Nein. Das ist eine Aufgabe für die Vorsitzende des Komitees, und die Zeit drängt. Vielleicht kann ich Dauphine davon überzeugen, bei S.E.C.R.E.T. zu bleiben. Wenn nicht, dann hoffe ich, dass sie zumindest unsere Entschuldigung annimmt. Unterdessen hast du , meine Liebe, eine aufregende Aufgabe vor dir, die ebenfalls erfüllt werden muss. Bist du sicher, dass du dafür bereit bist?«
    »So bereit wie nur irgend möglich.«
    »Nervös?«
    »Ja.«
    »Hat Jesse dich angerufen?«
    »Ich treffe mich heute Abend mit ihm.« Ich strahlte unwillkürlich übers ganze Gesicht.
    Matilda teilte meinen Enthusiasmus nicht; stattdessen klang ihre Stimme jetzt wieder besorgt. »Nach allem, was passiert ist und wie sehr ich mich in Pierre getäuscht habe, hoffe ich, dass ich mich bei Jesse nicht ebenfalls irre.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte ich und fragte mich, warum sie im Hinblick auf ihn immer wieder Zweifel äußerte.
    Ich folgte ihr die Treppe hinauf und einen langen, kühlen Flur entlang, wo sie vor einer schmalen Tür stehen blieb, die sie aufschloss.
    In dem kleinen Zimmer stand ein grauer Clubsessel vor einer Spiegelwand. Matilda zog den Sessel für mich heran. Der Raum auf der anderen Seite des Spiegels war nur schwach erleuchtet. Er war bemerkenswert. Zwei Fenster auf der rechten Seite, die vom Boden bis zur Decke reichten, waren mit dicken, weinroten Vorhängen verhängt, Amorfiguren in die hölzerne Vertäfelung geschnitzt. Alte Ölgemälde, auf denen wunderschöne Frauen in schulterfreien Kleidern zu sehen waren, hingen an den elfenbeinfarbenen Wänden. Das Bett selbst war ein Kunstwerk: J eder Bettpfosten war geschnitzt wie der Stamm einer Weide, hölzerne Farnwedel verzierten das eichene Bettgestell. Inmit ten des Raumes stand ein weicher Sessel ohne Armstützen mit vergoldeten Beinen, dessen Sitz und Lehne mit weinroten Rosen bestickt waren.
    Ich war nervöser, als ich es während meiner eigenen Fantasien gewesen war.
    »Das ist das Kaiserzimmer«, erläuterte Matilda.
    »Hier findet also die Ausbildung statt?«
    »Teilweise zumindest, ja. Bereit?«
    Ich nickte, holte tief Luft und setzte mein selbstbewusstestes Lächeln auf. Ich sollte mir Mark Drurys erste Ausbildungsstunde mit Angela Rejean ansehen. Er hatte sämtliche Tests bestanden, sich bereits zwei Vorbereitungssitzungen unterzogen und die Interviews mit Bravour bestanden. Bevor er sich nun auf eine Fantasie mit Dauphine einließ, musste er sich mit Angela einer weiteren Prüfung unterziehen.
    »Es kann aufwühlend sein, einen früheren Geliebten bei so etwas zu beobachten, Cassie. Dafür muss man sehr stark sein.«
    »Mir geht es gut«, versicherte ich mir selbst ebenso sehr wie ihr. »Er ist für S.E.C.R.E.T. , für Dauphine. Nicht für mich.«
    »Gut.«
    »Weiß er, dass ich zusehe?«
    »Nein. Er weiß, dass jemand von S.E.C.R.E.T. zuschaut, aber wir sagen nie, wer es ist. Er war ziemlich aufgeregt.«
    »Weiß Angela denn, dass sie beobachtet wird?«
    Sie schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Cassie, Liebes, das hier ist ihr Ding. Also gut. Genieß es. Aber schau gen au hin. Wir müssen ihn einschätzen – müssen uns fragen, wo er sich verbessern kann, damit er das weibliche Fantasieerlebnis mit Leben füllen kann. Er muss Gefallen daran finden, anderen zu gefallen. Und er muss lernen, wie er einer Frau das Gefühl gibt, begehrt zu werden, was zweifellos das beste Aphrodisiakum ist. Ich werde jeden Ratschlag an ihn weiterleiten. Ich glaube, er neigt manchmal zur Ungeduld. Viel Glück«, sagte sie lächelnd und fügte hinzu: »Du hast es weit gebracht, Cassie. Ruf mich später an. Ich werde dir dann erzählen, wie es mit Dauphine gelaufen ist.«
    »Danke.

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