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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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herausfischen.«
    Ich hatte ganz vergessen, dass er Koch war – oder besser Konditor, aber immerhin kannte er sich in der Küche aus. »Danke. Ab jetzt übernehme ich wieder. Du bist schließlich mein Gast. Und du hattest wahrscheinlich heute mit deinem Sohn einen anstrengenden Tag. Hattet ihr zwei Spaß miteinander?«
    Atme.
    »Na ja, er hat ein paar kleine Freunde da, die in der Nachbarschaft wohnen. Die sind zu uns gekommen. Haben im Hof gespielt, während ich den Rasenmäher repariert habe. Nichts Spektakuläres also.«
    »Für mich klingt das schön«, sagte ich, schnitt das Baguette auf und stellte es mit etwas Meersalz und Butter auf den Tisch. »Ich würde mir gern mal Fotos von ihm ansehen.«
    »Klar. Aber erst essen wir was.«
    Er merkte mir meine Nervosität sicher an, so wie ich in der Küche herumflitzte, wie ich Salz- und Pfefferstreuer ebenso wie Weingläser fast fallen ließ, meine fadenscheinigen Leinenservietten herausnahm, Hochzeitsgeschenke einer längst vergangenen Ära. Ich konnte mich kaum noch erinnern, wer ich damals gewesen war.
    Schließlich setzte ich mich auf den Stuhl neben ihn, der ebenfalls nicht zu den anderen Stühlen passen wollte. Meine Knie berührten die seinen.
    »Also, warum hast du dafür gesorgt, dass ich jetzt die Strafbank drücken darf?«
    »Die Strafbank … das habe ich doch gar nicht. Ich habe angefragt, ob ich dich wiedersehen kann. Außerhalb von S.E.C.R.E.T. Und da bist du. Du hättest ja ablehnen können.«
    »Ich mache doch nur Spaß.« Er nahm einen großen Bissen Brot.
    »Ich habe häufiger an dich gedacht«, sagte ich und kaute dann ebenfalls auf meinem Brot herum.
    »Ich bin froh, dass du um ein Treffen gebeten hast. Ich hatte durchaus Bedürfnisse … wollte etwas, das mehr Bedeutung hat.«
    »Ich auch«, antwortete ich. Wo führte unser Gespräch uns hin? »Aber … ich meine … ich habe keine Erwartungen. Ich weiß ja noch, wie wir uns kennengelernt haben. Ich habe nur einfach an all die Menschen gedacht, die ich … Na ja, ich empfand eine gewisse Verbundenheit mit dir. Also habe ich … ja.«
    Er nahm mir das restliche Brotstück aus der Hand und warf es fort. Dann legte er seine Hände auf die meinen. »Ich glaube, ich möchte jetzt mit dir ins Bett gehen, Cassie, denn ich fühle, dass du über all das viel zu sehr nachdenkst. Und dann sitzen wir hinterher alle in deinem Hirnkasten fest.« Sanft tippte er mir gegen die Schläfe.
    »W-wie gut, dass man Bouillabaisse so lange kochen kann, wie man will«, stammelte ich und erhob mich unsicher.
    »Kann man nicht. Aber das ist verdammt nochmal nicht wichtig.« Er beugte sich vor, hob mich hoch und legte mich über seine Schulter.
    Ich schrie, aufgeregt und erschrocken zugleich. Die Delmonte-Schwestern unter mir hielten jetzt vielleicht Gläser an die Decke, um besser zu hören. Zur Hölle mit euch , dachte ich, während er mich die drei Meter zu meinem Bett trug und mich auf die Kissen warf. Mindestens ein Bettpfosten donnerte heftig auf den Boden, der gleichzeitig die Wohnzimmerdecke der Schwestern darstellte. Er zog ein Kondom aus seiner Brieftasche und warf es mir zu.
    Na gut.
    »Die Nachbarn«, flüsterte ich, als er langsam zu mir hinaufkroch, bis mein Kopf von zwei tätowierten Armen flankiert wurde.
    Jesses Gesicht, das in der Küche noch so offen gewesen war, wirkte nun deutlich dunkler. Er lauerte über mir, packte meine Hände, erst die eine, dann die andere, zog sie über meinen Kopf und vergrub sie unter seinen Händen.
    »Und?«
    »Und?« Jesse ist hier, über mir! Hält mich an den Handgelenken auf dem Bett fest .
    »Wie willst du spielen, Cassie Robichaud?«
    Ich hatte ein berauschendes Déjà-vu. »Wie willst du denn spielen?«
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass diese Sache eine Nummer zu groß für mich war. Mein Herz donnerte gegen die Rippen. Mir wurde übel. Er senkte seine Lenden herab, bis ich ganz und gar festsaß. Seine Erektion stieß hart gegen das Innere meiner Schenkel. Es war ganz deutlich, was das hier für ihn bedeutete und mit ihm machte.
    »Ich mache gern alles mit dir, Jesse. Aber … ich wollte eigentlich kein Fantasie-Szenario mit dir durchleben.«
    »Ich weiß«, sagte er und stützte sich auf die Ellbogen ab, die Augen jetzt suchend und warm. Seine Hände strichen mein Haar zurück. »Wir müssen nichts Seltsames tun … Ich bin zufrieden, wenn ich ein wenig … herumknutschen kann.«
    Es war die Art, wie er es sagte – herumknutschen –, die mich in wildes

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