Gewagter Einsatz
hielt seine Hände auf dem Rücken fest. Die Sirenen kamen näher.
„Ich konnte die Pistole nicht finden. Trent? Oh, Gott, du bist verletzt." Risa sank neben ihm auf die Knie.
Er drehte sich um und schaute sie an, auf das Licht, die Stärke in ihren Augen. Es war vorbei. Kane war erledigt. Sie hatten ihn geschlagen, das Böse besiegt. Sie hatten gewonnen.
Zusammen.
Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, trotz der Schmerzen, die rasch stärker wurden.
„Netter Tritt."
„Komm, lass mich deine Wunde sehen." Sie ignorierte sein Kompliment und zerrte an seinem Hemd. Unbeholfen, weil sie noch immer die Handschellen trug. Eine klaffende Fleischwunde wurde sichtbar. „Oh, Trent."
Er warf einen Blick auf die Wunde, das Blut. Die Verletzung sah bedrohlich aus, aber er würde es überleben. Er musste es, denn er hatte noch allerhand Dinge zu erledigen.
„Dixie geht es gut. Sie ist in Sicherheit."
Tränen schossen Risa in die Augen. „Gott sei Dank."
Er wollte sie in die Arme nehmen und ihr sagen, dass alles vorbei sei. Alles. Aber zuerst musste er dafür sorgen, dass Kane niemandem mehr wehtun konnte.
Seine Wunde schmerzte. Trent presste die Zähne zusammen. Er kniete sich mit einem Bein auf Kanes Rücken und tastete ihn ab. In einer der Taschen fühlte er einen kleinen harten Gegenstand. Ein Schlüssel. Er griff hinein und zog ihn heraus. „Warte, ich öffne deine Handschellen."
Risa streckte ihm die Hände hin.
Er nahm ihr die stählernen Ringe ab und legte sie Kane um die Handgelenke. Dann schloss er den Killer mit dem Rücken an einen jungen Baum in der Nähe.
Die Sirenen wurden lauter. Kane rührte sich, erwachte allmählich aus seiner Ohnmacht. Es würde ihm nichts nützen. Selbst wenn er vor Donatellis Ankunft wach wurde, würde er nirgendwohin mehr gehen.
Nur noch ins Hochsicherheitsgefängnis.
Risa knöpfte Trent das Hemd auf und zog es ihm aus. Sie knüllte es zusammen und presste es gegen die Wunde an seiner Seite. „Lehn dich zurück", befahl sie. „Wir müssen die Blutung stillen."
Trent folgte ihrer Anweisung. Sie mussten die Blutung tatsächlich zum Stillstand bringen.
Und er durfte seine Kräfte nicht verausgaben. Das Schicksal hatte ihm eine weitere Chance gegeben. Eine zweite Chance zu leben. Zu lieben. Glücklich zu sein. Und er brauchte all seine Kraft, um diese Chance zu packen und festzuhalten.
Er musste nur die richtigen Worte finden. Sein Blick fiel auf den langen Schnitt zwischen ihren Brüsten. Ihm zog sich der Magen zusammen. „Du bist verletzt. Er hat dich geschnitten."
Trent versuchte, sich aufzurichten.
Sie drückte ihn energisch zurück und zuckte bei der Anstrengung zusammen. „Es tut zwar weh, aber ich bin in Ordnung. Der Schnitt ist nicht sehr tief."
Ihm wurde schwindlig. Er versuchte, den Nebel zu vertreiben. Nichts würde ihn davon abhalten zu sagen, was er zu sagen hatte. „Du hattest Recht, Rees."
Sie blickte ihn an, runzelte die Stirn. Ein sorgenvoller Ausdruck trat in ihre Augen. „Recht womit?"
„Mit uns." Er tastete nach ihrer Hand, fand sie und legte seine darüber. „Ich habe zugelassen, dass das Böse in den letzten beiden Jahren mein Leben zerstörte. Stück für Stück."
Wagen bremsten in einiger Entfernung. Stimmen brüllten Befehle.
Trent holte tief Luft. „Zuerst war ich von dir wie besessen. Dann verbannte ich alles Gute und Schöne aus meinem Leben. Ich verbannte dich."
Tränen traten ihr in die Augen und verfingen sich in den Wimpern. Sie öffnete den Mund.
„Warte. Lass mich zu Ende reden. Ich möchte, dass du mich verstehst."
„Ich verstehe dich."
„Dann will ich es sagen, um es selbst zu begreifen. Ich möchte diese Worte laut und deutlich aussprechen und sie dadurch Wirklichkeit werden lassen."
Ein Lächeln flatterte über ihr Gesicht, schimmerte in ihren Augen. Sie schluckte und nickte.
„Diese beiden Jahre, in denen ich nur Dunkelheit und Tod atmete und erlebte, ließ ich Kane gewinnen." Seine Stimme bebte kurz. Er zwang sich weiterzusprechen. „Damit ist von nun an Schluss. Ich werde kämpfen. Und dabei brauche ich deine Hilfe."
Schritte dröhnten im Dickicht. Dunkle Gestalten kämpften sich ihren Weg durch die dornigen Büsche zu ihnen.
„Du hast mich stark gemacht, Rees. Stärker, als ich es allein sein konnte."
Tränen rannen ihr nun über die Wangen und mischten sich mit dem Regen. Tränen der Freude. Tränen der Erlösung.
„Ich liebe dich, Rees. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, nicht einen
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