Gewagtes Spiel der Leidenschaft
anzusehen wie ihr vermutlich die Zweifel an der Durchführbarkeit dieses Plans. Dann bückte sie sich und hob Peyton von der Decke auf, um sie an sich zu drücken. Das hier war ein entscheidender Moment. Sie und Jonathon waren im Begriff, sich auf einen Handel einzulassen, der ihrer aller Leben von Grund auf verändern würde. Da kam es ihr nur richtig vor, dass Peyton mit von der Partie war, anstatt auf ihrer Decke zu liegen und zu schlafen.
„Okay“, sagte sie. „Dann machen wir es so.“
Jonathon begann breit zu grinsen, dann nickte er knapp und ging zur Tür, um in sein Büro zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin rasselte er seine Anweisungen an sie herunter und war wieder ganz der Boss, den sie kannte.
„Schick zuerst eine E-Mail an Ford und Matt und mach mit ihnen eine weitere Telefonkonferenz aus. Termin im Lauf des Tages. Dann ruf Richter Eckhart an und frag nach, ob er nächsten Freitag Zeit hat, um die Zeremonie vorzunehmen. Und sag für die nächsten zwei Wochen alle Termine für dich und mich ab.“
Wendy war an diese Form der Kommunikation gewöhnt, und sie notierte alles, obwohl sie Peyton im Arm hielt.
„Augenblick mal. Ich soll alle Termine absagen? Was haben wir denn vor? Und was ist mit diesem Vertrag für die Regierung?“
„An dem arbeiten wir in den nächsten Tagen. Und wenn wir zurück sind, bleiben uns immer noch ein paar Wochen. Es wird zwar eng werden, aber das schaffen wir schon.“
„Wenn wir zurück sind? Zurück von wo?“
An der Tür blieb er stehen und drehte sich zu ihr um, wobei er wieder dieses freche Grinsen aufsetzte. „Aus unseren Flitterwochen.“
„Aus unseren Flitterwochen?“, wiederholte sie verblüfft.
„Freu dich nicht zu sehr darauf. Weiter als bis Texas geht es nicht. Wenn wir diese Schlacht gewinnen wollen, dann müssen wir in die Offensive gehen. Und das heißt, wir schlagen los, anstatt darauf zu warten, dass sie den ersten Schritt machen.“
4. KAPITEL
Als Jonathon sie am nächsten Morgen in den Konferenzraum rief, traf sie dort zu ihrem Erstaunen Randy Zwack an, der für FMJ gelegentlich als Anwalt tätig war. Er machte einen unbehaglicheren Eindruck als üblich.
Jonathon stand am anderen Ende des Raums, den Rücken der Tür zugewandt, vor sich die herrliche Aussicht auf Palo Alto. Randy saß auf dem mittleren Platz am Konferenztisch, vor sich ein Panorama aus Papierstapeln. Als sie eintrat, stand er halb auf und lächelte sie gezwungen an.
„Oh, gut, dass Sie da sind“, sagte er, als hätte er sie bereits erwartet. „Dann können wir ja anfangen.“
„Hi, Randy“, erwiderte sie und sah zu Jonathon. Als der sich umdrehte, fragte sie ihn: „Was ist los?“
Er legte die Stirn in Falten und antwortete nach einem für ihn untypischen Zögern: „Ich habe Randy gebeten, für uns einen Ehevertrag aufzusetzen.“ Gleichzeitig hob er die Hand, um jeglichen Protest von ihrer Seite im Keim zu ersticken. „Keine Sorge, er ist verschwiegen.“
„Ich mache mir keine Sorgen.“ Ganz im Gegenteil, sie war vielmehr begeistert. „Ich halte einen Ehevertrag für eine hervorragende Idee.“
„Tatsächlich?“ Randy sah sie verblüfft an.
„Warum nicht?“ Sie setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. „Ich nehme an, Jonathon hat Ihnen gesagt, warum er mir helfen will, oder?“
Der Mann nickte flüchtig, sein Argwohn war ihm deutlich anzusehen.
„Diese Ehe ist für einen Ehevertrag wie geschaffen.“
Randy fuhr sich mit der Hand durchs Haar, das normalerweise so frisiert war, dass es die größer werdende kahle Stelle bedeckte. Heute sah es dagegen zerzaust aus. „Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich habe Jonathon geraten, sich einen guten Familienanwalt zu nehmen, aber …“ Er zuckte hilflos die Schultern.
„Aber Jonathon kann ein sturer Hund sein“, ergänzte sie.
„Ich wollte eigentlich sagen, dass er sich von einem einmal gefassten Entschluss nicht mehr abbringen lässt.“
„Keine Sorge“, sagte Wendy, beugte sich vor und tätschelte ihm beruhigend die Hand. „Ich bin mir sicher, dass Sie das ganz hervorragend gemacht haben. Es gibt ja keine Unklarheiten bei uns.“
Jonathon kam näher und stellte sich ans Tischende, dabei schob er die Hände in die Hosentaschen, was Wendy jedes Mal als irritierend empfand.
Dieser Mann würde also ihr Ehemann sein. In nicht einmal einer Woche. Ihr Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken daran.
„Okay, dann sehen wir uns das mal an. Ein Standard-Ehevertrag, richtig?“ Sie sah zwischen den
Weitere Kostenlose Bücher