Gewagtes Spiel der Leidenschaft
dich verliebe?“
Seine Mundwinkel zuckten, aber sie konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob er amüsiert oder verärgert war. „Es hat damit nichts zu tun, trotzdem meine ich es ernst.“
Das merkte sie ihm deutlich an, und es bereitete ihr Unbehagen, auch wenn sie den Grund dafür nicht verstand. Seine Angst, sie könnte sich in ihn verlieben, hatte mit Arroganz nichts zu tun. Nein, seiner natürlichen selbstbewussten Art zum Trotz war ihm davon nichts anzusehen. Stattdessen entdeckte sie nur Sorge – Sorge um ihr Wohlergehen.
„Lass mich raten: Du bist einer von diesen Männern, die nicht an die Liebe glauben.“ So etwas konnte sie sich bei ihm nur zu gut vorstellen. Jonathon mochte zu körperlicher Leidenschaft in der Lage sein, das hatte er mit seinem Kuss am gestrigen Morgen bewiesen. Aber Liebe war ein völlig anderes Thema.
Zu ihrem Erstaunen schüttelte er jedoch den Kopf. „Oh, ich glaube durchaus an die Liebe. Ich weiß ganz genau, welche lähmende Wirkung sie auf einen haben kann. Deshalb will ich nicht, dass du glaubst, du hättest dich in mich verliebt.“
„Okay“, sagte sie und überlegte, wie sie ihn diesbezüglich beruhigen konnte, ohne ihm knallhart ins Gesicht sagen zu müssen, dass sie nicht die geringste Absicht hatte, ihr Herz aufs Spiel zu setzen. Schließlich entgegnete sie nur: „Dann verlieb du dich auch nicht in mich.“
Als er sie daraufhin weiter ansah, bemerkte sie, wie ein Lächeln seine Lippen umspielte.
Trotzig hob sie ihr Kinn an. „Was? Glaubst du etwa, das könnte dir nicht passieren? Dann lass dir von mir gesagt sein, dass sich viele Männer in mich verlieben. Ich bin süß und beherzt, und es haben sich schon bedeutendere Männer als du in mich verliebt.“
„Das glaube ich dir gern.“
„Meinst du, ich mache Witze?“, fuhr sie ihn mit gespielter Entrüstung an.
„Keineswegs“, versicherte er ihr, und das wirklich Jämmerliche daran war, dass er es ehrlich meinte. Als er sie sah, wie sie versuchte, ihm ein Lachen zu entlocken, da wäre es für ihn ein Leichtes gewesen, sich in sie zu verlieben. Sie war intelligent und witzig, und sie nahm sich selbst nie zu ernst. Wendy war perfekt. Jeder Mann, der sich eine Ehefrau und eine Familie wünschte, hätte bei einer Frau wie ihr Schlange gestanden. Zu schade, dass er keiner von diesen Männern war.
„Und vergiss nicht, warum ich das mache. Es geht mir nicht darum, dir einen Gefallen zu tun. Ich bin kein netter Kerl, also verwechsle mich auch nicht mit einem netten Kerl. Halt dir immer vor Augen, warum ich hier bin und warum ich das tue.“
Aus großen Augen sah sie ihn an, ihr Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ernst, aber auch ein wenig ratlos. „Dann hilf mir mal auf die Sprünge: Warum machst du das?“
Nicht zum ersten Mal sah er, dass sie nicht nur süß, sondern wunderschön war. Ihre Stupsnase und die kleinen Grübchen verliehen ihrem hübschen Gesicht etwas Zauberhaftes, das durch die dunkelblauen, fast violetten Augen und die helle Haut zusätzlich betont wurde.
Einen Moment lang war er von ihrer Schönheit so in den Bann geschlagen, dass er darüber ihre Frage vergaß … und auch vergaß, dass er derjenige war, der versuchte, die Richtung dieser Unterhaltung vorzugeben.
„Ich tue das aus dem gleichen Grund wie alles, was ich seit meinem elften Lebensjahr getan habe: weil es meinen Zielen dient. Und weil es FMJ dient.“
Sie reagierte mit einem sonderbaren Blick, der so etwas wie Mitleid auszudrücken schien. „Wenn das deine einzige Absicht ist, dann hättest du vielleicht nicht versuchen sollen, mir einen riesigen Brocken von deinem Vermögen unterzujubeln. Da du das gemacht hast, behalte ich mir das Recht vor, dich nicht für den herzlosen Egoisten zu halten, für den du dich ausgibst.“
„Du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass das alles nur zu meinem Vorteil geschieht. Dass du in Kalifornien bleibst, ist das Beste für FMJ, und dich zu heiraten geschieht ebenfalls zum Nutzen des Unternehmens. Das ist der einzige Grund, warum ich das alles tue.“
Schließlich nickte sie. „Also gut. Wenn du darauf bestehst, dass du so kaltherzig bist, dann werde ich mir das eben so oft wie möglich vor Augen halten. Wir fangen mit dem Ehevertrag an, okay? Wir bitten Randy, den Paragrafen so umzuformulieren, dass ich dir zwanzig Prozent von meinem Geld zahlen muss. Wie klingt das?“ Sie lächelte, als sie das sagte, aber es wirkte angestrengt.
„Wendy …“, begann er.
„Lass uns
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