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Gewitter der Liebe

Gewitter der Liebe

Titel: Gewitter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lee Hawkins
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gleich! Euch kann man es doch nicht recht machen! «
    »Du kannst so viel zetern, wie du willst, mein Entschluss steht fest: Ich werde bei Nathan bleiben, deine Einsicht kommt viel zu spät. Mehr habe ich dir nicht zu sagen.« Sie machte Anstalten, sich zu erheben.
    »Das sagst du doch nur, um dich an mir zu rächen!«, fuhr er auf. »Du willst mich eifersüchtig machen, aber das schaffst du nicht.«
    »Glaub, was du willst.«
    Endlich stand auch er auf, sein Gesicht sah nun mit der vor Zorn entstellten Miene gar nicht mehr hübsch aus. »Wenn ich jetzt gehe, wirst du mich nie wiedersehen.«
    Sie umklammerte die Rückenlehne und erwiderte leise: »Leb wohl. Ich wünsche dir viel Erfolg in deinem weiteren Leben.«
    »Auf deine geheuchelten Wünsche kann ich gern verzichten.«
    Er rückte seinen verrutschten Hut zurecht und stürzte aus dem Büro. Als die Tür hart hinter ihm ins Schloss fiel, atmete Julia erleichtert auf.
    Sie zitterte noch immer am ganzen Körper, als Ross längst verschwunden war. Im Wohnzimmer saßen sie schweigend beieinander; Lilly hatte starken Kaffee gekocht, und Nathan hielt Julias eiskalte Hand. Gesprochen hatten sie nur das Nötigste; der Schock, den Ross’ plötzliches Auftauchen ausgelöst hatte, saß bei allen tief.
    Noch hatte Julia Nathan nicht ihre Liebe gestanden, noch wusste er nicht, dass sie Ross für immer fortgeschickt hatte. Zunächst musste sie sich sammeln und Kraft schöpfen. Eiligst hatte Lilly Joseph nach seinem Mittagsschlaf zu Mrs Garland gebracht, um seiner Mutter etwas Ruhe zu gönnen.
    Schließlich hatte sich Julia wieder so weit gefasst, dass sie stockend von dem Gespräch mit Ross reden konnte, ohne dass ihre Stimme versagte. Betroffen lauschten Nathan und Lilly.
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich Nathan liebe und bei ihm bleiben werde«, sagte sie schwach.
    Er schluckte trocken und drückte ihre Hand. »Du hättest nicht schwindeln müssen. Wenn du mit Ross gehen wolltest, würde ich dir keine Steine in den Weg legen.«
    »Das weiß ich.« Sie suchte seinen Blick. »Aber ich habe nicht gelogen, sondern die Wahrheit gesprochen. Bitte verzeih mir, dass ich es bis heute selbst nicht wusste – erst Ross hat mir unbeabsichtigt die Augen geöffnet.«
    Nathan atmete hörbar auf und Lilly schlich sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
    »Und du bist dir sicher, dass du dich nicht irrst?«
    Entschlossen schüttelte sie den Kopf. »Ich habe mich in Ross geirrt. Du und Lilly habt immer wieder versucht, mir das klarzumachen, aber ich wollte nicht auf euch hören. Ich war Ross verfallen und glaubte alles, was er mir vorlog. Lieber Himmel, wie dumm ich gewesen bin!«
    »Nein, du warst nicht dumm, nur verliebt. Liebe macht blind, wie man so schön sagt.«
    »Aber ich hätte aufwachen müssen, als Ross verschwand. Doch das tat ich nicht, sondern trauerte ihm nach – bis zum heutigen Tag. Oh Nathan, wie sehr musst du unter dieser Situation gelitten haben, ich …«
    Sanft legte er seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. »Sag nichts, du hast dir nicht vorzuwerfen. Dass ich dich liebe, weißt du inzwischen, aber ich hätte dich aus Liebe gehen lassen, wenn du nur ein Wort gesagt hättest.« Er berührte ihre Wange, und sie schmiegte sich an ihn. Wie warm und beruhigend es doch war, Nathan zu spüren. Er strahlte eine Geborgenheit aus, die Ross nie besessen hatte; erst jetzt wurde es ihr bewusst.
    »Ab heute werde ich das Schlafzimmer mit dir teilen«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. »Ab sofort will ich dir eine richtige Ehefrau sein.«
    »Lass dir Zeit, Julia.« Seine Stimme klang nun nicht mehr ganz so fest. Noch konnte er kaum fassen, dass sie ihm ihr Herz geschenkt hatte – doch er glaubte ihren Worten. Seine Zweifel, seine seelischen Schmerzen und sein Liebeskummer waren wie weggeblasen. Ross war keine Gefahr mehr, würde es für Julia nie wieder sein. Er konnte sein Glück, dass Julia ihn, den Krüppel, liebte, kaum fassen, doch ihre Augen bestätigten ihm, was sie gesagt hatte.
    So saßen sie da, betrachteten sich wortlos, ihre Hände noch immer ineinander verschlungen. Zaghaft begann Julia, mit ihren Fingern seinen Handrücken zu streicheln, und plötzlich bog sie ihren Kopf zurück und bot Nathan ihre Lippen an …

18
    Von nun an sah Julia Nathan mit anderen Augen. Da hatte sie sich nun jahrelang an einen Mann weggeworfen, der ihrer nicht würdig war, ohne es zu merken – und dabei hatte das Glück praktisch vor ihrer Nase gestanden.
    Nathans Umarmungen waren anfangs

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