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Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Gewitter über Emilienlund: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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ist doch ganz hübsch hier draußen. Ich glaube, ich bleibe einfach ein paar Tage und überlege mir, was du für mich tun kannst, in Ordnung?”
    Energisch schüttelte Grey den Kopf. “Das kommt überhaupt nicht infrage. Sag mir einfach, wie viel du willst, damit ich dir einen Scheck ausstellen kann. Du bleibst auf keinen Fall hier in meinem Haus, hörst du?”
    “So, glaubst du? Nun, es steht dir selbstverständlich frei, mich jederzeit vor die Tür zu setzen – aber ich an deiner Stelle würde es mir vorher gründlich überlegen. Wenn ich gehe, dann nur als deine Ehefrau.”
    Ein widerlicher Geschmack drängte sich Greys Kehle hinauf. Der Gedanke, auch nur eine Minute gemeinsam mit Joanna unter einem Dach leben zu müssen, verursachte ihm Übelkeit. Doch die Vorstellung, nach dem Gesetz nach wie vor mit ihr verheiratet zu sein, war noch viel unerträglicher. Diese Frau war gewissenlos und kannte keine Gnade. Nach allem, was sie ihm angetan hatte, wagte sie es noch immer, ihm gegenüberzutreten. Wenn es darum ging, ihre Interessen zu vertreten, war Joanna jedes Mittel heilig.
    “Was ist jetzt, Grey?”
    Barsch wandte er sich von ihr ab. “Henrik Ljundberg ist für ein paar Tage verreist”, sagte er zu Freja, die die ganze Szene mit sichtlichem Unbehagen verfolgt hatte. “Er wird sicher nichts dagegen haben, wenn Miss Templeton …”
    “O’Brannagh”, fiel Joanna ihm ins Wort. Sie grinste breit, in dem Wissen, gewonnen zu haben. “Mein Name lautet noch immer O’Brannagh, schon vergessen?”
    Grey verspürte den unbändigen Wunsch, sie zu schütteln. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und er musste tief durchatmen, um nicht etwas zu tun, was er später bereuen würde. “Sie kann im Gästehaus wohnen”, sagte er und wunderte sich selbst darüber, dass seine Stimme völlig ruhig klang. “Und bemühen Sie sich nicht, Freja, sie kommt mit Sicherheit sehr gut allein zurecht.”
    Mit diesen Worten ergriff er Annies Arm und zog sie mit sich ins Haus. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss.
    “Verdammt!” Mit einem resignierten Stöhnen fuhr Grey sich mit der Hand durch das dunkle Haar. “Es tut mir leid, dass du das miterleben musstest, Annie. Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, dass Joanna sich zurzeit in Schweden aufhält.”
    Müde hob Annie die Achseln. “Es ist schon in Ordnung.”
    “Nein, es ist ganz und gar nicht in Ordnung. Diese Frau ist eine Teufelin. Und ich hätte nicht zulassen dürfen, dass sie dich einfach beleidigt.”
    “Sie hat ja recht”, seufzte Annie. “Schau mich doch an. Ich bin genau das, was sie gesagt hat: ein farbloses Mauerblümchen.”
    Grey packte ihre Arme und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. “Sag so etwas nicht! Du bist weder farblos noch ein Mauerblümchen. Ganz im Gegenteil! Du bist die schönste und gutherzigste Frau, die mir je im Leben begegnet ist.”
    “Schön?” Annie konnte ein bitteres Auflachen nicht unterdrücken. “Hör schon auf, Grey! Es besteht keine Veranlassung, mich aufmuntern zu wollen. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich bin doch ziemlich erschöpft von der langen Fahrt.”
    Mit gesenktem Kopf verließ sie den Raum. Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, da schossen ihr auch schon die Tränen in die Augen. Verloren. Aus und vorbei.
    Für ein paar Stunden war es ihr tatsächlich gelungen, sich einzureden, dass ein Mann wie Montague Greyson O’Brannagh III. an einer grauen Maus wie ihr Interesse finden könnte. Doch der Anblick seiner Exfrau hatte diese Illusion zerplatzen lassen wie eine Seifenblase.
    Joanna war so gänzlich anders als sie selbst. Ein Blick hatte genügt, um das zu begreifen. Elegant, weltgewandt und wunderschön. Alles Eigenschaften, die sie niemals besessen hatte – und wohl auch niemals besitzen würde.
    Wem machst du hier eigentlich etwas vor?, fragte sie sich in Gedanken. Ihr Herz wurde schwer. Nein, sie hatte nicht die geringste Chance, jemals die Frau an Greys Seite zu werden, sie lebten in zwei völlig verschiedenen Welten. Und jetzt, wo ihr dies klar geworden war, wusste sie auch, dass sie sich genau das die ganze Zeit über erträumt hatte.
    Annie lachte bitter auf. Seit ihrer ersten Begegnung am See hatte sie sich einzureden versucht, dass Grey nichts weiter war als ihr Boss. Dass es nichts zu sagen hatte, dass sie miteinander geschlafen hatten. Doch tief in ihrem Inneren hatte sie die Wahrheit wohl immer schon gekannt: Sie liebte Grey, liebte ihn von ganzem Herzen.
    Schluchzend

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