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Gewitterstille

Gewitterstille

Titel: Gewitterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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Blick auf die schäbige Fassade, während er die Fahrertür schloss. Vor dem Eingang war eine Samm lung mehr oder weniger fahrtüchtiger Räder abgestellt.
    »Das Haus könnte in der Tat einen neuen Anstrich vertragen«, bestätigte Braun und schaute ungeduldig die Straße hinunter, bis endlich der angeforderte Streifenwagen um die Ecke bog und mit sicherem Abstand außer Sichtweite der Hausbewohner zum Stehen kam.
    »Dann wollen wir mal.« Braun schritt forsch auf die Eingangstür zu. Ben folgte seinem Kollegen in kurzem Abstand und sah, wie der sich beim Gehen fast auf den Hosensaum trat. Der Bund seiner weiten, verschlissenen Cordhose saß verdächtig tief, und in den Kniekehlen warf der Stoff tiefe Falten. Man brauchte kein Ermittler zu sein, um von Brauns Äußerem, zu dem auch sein Spitzname Teddy so trefflich passte, auf seine Leidenschaft für fettige Mahlzeiten wie Currywurst und Kartoffelsalat zu schließen. Oft genug erntete er für sein Äußeres spitze Bemerkungen von seinem jungen, sportlichen Kollegen. An der Tür angekommen, zog Braun seine rutschende Hose hoch und drückte den Klingelknopf. Es dauerte nicht lange, bis der Summer betätigt wurde und sie eintreten konnten. Sie stiegen die Steintreppe in den ersten Stock hinauf, wo die linker Hand gelegene Wohnungstür bereits einen Spaltbreit offen stand. Ben und Braun wechselten nur einen Blick, bevor Braun klopfte und in den leeren Flur lugte.
    »Hallo«, rief er, »ist da jemand?«
    Es blieb still.
    »Hallo!«
    Ben vergewisserte sich durch einen Blick ins Treppenhaus, dass die Beamten bereit waren, gegebenenfalls einzugreifen, wenn Asmus versuchen würde zu fliehen. Einer der Beamten gab ihm zu verstehen, dass die Rückseite des Hauses inzwischen abgesichert war, sofern Asmus den Weg aus dem Fenster wählen sollte.
    »Ich bin im Bad«, hörten sie eine Frauenstimme rufen und entschlossen sich, in den schmalen Flur zu treten.
    »Hallo?«, rief Braun erneut. »Wären Sie wohl so freund lich herauszukommen?«
    Mit geräuschvollem Quietschen wurde die Dusche abgedreht, dann lugte endlich eine blonde Mittzwanzigerin verstört durch die angelehnte Badezimmertür. »Oh«, sagte sie nur und strich sich eine triefnasse Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich dachte, Tim hätte seinen Schlüssel vergessen.« Die junge Frau war sichtlich irritiert und zog das Handtuch, das sie sich um den Körper geschlungen hatte, etwas höher in Richtung Hals.
    »Braun ist mein Name«, stellte der Kommissar sich vor. »Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten. Es wäre nett, wenn Sie da rauskommen könnten.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen«, rief die Frau, schloss aber zunächst die Tür wieder von innen. »Sie sind bestimmt wegen der Miete hier, richtig? Ich soll Ihnen sagen, dass Jens alles überwiesen hat. Das Geld ist raus, darauf können Sie sich verlassen.«
    Während Braun zunächst im Flur stehen blieb, nutzte Bendt die Gelegenheit, sich schon einmal in der Wohnung umzusehen.
    »Ich habe nicht gewusst, dass Sie so früh kommen würden. Ich soll Ihnen sagen, dass es Herrn Asmus echt leidtut und er sich noch mal wegen der Kündigung mit Ihnen in Verbindung setzen wird.«
    »Ich bin nicht der Vermieter«, rief Braun zurück. Bendt hatte inzwischen die drei Zimmer der Wohnung oberflächlich inspiziert und signalisierte Braun, dass außer dem Mädchen niemand in der Wohnung war.
    »Sie sind gar nicht von der Hausverwaltung?«, sagte die junge Frau, als sie endlich in einem verschlissenen graublauen Herrenbademantel barfuß auf den Flur trat. Ihre nassen Haare hatte sie zu einem losen Dutt hochgebunden. Verunsichert blickte sie von einem Besucher zum anderen.
    »Das ist Hauptkommissar Braun«, sagte nun Bendt und deutete auf seinen Kollegen. »Mein Name ist Ben Bendt. Es tut mir leid, Ihnen Umstände zu machen, aber wir sind hier, um einen Durchsuchungsbeschluss zu vollstrecken.«
    »Bitte was?« Die Frau wurde unter ihrer makellosen Sommerbräune blass. »Das kann doch wohl nur ein Irrtum sein.«
    Bendt schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Können wir uns vielleicht kurz in der Küche unterhalten?«
    »Ja, klar, natürlich.« Sie folgte den Beamten in die kleine Küche, wo sie sich auf einen der vier Küchenstühle fallen ließ, die um einen kleinen Holztisch gruppiert waren. Ben ließ seinen Blick über die unzähligen Bierflaschen verschiedenster Marken gleiten, die die oberen Borde der hellgelben Küchenzeile zierten.
    »Sie fragen sich zu Recht, was wir hier

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