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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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ihre Bemühungen beim nächsten Mal, wenn jemand oder etwas wieder den Auslöser betätigte, ins Gesicht geschleudert wurden. Er würde aufhören müssen, die Gegenwart - und vor allem sie - durch die verzerrten Brillengläser der Vergangenheit zu betrachten. Er würde lernen müssen, wer seine Frau war, und mit dieser Frau fertigwerden. Nicht allgemein mit der Spezies Frauen, für die er so bittere Verachtung empfand. Er würde es alles auf die harte Tour lernen müssen, weil sie gegenwärtig ein viel dringlicheres Problem hatte, für das sie ihre Energie benötigte.
    Dain war ein erwachsener Mann, offenkundig imstande, auf sich aufzupassen und vermutlich in der Lage, alles vernünftig zu lösen ... letztlich.
    Die Lage seines Sohnes jedoch war wesentlich bedrohlicher, denn kleine Jungs waren restlos auf andere angewiesen. Jemand musste für Dominick einschreiten. Es lag auf der Hand, dass dieser Jemand Jessica sein musste. Wie gewöhnlich.
    „Was heißt, dass du gewinnst“, erklärte sie. „Von nun an machen wir es, wie du es willst, Mylord. Du willst blinden Gehorsam. Den wirst du bekommen.“
    Er schenkte ihr ein weiteres spöttisches Lachen. „Ich werde das glauben, wenn ich es sehe“, antwortete er. Und dann marschierte er aus dem Zimmer.
    Dain brauchte eine Woche, um es zu glauben, obwohl er es jeden Tag und jede Nacht sah und hörte.
    Seine Frau stimmte allem und jedem zu, was er sagte, gleichgültig, wie dumm es war. Sie weigerte sich, zu widersprechen, gleichgültig, wie sehr er sie auch reizte. Sie war bedingungslos liebenswert, gleichgültig, wie unmöglich er sich aufführte.
    Wenn Dain auch nur im Geringsten abergläubisch gewesen wäre, hätte er am Ende geglaubt, dass die Seele einer anderen Frau von Jessicas schönem Körper Besitz ergriffen hätte.
    Nach einer Woche mit dieser liebenswürdigen blind gehorsamen Fremden war ihm unbehaglich zumute. Nach zwei Wochen war er unglücklich.
    Dennoch konnte er sich eigentlich über nichts beschweren. Nichts, natürlich nur, über das sich zu beschweren sein Stolz zulassen würde.
    Er konnte nicht behaupten, dass sie ihn nicht in Ruhe ließ, wenn sie sich nie auch nur die geringste Missstimmung oder Unmut anmerken ließ.
    Er konnte auch nicht behaupten, dass sie kalt und unempfänglich im Bett sei, wenn sie dort so willig und sinnlich war, wie sie es von Beginn an gewesen war.
    Er konnte sich nicht beklagen, dass sie unfreundlich zu ihm sei, solange Hunderte außenstehende Beobachter einhellig bestätigt hätten, dass ihr Verhalten nichts weniger als engelsgleich war.
    Einzig er - und sie - wussten, dass er bestraft wurde, und warum.
    Es war wegen des unaussprechlichen Dings, das er mit Charity Graves gemacht hatte.
    Für Jessica war unerheblich, dass das Ding innen so scheußlich war wie von außen, dass es keinen Funken Gutes in sich hatte, das es entweder von seinem restlos verderbten Erzeuger oder seiner boshaften habgierigen Mutter hätte erben können. Es wäre Jessica ebenso gleichgültig gewesen, wenn das Ding zwei Köpfe hätte und Maden ihm aus den Ohren kröchen - was es in Dains Augen nicht noch abschreckender hätte machen können, als es bereits war. Es hätte auf dem Bauch kriechen und mit grünem Schleim bedeckt sein können, und für Jessica würde es keinen Unterschied machen: Dain hatte es gezeugt, daher musste Dain sich auch darum kümmern.
    Es war dieselbe Sichtweise wie im Fall ihres Bruders. Es war völlig egal, dass Bertie ein hirnloser Idiot war. Dain hatte ihn ins Verderben gelockt, daher musste Dain ihn auch wieder herausfischen.
    Es war dieselbe Sichtweise wie in ihrem eigenen Fall. Dain hatte sie ruiniert; Dain musste den Schaden wiedergutmachen.
    Und wieder einmal, wie schon in Paris, hatte Jessica seine Strafe mit teuflischer Treffsicherheit ersonnen. Dieses Mal enthielt sie ihm all das vor, von dem er immer behauptet hatte, er wolle es nicht. Es gab kein Plagen, kein Belästigen und keinen Ungehorsam. Es gab keine unangenehmen Gefühle, kein Mitleid ... und keine Liebe. Kein einziges Mal, nachdem sie ihm auf dem Friedhof in Devonport die Worte gewissermaßen ins Hirn und ins Herz gehämmert hatte, sagte Jessica zu ihm: „Ich liebe dich.“
    Zu seiner ewigen Schande versuchte er sie dazu zu bringen, es ihm zu sagen. Während des Liebesspiels probierte Dain alles, was ihm nur einfiel, um sie dazu zu verführen, die Worte noch einmal auszusprechen. Aber egal wie zärtlich er war oder leidenschaftlich oder erfinderisch, egal

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