Gezaehmt im Bett einer Lady
Und wenn er mich nicht umbringt, dann wird das Weibsstück mich erschießen.“
Charity kam zu ihm. „Hast du gerade zwanzigtausend gesagt, Liebling?“ Sie setzte sich auf seinem Schoß, zog seinen Arm um sich und drückte seine Hand gegen ihren üppigen Busen.
„Lass mich in Ruhe“, brummte er. „Ich bin nicht in Stimmung.“ Die Stimmung, in der sich Roland Vawtry befand, war finsterste Verzweiflung.
Er steckte bis zum Hals in Schulden, ohne Hoffnung, sich je wieder daraus zu befreien, weil er dabei auf die Gunst der Göttin Fortuna angewiesen war, die, wie Beaumont so weise gewarnt hatte, launisch war. Sie gab eine unbezahlbare Ikone einem Mann, der bereits mehr hatte, als er in der Spanne von drei Leben ausgeben konnte. Sie nahm von einem Mann, der so gut wie nichts besaß, und ließ ihn mit weniger als nichts zurück. Sie konnte ihm noch nicht einmal ein Flittchen schicken, ohne die Frau zur Urheberin seines Ablebens zu machen.
Mr Vawtry war wirklich davon überzeugt, sich in den letzten Stadien der Verzweiflung zu befinden. Der bescheidene Vorrat an gesundem Menschenverstand und alle Selbstsicherheit, die er einmal besessen hatte, waren binnen Tagen von einem Mann demoliert worden, dessen Hauptvergnügen im Leben es war, andere elend zu machen.
Vawtry war nicht imstande zu erkennen, dass seine Lage nicht halb so furchtbar war, wie es den Anschein hatte, so wenig wie er imstande war, zu begreifen, dass Francis Beaumont ein hinterhältiges Spiel mit ihm trieb, um seinen Seelenfrieden zu zerstören.
Da sein Verstand vergiftet war, glaubte Vawtry, dass seine Freundschaft mit Dain die Hauptquelle seiner Probleme war. „Wer mit dem Teufel speist, muss einen langen Löffel haben“, hatte Beaumont ihm gesagt, und Roland Vawtry hatte sofort begriffen, dass sein Löffel offensichtlich zu kurz gewesen war, um sich mit Dain und seinesgleichen zu Tisch zu setzen - und dass sein Fall dem von Bertie Trent glich. Sich mit Beelzebub einzulassen hatte sie beide ruiniert.
Momentan war Vawtry nicht nur ruiniert, sondern schwebte -dank Charity - auch noch in der Gefahr, einen gewaltsamen Tod zu erleiden. Er musste nachdenken - oder besser noch, um sein Leben laufen. Er wusste jedoch, er konnte weder das eine noch das andere tun, solange ein vollbusiges Flittchen auf seinem Schoß saß.
So verärgert er auch war, er war eher abgeneigt, sie hinunterzuschubsen. Ihr großzügiger Busen war warm und weich, und sie streichelte ihm übers Haar, als hätte er sie nicht vor wenigen Minuten erst fast umgebracht. Die Berührung einer Frau - selbst die einer frechen Hure - war tröstlich.
Unter dieser tröstlichen Berührung wurde Vawtry nachsichtig. Schließlich hatte Dain auch Charity schlecht behandelt. Wenigstens besaß sie den Mut, ihn damit zu konfrontieren.
Außerdem war sie hübsch - sehr hübsch - und außerordentlich ausgelassen im Bett. Vawtry drückte ihre Brust und küsste sie.
„Siehst du, jetzt merkst du auch, wie unartig du warst“, sagte Charity. „Als ob ich mich nicht um dich kümmern würde, du dummer Junge.“ Sie zauste ihm das Haar. „Er wird nichts von dem denken, was du da sagst. Alles, was ich tun muss, ist den Leuten zu sagen, dass Mr Vawtry mir ... “, sie überlegte, „... sagen wir zwanzig
Pfund gegeben hat, damit ich verschwinde und seinen guten Freund Lord Dain nicht belästige. Ich werde ihnen sagen, dass du mir gesagt hast, ich solle ihm die Flitterwochen nicht verderben.“
Wie gerissen sie war. Vawtry barg sein Gesicht an ihrem vollen weichen Busen.
„Aber ich bin trotzdem gekommen - weil ich eine boshafte lügnerische Hure bin“, fuhr sie fort. „Und du warst so böse auf mich, dass du mich geschlagen hast.“ Sie küsste ihn auf den Scheitel. „Genau das werde ich sagen.“
„Ich wünschte, ich hätte zwanzig Pfund“, murmelte er in ihren Ausschnitt. „Die würde ich dir geben. Wirklich. Oh, Charity, was soll ich nur tun?“
Sie besaß eine angeborene Begabung für ihre Profession und zeigte ihm, was er tun konnte, und er, da er die Neigung hatte, das Offensichtliche falsch zu deuten, deutete ihr professionelles Geschick als Gefühle für ihn. Ehe viele weitere Stunden verstrichen waren, hatte er ihr all seine Schwierigkeiten anvertraut, und während er danach in ihren Armen schlief, lag Charity Graves wach und schmiedete Pläne, wie sie all ihre Träume wahr machen konnte.
16. Kapitel
ine halbe Stunde nachdem er in sein Schlafzimmer gestürmt war und die Tür hinter
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